Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 7 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740941321

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СКАЧАТЬ beiden Braunen hatten den Wagen zum Ranchtor gebracht.

      Jonny sprang vom Kutschbock und öffnete das Tor.

      »He! Weshalb habt ihr hier überhaupt ein Tor?« meinte Greg. »Ich sehe ja nirgends einen Zaun. Wozu braucht man ein Tor, wenn kein Zaun da ist?«

      »Das ist so üblich in diesem Land«, erklärte der Rancher. »Einen Zaun braucht man nicht. Hauptsache, man weiß, daß man vor einer Ranch und auf fremder Weide ist. Durch solch ein Tor weiß man das genau.«

      Greg lachte auf.

      »Ein Tor und kein Zaun – das ist doch idiotisch.«

      »Wenn du so denkst, Greg, wirst du noch manches in diesem Land idiotisch finden.«

      Der Wagen rollte dem Ranchhof entgegen.

      Vorn rechts neben den beiden Holzbauten, die die Einfahrt bildeten, stand ein alter Mann und spaltete Holz.

      Als er den Wagen hörte, blickte er kurz auf und tippte an den Hutrand.

      »Was war denn das für eine verkrüppelte Figur?« meinte Greg.

      »Das ist der alte Sam Barney, Greg. Er ist mein ältester Cowboy. Sieben-undsiebzig. Aber er ist fleißiger als mancher Bursche von zwanzig oder dreißig.«

      »Cowboy?« schnarrte Greg und sah sich feixend um. »So eine Jammergestalt ist bei dir Cowboy?«

      Der Rancher mußte sich den Ärger gewaltsam von der Stirn wischen und mühte ein Lachen um seine Mundwinkel.

      »Du hast noch keinen rechten Blick für das Land und für die Leute hier, Greg. Barney ist ein recht braver Bursche. Aber ich würde ihn hierbehalten, selbst wenn er neunundneunzig wäre und nur noch drüben vor dem Bunkhaus im Schaukelstuhl in der Sonne sitzen könnte…«

      »Du hast doch aber kein Greisenasyl hier!« begehrte Greg auf.

      »Nein, ganz sicher nicht. Hier wird hart und schwer gearbeitet, Tag für Tag. Bei uns gibt es weder Sonn- noch Feiertag, Bruder. Aber das wird uns den Respekt vor einem Menschen, dem wir Dank schulden, nie nehmen können. Zweimal hat der Alte mich vor dem Tod bewahrt. Und einmal deinen Neffen hier…«

      Greg schüttelte den Kopf und blickte in den weiten Hof, der wenigstens einen Durchmesser von hundertzwanzig Yards hatte.

      »Das ist ja ein richtiger Marktplatz hier!« räsonierte der Ankömmling aus Irland. »Weshalb hast du die Buden nicht näher aneinandergestellt? Und das soll ein Bauerngut sein…«

      »Ein Bauerngut?« fragte John Saunders entrüstet. »Es ist eine Ranch, Greg. Eine Viehranch, wie es sie in dieser Art nur im Westen gibt. Ein Bauernhof hat vor allem Land und dann auch ein paar Kühe. Im besten Fall fünfzig, sechzig Tiere. Das hier aber ist eine Rinderfarm, wo es nur um die Aufzucht und Erhaltung von Rindern geht.«

      »Willst du damit sagen, daß du mehr als fünfzig oder gar sechzig Kühe hast?«

      John Saunders hatte den Wagen angehalten und stieg ab.

      »Yeah, Greg. Das will ich damit sagen. Und nun steig erst mal runter. Nointa wird uns einen guten Trunk zurechtgestellt haben.«

      Jonny nahm die Reisetasche des Onkels und brachte sie ins Haus. Die beiden Brüder blieben neben dem Brunnen stehen.

      Greg schaute zum Corral hinüber, wo sich drei Pferde an den Schatten des anliegenden Wagendaches drängten.

