Let´s play love: Leon. Hanna Nolden
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Название: Let´s play love: Leon

Автор: Hanna Nolden

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Let´s play love

isbn: 9783958694071

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СКАЧАТЬ wir unbedingt loswerden!«

      »Der ist nur meinetwegen hier. Tut mir leid, dass ich ihn euch aufgehalst habe.«

      »Der wird schon sehen, was er davon hat«, schnaubte Jule. »Wir können auch anders. Und du bist längst nicht die einzige, die er angrapscht. Widerlicher Kerl!«

      Vany sah sie aus großen Augen an. »Er grapscht euch an?«

      Jule zuckte die Achseln. »Wann immer er kann. Beim Überreichen der Wasserflasche, bei der Auswechslung. Mal ein Klaps auf den Po, mal eine leichte Berührung am Arm. Nie zu auffällig.«

      »Habt ihr dem Trainer davon erzählt? Ich meine, Bälle und Trikots hin oder her. Sowas geht nicht!«

      Jule verzog den Mund. »Ich fürchte, dafür ist er nicht weit genug gegangen.«

      »Lasst euch das nicht zu lange gefallen. Ehrlich, das spielt ihm bloß in die Hände und ermutigt ihn.«

      »Wir passen auf uns auf. Versprochen.«

      Vany nickte, aber sie hatte ein ungutes Gefühl dabei. Immerhin war sie Kapitänin gewesen und fühlte sich für ihr Team verantwortlich. Sie konnte nicht zulassen, dass eines der Mädchen von dem Widerling belästigt wurde. Sie nahm sich vor, den Trainer nach dem Spiel abzupassen und darauf anzusprechen.

      Das Spiel selbst war ein hart umkämpftes 2:2 und Vany war trotz des Unentschiedens zufrieden mit den Mädchen. Auf der Rückfahrt war Dirk stiller. Die Arbeit am Spielfeldrand schien ihn anzustrengen, obwohl er einzig dafür zuständig war, die Wasserflaschen anzureichen. Das hätte Vany sich sogar mit Krücken zugetraut! Vany setzte sich auf der Rückfahrt neben Cahide, sprach mit ihr ein paar Spielzüge durch und gab ihr Tipps fürs nächste Spiel. Mit jeder Minute gewann sie mehr an Selbstvertrauen. Eigentlich sollte sie Trainerassistentin sein, solange sie nicht spielen konnte, nicht der Schwabbelschrank!

      Als ein Großteil der Mädchen gegangen oder abgeholt worden war und sämtliches Material im Vereinshaus verstaut war, fing Vany Trainer Burkhardt ab.

      »War ein tolles Spiel heute«, begann sie. »Auch wenn es zum Sieg nicht gereicht hat.«

      »Uns fehlt derzeit unsere begabteste Torjägerin«, gab der Trainer schmunzelnd zurück. Vany fühlte sich geschmeichelt, ging aber nicht darauf ein. Bei jedem anderen mochten ihr Worte schwerfallen, doch mit dem Trainer hatte sie stets gut reden können.

      »Ich habe mich auf der Hinfahrt mit Jule unterhalten und sie hat mir etwas anvertraut, das mir Sorgen macht.«

      Trainer Burkhardt zog eine seiner buschigen Augenbrauen hoch. »Es geht um Dirk, oder?« Er seufzte. »Keine Sorge, ich habe ihn im Blick und ja, ich habe bemerkt, was er tut. Immerhin habe ich die Verantwortung für euch. Ich werde ihn mir zur Brust nehmen.«

      Vany atmete erleichtert auf. »Das wäre super!«

      »Ich find’s klasse, dass du hier bist. Sehen wir uns nächste Woche?«

      »Ich werde da sein«, versprach sie und verließ das Vereinshaus, um zu gucken, ob ihre Mutter schon auf dem Parkplatz stand. Da verstellte der Schwabbelschrank ihr den Weg.

      »Na, haben wir ein bisschen getuschelt?«

      Wenigstens sparte er sich die Schnegge! Vany ging um ihn herum und sagte abfällig: »Was ich mit meinem Trainer bespreche, geht dich mal so gar nichts an!«

      »Ach? Pass bloß auf, was du sagst! Mein Papa ist …«

      »Papperlapapp!«, unterbrach sie ihn schnippisch. »Mir egal, was dein Papa ist und wie viel Geld er hat. Das gibt dir lange nicht das Recht, hier den großen Macker raushängen zu lassen. Und behalt in Zukunft lieber deine Finger bei dir. Vergiss nicht, dass ich immer noch an Krücken gehe. Du solltest dich an meine Krücken erinnern, oder?«

      Dirks Mund klappte auf und wieder zu wie bei einem fetten Karpfen. Vany indes spazierte einfach davon und stieg zu ihrer Mutter ins Auto, das zum Glück schon auf dem Parkplatz stand.

