Gedichte. August von Platen
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Название: Gedichte

Автор: August von Platen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783849633295

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СКАЧАТЬ (geschrieben 1830; gedruckt, Stuttg. 1834). In den »Geschichten des Königreichs Neapel« (Frankf. 1838) versuchte sich P. auch in der historischen Darstellung, ohne indes auf diesem Gebiete sonderliche Erfolge zu erringen. Seiner Sympathie für die Sache der aufständischen Polen (1830–31) und seinen glühenden Hass gegen den Zaren gab er in den »Polenliedern« Ausdruck, anderen Veröffentlichung er jedoch wegen Zensurschwierigkeiten nicht denken konnte, sie erschienen erst nach seinem Tod im Druck. 1832 starb Platens Vater, und dies sowie der Wunsch, seine Beziehungen zur Cottaschen Verlagsbuchhandlung wiederum fester zu knüpfen, riefen P. nach achtjähriger Abwesenheit für kurze Zeit nach Deutschland zurück. Er lebte zwei Winter in Augsburg und München und redigierte die erste vollständige Sammlung seiner »Gedichte« (Stuttg. 1833), die sich jetzt wachsender Teilnahme und Geltung erfreuten. Im Sommer 1834 zog der Dichter wieder nach Italien, verweilte einige Zeit in Florenz und Neapel, ging im Frühling 1835 zum ersten mal nach Sizilien, kehrte im Spätsommer nach Neapel zurück und ward durch die Besorgnis vor der Cholera zu einem Winterausflug nach Sizilien bestimmt. Im September kam er nach Palermo, im November nach Syrakus, wo er im Hause seines Gastfreundes Don Mario Landolina erkrankte und starb. P. ward im Garten der Villa Landolina bestattet und sein Grab 1869 mit einem Denkstein geschmückt. In Ansbach steht eine Statue des Dichters. Der ersten Ausgabe seiner »Sämtlichen Werke« (Stuttg. 1839, in einem Band) folgten zahlreiche spätere Ausgaben (von K. Gödeke, das. 1847, 5 Bde., und 1882, 4 Bde.; von Redlich, Berl. 1883, 3 Bde. mit Biographie und Bibliographie; und von Wolff und Schweizer, Leipz. 1895, 2 Bde. mit Biographie und erläuternden Anmerkungen), obwohl der Dichter populär im eigentlichen Sinne des Wortes nicht zu werden vermochte. Der gehässigen Unterschätzung der echten Dichtergaben und des Künstlerwertes Platens folgte seit den 1840er Jahren eine wachsende Überschätzung. Der Einfluss, den seine stolze Idealität und künstlerische Formstrenge auf die jüngere Dichtergeneration gewann, war groß und in mancher Hinsicht heilsam; aber wie dem Gehalt, so fehlte auch der Form von Platens Poesie nicht nur der volkstümliche Zug, sondern auch das Verständnis für die nationale Eigenart: er sucht in seinen Ghaselen, Oden und Hymnen undeutsche und zum Teil unverständliche Formen einzubürgern und verstößt oft durch sprachwidrige Betonungen. Doch weiß er sich gelegentlich von seinen Fehlern frei zu halten und entzückt dann allerdings durch bezaubernden Wohllaut der Form. Wenn ihm weichere Gefühle verschlossen sind oder nur ein flüchtiger Hauch davon einzelne Gedichte durchdringt, so leiht er vielen starken, männlichen Regungen, dem Gefühl der Entschlossenheit, der Würde, ernster Trauer, stolzem Freiheitssinn, vor allem aber, wie in den »Polenliedern«, dem bittersten Hass den ergreifendsten Ausdruck. Seinen »Poetischen und literarischen Nachlass« gab Minckwitz (Leipz. 1852, 2 Bde.; 2. Aufl. 1854), seine »Tagebücher« gaben v. Laubmann und v. Scheffler (Stuttg. 1896–1900, 2 Bde.), dieselben im Auszug E. Petzet (Münch. 1905) heraus, der auch des Dichters »Dramatischen Nachlaß« (Berl. 1902) nach den Handschriften veröffentlichte. Vgl. Minckwitz, Graf P. als Mensch und Dichter (Leipz. 1838); »Briefwechsel zwischen P. und Minckwitz« (das. 1836); Besson, P., étude biographique et littéraire (Par. 1894); Hellmuth, Beiträge zur lyrischen Technik Platens (Programm, Krefeld 1893); C. Heinze, Platens romantische Komödien (Dissertation, Marb. 1897); Stockhausen, Studien zu Platens Balladen (Dissertation, Berl. 1899), Greulich, Platens Literatur-Komödien (Bern 1901); Unger, P. in seinem Verhältnis zu Goethe (Berl. 1903).

      Balladen

      Colombos Geist

      1818

      Durch die Fluten bahnte, durch die dunkeln,

      Sich das Schiff die feuchte Straße leicht:

      Stürme ruhn und alle Sterne funkeln,

      Als den Wendepunkt die Nacht erreicht.

      Und der neuentthronte Kaiser stützte

      Seine Stirne mit der tapfern Hand,

      Eine Welle nach der andern sprützte

      Um das Steuer des Northumberland.

      An die Schlachten denkt der Held im Geiste,

      Die er schlug, an sein erprobtes Heer;

      Doch um ihn und seine Träume kreiste,

      Einer Riesenschlange gleich, das Meer.

      Den des Südens Steppen nicht bezwangen,

      Den der Frost des Nordens kaum besiegt,

      Fühlt sich nun im engen Raum gefangen,

      Auf dem Schaum sich hin und her gewiegt.

      Als er hadernd solchem Truggeschicke

      Gottes Ratschluß fodert vor Gericht,

      Sieh, da zeigt sich seinem nassen Blicke

      Eines Helden Schattenbild und spricht:

      Klage nicht, wenn auch die Seele duldet,

      Klage nicht, dir ist ein Trost bereit:

      Was du leidest, litt ich unverschuldet,

      Und Colombo nannte mich die Zeit.

      Ich zuerst durchschnitt die Wasserwüste,

      Über der du deine Zähren weinst,

      Der Atlantis frühverlorne Küste,

      Dieser Fuß betrat zuerst sie einst.

      Nun erglänzt in heller Morgenstunden

      Auferstehung jenes teure Land,

      Das der Menschheit ich zum Heil gefunden,

      Nicht zum Frondienst einem Ferdinand!

      Du erlagst dem unbezwingbarn Norden;

      Aber jene, die darob sich freun,

      Werden zitternd vor entmenschten Horden

      Ihren blinden Jubel bald bereun!

      Aber kommt der große Tag der Schmerzen,

      Und es hemmt ja nichts der Zeiten Lauf,

      Nimm, Columbia, dann die freien Herzen,

      Nimm Europas letzte Helden auf!

      Wann das große Henkerschwert geschliffen,

      Meinen Kindern dann ein werter Gast,

      Kommt die Freiheit auf bekränzten Schiffen,

      Ihre Mütze pflanzt sie auf den Mast!

      Segle westwärts, sonne dich am Lichte,

      Das umglänzt den stillen Ozean;

      Denn nach Westen flieht die Weltgeschichte:

      Wie ein Herold segelst du voran!

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