Waypoint FiftyNine. Sandra Florean
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Название: Waypoint FiftyNine

Автор: Sandra Florean

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783945230503

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СКАЧАТЬ dem Tisch hervor und lief auf die Gruppe zu. Er packte einen untersetzten Mann am Kragen und drängte ihn an die Wand neben dem Schott. Grob stieß er ihn dagegen – so grob, dass der große Koffer, den der Neuankömmling bei sich trug, schwungvoll gegen die Wandverkleidung krachte. Die krisanische Totenmaske, die dort protzig ausgestellt war, löste sich von ihrem Haken und krachte dem Kerl in Rot auf den Kopf.

      »Au!«, brüllte der durch die komplette Bar. »Daran bist du schuld, nur du!« Er zog den kleineren Mann an sich heran und stieß ihn noch einmal gegen die Wand.

      Rex erhob sich. Er ließ sein Bier stehen und ging zügig zu den beiden hinüber.

      »Ich will mein Geld wiederhaben! Und Schmerzensgeld und …«

      Rex packte den Typen an der Schulter und zog ihn zurück.

      »Ganz ruhig. Wenn du ihm dem Schädel einschlägst, kann er dir gar nichts mehr zurückzahlen, vergiss das nicht.«

      »Ich weiß gar nicht, worum es geht«, kreischte der kleinere Mann. Schützend hob er den Koffer vor seine Brust.

      »Ach nein?«, rief der andere erbost und zog sich mit beiden Händen am Shirt. »Etwa schon vergessen?« Er sprach jetzt höher, äffte die Stimme des Schneiders nach. »Alles eine Frage der Optik und des Auftretens. Dieses Teil wird dir Glück bringen. Ruhm und Ehre und jeden Job, den du dir wünschen kannst. Glück … dass ich nicht lache!« Er spannte sich an und wäre sicher noch einmal auf den Mann losgegangen, hätte Rex ihn nicht rechtzeitig festgehalten.

      »Schluss jetzt«, sagte Rex mit autoritärer Ruhe. »Wir setzen uns erst mal und du erzählst in Ruhe fertig.«

      Der Hitzkopf stemmte sich mit seinem gesamten Gewicht gegen Rex’ Griff. Als er allerdings nicht loskam, gab er nach. Schicksalsergeben nickte er.

      Rex ließ ihn los.

      »Komm, du auch!«, sagte er zum Schneider. »Sonst gibt der hier keine Ruhe.«

      Zu dritt kehrten sie an ihrem Ecktisch zurück und Rex bestellte eine neue Runde Glühbier.

      Der Schneider ließ schnaufend den Koffer fallen und nahm Platz. »Was ist denn überhaupt los?«

      »Das fragst du noch?«, ereiferte sich der andere.

      »Ruhig«, warf Rex dazwischen. »Erklär’s ihm.«

      »Na gut. Ich denke, ich beginne noch mal am Anfang.«

      »Unsinn!«, sagte Rex hastig. Er wandte sich an den Schneider. »Es reicht, wenn du weißt, dass er in seinem neuen Job wenig Glück hatte. Du hast eine explodierte Konsole, einen beinahe fatalen Felsrutsch und ein paar steinschleudernde Einheimische verpasst.«

      »Na wenigstens war der junge Mann bei all den Schikanen gut gekleidet.« Der Schneider lächelte versöhnlich.

      »Schwachsinn! Das war mehr als eine Pechsträhne. Da war noch die terillianische Grippe und …«

      »Na gut«, sagte Rex, »die Grippe war halt auch noch. Jetzt kommen wir jedenfalls endlich zu den Piraten, richtig?«

      »Ja, richtig. Der Captain war noch nicht lange weg, da hörten wir zornige Rufe und einen schrillen Frauenschrei tief aus der Höhle. Der Wissenschaftsoffizier und ich zogen unsere Laserpistolen und stürzten dem Captain hinterher. Ich rauschte in die Höhle, bereit für einen Kampf mit den Piraten, aber …«

      »Lass mich raten«, fuhr Rex dazwischen, »du bist gestolpert.«

      »Nein.«

      »Dir ist ein Stalaktit auf den Kopf gefallen?«

      »Auch nicht.«

      »Laserfehlzündung?«, bot der Schneider hilfreich an.