      »Und wo hast du die Kühe?«

      »Draußen an den Sommerhängen.

      »Hab’ keinen Kuhschwanz gesehen!«

      »Es sind Rinder, Greg, über drei-tausend Tiere.«

      Dem Ankömmling blieb der Mund offenstehen.

      »Waaas? Mann, das ist doch Aufschneiderei! Kein Mensch kann drei-tausend Kühe unterbringen. Einen so großen Stall gibt es ja nicht. Ich habe gehört, daß in Germany Bauern wohnen, die dreißig oder sogar vierzig Rinder in den Ställen haben. Aber dreitausend?«

      »Mehr als dreitausend, es sind wohl bald vier…«

      Greg schluckte.

      »Nein. Ich kann sie nicht jeden Tag zählen. Ihre genaue Zahl ändert sich ständig.«

      »Woher kommt das? Man muß doch wissen, wieviel Rinder man hat. Verkaufst du vielleicht jeden Tag welche?«

      »Nein, aber erstens verlaufen sich immer Tiere, werden von der Herde abgetrieben, finden nicht zurück und sind verloren. Dann gibt es schlechte Menschen, die Rinder stehlen…«

      »Aber dafür sind doch die Cowboys da, um auf die Rinder aufzupassen. Du mußt sie dafür verantwortlich machen, wenn ein Tier fehlt.«

      »Erstens merke ich das ja nicht, Greg, denn ich habe keine Zeit, täglich nachzuzählen – und zweitens wäre das ganz unmöglich, auch für die Weidereiter. Die Tiere weiden auf einer so großen, unübersichtlichen Fläche, daß es ausgeschlossen ist, sie ständig im Auge zu behalten. Zudem wird immer wieder Fleisch für die Küche benötigt. Nichts schmeckt einem richtigen Cowboy besser als ein tellergroßes Rindersteak.«

      Greg Saunders schüttelte den Kopf.

      »Vater sagte schon, ich würde mich umgewöhnen müssen. Das ist ein ganz fremdes Land.«

      »Da hatte er recht. Nun kommt mit ins Haus!«

      Als sie auf die saubergefegte Verandatreppe zugingen, kam oben aus der Haustür ein weißhaariger Neger, der einen Moment stehenblieb, sich verbeugte und lachend sein weißes Gebiß zeigte, um gleich darauf im Geräteschuppen zu verschwinden.

      John Saunders war schon oben auf der Veranda, als er bemerkte, daß ihm sein Bruder nicht gefolgt war. Er sah sich um und sah ihn immer noch unten vor der Treppe stehen.

      »Come on, Greg!«

      Aus engen Augen starrte Greg dahin, wo der Schwarze verschwunden war

      »Was war denn das?« fragte er, ohne dabei zu dem Bruder hinaufzusehen.

      »Das war Sam. Er ist die gute Seele der Ranch…«

      »Eine verdammt schwarze Seele. Du beschäftigst einen Neger?«

      »Weshalb nicht? Er ist seit siebzehn Jahren bei mir, Greg. Und als das Haus brannte, lag ich damals allein oben in meiner Kammer und schlief, da holte er mich heraus. Als wir dann keuchend auf dem Hof ankamen, brüllte einer: Jonny ist noch im Haus! Da stampfte er, ehe sich ein anderer rühren konnte, davon und verschwand wieder in der schwelenden Glut des Hauses. Er brachte den Jungen heraus und brach hier, wo du jetzt stehst, mit seiner Last zusammen, von mehreren schweren Brandwunden bedeckt, vom beizenden Rauch betäubt.«

      »He, du hast wohl hier jedem etwas zu verdanken.«

      »Wenn du einmal länger hier bist, wirst du bald feststellen, daß man hier auf den anderen angewiesen ist wie nirgends sonst auf der Welt.«

      »Verrücktes Land, ich sage es ja!«

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