Название: Gedichte
Автор: August von Platen
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783849633295
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Seltner Schicksalslaune Spiel,
An dem Hochzeittag der Tochter
War gestorben im Exil.
Des gedenkt nun Gambacorti,
Der Verrat und Tücke spinnt,
Als ein Feind der Mediceer
Abgeneigt der Republik,
Welcher gleichwohl seinen Sohn er
Hat als Geisel überschickt,
Sicherheit ihr einzuflößen,
Die bereits Verrat umstrickt.
Als vor seinem Schloß Corzano,
Wo den kleinen Hof er hielt,
Mit dem Feldhauptmann des Königs
Nun des Königs Heer erschien,
Läßt die Brücke Gambacorti
Nieder, tritt entgegen ihm,
Dem die Burg er für den König
Tückisch überliefern will.
Ihn umgeben seine Ritter,
Männer vielgewandt im Krieg:
Unter ihnen war Gualandi,
Dem der Hochverrat mißfiel.
Der ergreift den Gambacorti,
Über die Brücke stößt er ihn;
Diese wird, auf sein Verlangen,
Aufgezogen augenblicks,
Während aufgepflanzt die freie
Florentinische Fahne wird,
Während innerhalb die Mannschaft
Ruft: Es lebe die Republik!
Gambacorti steht verlassen
Außerhalb, im Angesicht
Seiner nun verlornen Feste,
Die Gualandi treu verficht.
Nach Neapel muß er wandern,
Mit dem Feinde muß er ziehn;
Doch es schickt den Sohn zurück ihm
Großgesinnt die Republik.
Alexius
1832
Vor der Strenge seines Vaters, vor dem allgewaltigen Zar,
Floh von Moskau weg Alexis, der aus zarterm Stoffe war:
Gern vergönnt der milde Kaiser, den er anzuflehn beschloß,
Ein Asyl dem armen Flüchtling auf Neapels Felsenschloß.
Auf der Burg Sankt Elmo hielt sich nun des Zaren Sohn versteckt;
Doch die Späher seines Vaters hatten dort ihn bald entdeckt.
Als zurück ihn diese schleppten nach dem eisumstarrten Pol,
Richtet er an seine Freistatt ein beklommnes Lebewohl:
Lebe wohl, o Eden, dessen Reize doppelt ich gefühlt
Wo die Woge purpurfarbig um die felsigen Gärten spült!
Gern um deine Zauber hätt ich eingetauscht das größte Reich;
Doch es ist dem Feuerberg dort meines Vaters Busen gleich!
Hab ich doch nach seiner Krone nie gestrebt, und was ich bin,
War bereit ich abzutreten an den Sohn der Buhlerin!
Bloß des Klosters Zwang vermeiden wollt ich, als ich ihm entfloh:
Fern von ihm und fern von Ehrsucht war ich hier im Stillen froh!
Stets vor seinem Geiste hat sich meine Seele tief gebückt:
Nicht den Zepter ihm beneidet hab ich, ach, ich war beglückt!
Nicht beneidet ihm die Waffen, die von Sieg zu Sieg er schwang,
Seine Tugend nicht beneidet, denn sie geht den Henkersgang!
Nicht die Krone bloß, das Leben soll ich weihn ihm als Tribut,
Ja, und wiederkehren soll ich, weil er lechzt nach meinem Blut!
Vor der Allgewalt des Willens geht zugrunde jedes Recht:
Bin ich selbst doch ein Romanow, und ich kenne mein Geschlecht.
Wollte mich der Vater schonen, gäbe doch mir keine Frist
Menzikoff und dessen Kebsweib, welches nun die Zarin ist!
Doch die Rache folgt vielleicht mir in des Grabs ersehnten Schoß,
Und dem Paar, das mich verfolgte, wird ein unglückselig Los!
Gerne für den Vater stürb ich, wär's der Welt und ihm zum Heil;
Doch ich fürchte, seine Krone wird den Schlechtern einst zuteil!
Mög er kinderlos verwelken! Seine Herrschaft, ihm zum Hohn,
Möge jene Bauerndirne teilen mit dem Bäckersohn!
Die Gründung Karthagos
1832
Vor der Goldbegier des Bruders,
Der nach ihren Schätzen schnaubt,
Der in ihres Gatten Busen
Sein verruchtes Schwert getaucht,
Flieht hinweg die schöne Dido
Aus sidonischen Heimataun,
Nimmt mit sich gehäufte Schätze,
Nimmt mit sich des Gatten Staub,
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