      Der Mann im lädierten roten Shirt funkelte ihn finster an.

      Zum Glück schien die entzückende Kellnerin nur auf diesen Augenblick brodelnder Anspannung gewartet zu haben. Sie schwebte heran und ließ mit einem leisen Plopp alle drei Bier auf den Tisch fallen, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten.

      »Sehr beeindruckend«, lobte Rex weniger eloquent, als ihm lieb gewesen wäre. »Danke!«

      »Bitte.« Die Schöne strahlte ihn an und entschwand wieder.

      Rex sah ihr wehmütig nach, dann prostete er den anderen beiden zu. Sie hoben die Gläser und tranken.

      »Au!«, schimpfte der Kerl in Rot.

      »Zunge verbrannt?«

      Er nickte verkniffen.

      »Also was war denn nun mit den Piraten und der Höhle?«, fragte der Schneider. »Vor allem: Was hat das alles mit meiner Arbeit zu tun?«

      »Wir stürmten in die Höhle. Sie war mit Notstrahlern schummrig beleuchtet und wisst ihr, was wir statt des erwarteten Feuergefechts im Halbdunkel vorfanden?«

      Schweigen.

      »Ein riesiges Monster! Größer als ein morilianischer Ochse, mit Hörnern und Reißzähnen und sechs klauenbewehrten Gliedmaßen. Der Captain und zwei Piraten beschossen das Vieh immer abwechselnd mit ihren Laserpistolen, sodass es mal hierhin, mal dorthin herumfuhr, ohne je Zeit genug zu haben, einen von ihnen anzugreifen.«

      »Clever«, bemerkte Rex.

      »Ja, total! Nur sobald das Tier mich wahrgenommen hatte, brüllte es auf, senkte den Kopf und nahm mich ins Visier. Schon rannte es auf mich zu. Schießen half nichts, das hatte ich ja gesehen, also nahm ich die Beine in die Hand. Ich duckte mich ab, ich schlug Haken, hinter mir hörte ich das Laserpistolenfeuer. Trotzdem knallten die Klauen des Monsters immer lauter auf den Fels. Ich hörte das Untier schnaufen, roch seinen beißenden Raubtiergestank, stolperte weiter. Dann kam der Schmerz.

      Es war, als detonierte eine Plasmaleitung unmittelbar in meinem Rücken. Das Monster nahm mich auf die Hörner. Es schleuderte mich in die Luft. In hohem Bogen segelte ich zur Decke und klatschte dagegen wie ein asitotischer Riesenkäfer gegen eine Vierkantfangscheibe. Ich schrie, Sterne explodierten mir vor den Augen … den Aufprall auf dem Höhlenboden bekam ich schon gar nicht mehr mit.«

      »Uff«, kommentierte Rex.

      »Aber du hast überlebt, oder?«, fragte der Schneider und lächelte gefällig. »Na, wenn das kein Glücksshirt ist …«

      »Ich bin noch nicht fertig!« In seinen Augen blitzte ein Anflug von Wahnsinn auf.

      »Ist ja gut …«

      »Als ich wenig später erwachte, brannte und schmerzte mein gesamter Körper. Noch immer tanzten mir Sternchen vor den Augen, aber dahinter sah ich den verdammten Captain, wie er die Prinzessin in den Armen hielt und innig küsste. Die Piraten lachten und hatten offensichtlich Frieden mit uns und der Situation geschlossen. Alle waren bester Dinge. Nur das Monster lag besiegt am Boden.«

      »Wie das?«, fragte Rex.

      »Konzentriertes Sperrfeuer. So hat es mir der Wissenschaftsoffizier erklärt. Als der hrolimianische Säbelzahnstier, wie sie das Ungeheuer getauft hatten, sich ganz mir zuwandte, hatten die anderen die Chance, ihre СКАЧАТЬ