      »Das hat aber gedauert«, wurde sie begrüßt.

      »Hatte was mit dem Trainer zu besprechen«, entschuldigte sich Vany. Sie hätte stolz darauf sein sollen, wie sie diese Situation gemeistert hatte, allerdings ging ihr nicht aus dem Kopf, wie das Ekelpaket ihre Haare berührt hatte. Sie fühlte sich schmutzig und angewidert und wollte nur nach Hause.

      Ihre Mutter ging in die Küche, um das Essen vorzubereiten, und Vany schloss sich oben im Bad ein. Sie betrachtete sich im Spiegel und zog an ihren Haaren. Es schüttelte sie vor lauter Ekel und sie huschte schnell in ihr Zimmer, um das Haarfärbemittel zu holen. Wasserstoffperoxid war jetzt genau das richtige, um die Erinnerung an den Schwabbelschrank und seine Wurstfinger in ihrem Haar auszubleichen. Sie las sich die Gebrauchsanweisung gewissenhaft durch und folgte den einzelnen Schritten. Der Geruch brannte in den Augen und Vany riss das Fenster weit auf. Während der Einwirkzeit blieb sie im Bad sitzen und las sich die Beschreibungen all der anderen Dinge durch, die sie am Vortag gekauft hatte. Bei einigen Sachen waren sogar Schminktipps aufgedruckt, die für Vany genauso gut Hieroglyphen hätten sein können. Sie konnte es kaum erwarten, nach dem Mittagessen nach Tutorials zu suchen. Es wurde wirklich Zeit für eine Veränderung! Allerdings war sie auf so eine krasse Veränderung dann doch nicht vorbereitet. Als sie nach dem Ausspülen vor dem Spiegel stand und wie sonst nach dem Föhn griff, fiel ihr beim flüchtigen Blick auf ihr Spiegelbild fast die Kinnlade runter. Sie legte den Föhn zur Seite und fuhr sich mit beiden Händen durch das vanillefarbene Haar.

      »Wahnsinn!«, hauchte sie. »Ich bin tatsächlich blond! Ich sehe aus wie Jazz!«

      Sie kicherte und schob in Gedanken ein »oder wie Rebekka« hinterher, dass ihr das Lachen in die Kehle zurück stopfte. Rebekka. Ja, ihretwegen hatte sie die Bleiche eigentlich gekauft, nicht um ihre Haare nach dem Kontakt mit Dirk Ahlfelds Fingern zu desinfizieren. Der Gedanke an Rebekka erfüllte sie stets mit gemischten Gefühlen und die waren nur zu einem winzigen Teil gut. Vany schüttelte den Kopf. Für einen klaren Moment dachte sie daran, das Profil zu löschen und Deckx ein für alle Mal in Ruhe zu lassen, aber bei dem Gedanken geriet sie sofort in Panik. Obwohl sie es sich selbst nicht erklären konnte, brauchte sie Rebekka. Brauchte sie so sehr, wie sie Deckx´ Stimme und seine Let’s Plays brauchte.

      »Vany! Was machst du denn so lange? Das Essen ist fertig!«, rief ihre Mutter von unten.

      »Komme gleich!«

      Vany stellte den Föhn auf die höchste Stufe und trocknete rasch ihr Haar. Sie dachte noch darüber nach, eine Mütze aus dem Schrank zu holen, was natürlich Unsinn war, da ihre Familie das helle Haar früher oder später ohnehin zu Gesicht bekommen würde. Die hatte schon angefangen zu essen, weil sie so lange gebraucht hatte, und als sie nun das Wohnzimmer betrat, hätte sie schwören können, dass alle drei, ihre Eltern und ihr Bruder, ihre Gabeln fallen ließen.

      »Was ist denn mit dir passiert?«, stieß ihr Vater aus.

      »Vany, wow!«, machte ihre Mutter.

      Tim starrte nur. Vany setzte sich verlegen an den Tisch und brummte: »Es wurde mal Zeit für eine Veränderung. Mir gefällt’s irgendwie.«

      »Ja«, staunte ihre Mutter. »Es ist super geworden und wunderbar gleichmäßig. Als ich meine Haare zum ersten Mal gefärbt habe, sah ich aus wie ein Frischling. Voller Flecken!«

      Vany lachte, fuhr sich durchs Haar und fühlte sich selbst ein bisschen stolz. СКАЧАТЬ