Brunos Dankeschön. Uwe Heimowski
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Название: Brunos Dankeschön

Автор: Uwe Heimowski

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783862567393

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СКАЧАТЬ seiner Kindheit. Seit diesem Erlebnis im Sportunterricht. Diesem blödsinnig banalen Erlebnis – das ihn jedoch seither verfolgte. Ihn, den nichts sonst schreckte!

      Im Sommerhalbjahr hatte Schwimmen auf dem Stundenplan gestanden. Heinrich hatte Angst vor Wasser. Er war sowieso ein ängstliches Kind gewesen, Wasser schreckte ihn besonders. Seine Schwimmlehrerin hatte ihn, den kleinen furchtsamen Drittklässler, der sich zierte und nicht hineingehen mochte, ins Wasser des Freibades gestoßen. Zur Freude aller seiner Klassenkameraden, die den zappelnden und prustenden und, als er endlich den Rand des Bassins erreicht hatte, wasserspeienden Heinrich lauthals ausgelacht hatten. Es hatte keine Gefahr bestanden. Das Wasser war nur etwa brusthoch gewesen, die Lehrerin hatte bereit gestanden. Eine Banalität also – doch sie verfolgte ihn. Er schämte sich für seine Furcht, doch sie ließ ihn nicht los. Ein Psychologe in der Alkoholtherapie hatte ihm die Anfälle erklären wollen. Sie hätten mit dem Elternhaus zu tun, mit traumatischen Erfahrungen, eine Art Neurose, bla, bla, bla ... Heinrich hatte kein Wort verstanden. Geholfen hatte es auch nicht. Die Anfälle waren geblieben.

      Heinrich war noch atemlos von diesem letzten kurzen Anfall, das ganze Geschehen stand wieder quicklebendig vor ihm.

      „Diese Furie!“ Wut schäumte in Heinrich auf. „Diese verd...“

      Er unterbrach sich selbst, erschrocken über seinen Fluch.

      Leise sprach er vor sich hin:

      „Vergib mir meine Schuld, wie auch ich vergebe.“

      Das war sein Gebet gewesen, am Donnerstagabend in der Coffeebar. Er hörte den Prediger die Bedeutung dieser Worte erklären, sah sich nicken und hörte sich Wort für Wort nachsprechen.

      „Wie auch ich vergebe.“

      Während er den Satz wiederholte, merkte Heinrich plötzlich, dass die Panik und die Wut ihm das friedliche, ausgeglichene Gefühl geraubt hatten, das seit zwei Tagen sein neuer innerer Begleiter – ein willkommener Freund – geworden war und ihn von der Spielhalle ferngehalten hatte. Statt dessen brodelte es jetzt unruhig in ihm. Er kannte dieses Brodeln nur zu gut. Zum ersten Mal seit vorgestern meldete es sich. Etwas musste geschehen. Sonst würde die Spielsucht ihn ...

      Er sah auf die Bibel in seiner Hand. Die Sintflutgeschichte hatte den Anfall ausgelöst. Bisher hatte die Bibel ihm Frieden geschenkt und die Suchtanfälle genommen. Wie konnte es sein, dass sie ihm jetzt den Frieden raubte? Er dachte eine Weile darüber nach. Plötzlich verstand Heinrich.

      Er warf die Bibel aufs Bett und sprang auf. Hastig lief er ein paar Schritte durch die Wohnung, griff nach einer Plastiktüte, die auf dem Hocker neben der Küchenzeile lag. Im Badezimmer stopfte er eilig einige Sachen hinein, im Schlafzimmer kamen ein paar andere dazu. Er suchte eine Weile im Schrank. T-Shirts und Hosen flogen im Bogen auf die Erde. Da lag das Gesuchte! Flugs verschwand es im Beutel. Mit der vollen Tüte in der Hand eilte er aus dem Haus.

      Eine halbe Stunde später stand Heinrich in seiner altmodischen halblangen Badehose – wie lange war es her, dass er sie getragen hatte? – am Rand des Schwimmbeckens. Das Wasser der kalten Dusche tropfte von seinen bleichen Beinen und Armen auf die geriffelten weißen Kacheln des Hallenbodens. Es perlte in großen Tropfen von Heinrichs langen blonden Haaren, rann in breiten Bächen über seine Schultern und den Rücken hinab. Gänsehaut überzog seinen Körper. Ihn fröstelte.

      Vor ihm spannte sich die blau-grün schimmernde Oberfläche des Wassers und spiegelte die symmetrischen Lampenreihen der Hallendecke, gelegentlich durchbrochen von den kleinen Wellen, die die Schwimmer aufwirbelten. Eine ältere Dame mit einer blümchenverzierten Badekappe drehte nah am Beckenrand ihre Runden. Als sie umkehrte, schlug sie Wellen und das Wasser schwappte über seine Füße. Erschreckt fuhr Heinrich zusammen. Etliche Hektoliter füllten das Becken, eine bedrohliche Masse, die sich schwerfällig bewegte und nochmals über seine Zehen schwappte. Chlorgeruch stieg ihm in die Nase, drang bis in die Stirnhöhlen.

      Heinrich schloss seine Augen, kämpfte mit seiner Angst und betete ein stilles Gebet.

      „Vergib mir, wie auch ich vergebe.“

      Dann kniff er mit Daumen und Zeigefinger seine Nase zu, schloss die Augen und sprang ins Wasser.

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