Es war ganz anders. Georg Markus
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Название: Es war ganz anders

Автор: Georg Markus

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783902862716

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СКАЧАТЬ wie Kennedy waren in Begleitung eines Paares, wobei jeweils der Mann schwer verletzt wurde: In Lincolns Loge saß Major Henry Reed Rathbone mit seiner Verlobten. Er erlitt beim Versuch, den flüchtenden Täter aufzuhalten, Verletzungen. In Kennedys Auto saß John Connally, der Gouverneur von Texas, mit seiner Frau. Auch er wurde von einer Kugel getroffen und schwer verletzt.

      •Lincoln wie Kennedy wurden von einem Südstaatler erschossen. Lincolns Mörder, John Wilkes Booth, stammte aus Maryland, der Kennedy-Mörder Lee Harvey Oswald aus Louisiana.

      •In beiden Fällen überlebten die Attentäter nur kurze Zeit: Booth wurde elf Tage nach der Ermordung Lincolns von einem Sheriff erschossen, als er sich seiner Festnahme widersetzte; Oswald starb zwei Tage nach dem Kennedy-Mord im Polizeigefängnis von Dallas durch eine Kugel des Nachtklub-Besitzers Jack Ruby.

      •Abraham Lincoln und John F. Kennedy setzten sich für die Bürgerrechte, insbesondere der schwarzen Minderheit, ein.

      •Die Nachfolger der ermordeten Präsidenten hießen in beiden Fällen Johnson:

      •Andrew Johnson, der Nachfolger Lincolns, wurde 1808 geboren, Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson 1908.

      Erste Details des »Lincoln-Kennedy-Rätsels« tauchten 1992 in der Kolumne der amerikanischen Journalistin Ann Landers auf. Die Zeitschrift Skeptical Inquirer veranstaltete danach einen Presidential Coincidences Contest, also einen Wettbewerb für Übereinstimmungen bei Präsidenten. Dieser förderte weitere Parallelen – auch zwischen ganz anderen Präsidenten der USA – zutage, freilich wurden von den Teilnehmern auch falsche Schlüsse gezogen. So hieß es, John Wilkes Booth wäre 1839 und Lee Harvey Oswald 1939 zur Welt gekommen. Richtig ist, dass Booth 1838 geboren wurde.

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       Verblüffende Parallelen zweier Attentate: Abraham Lincoln, John F. Kennedy

      Interessant ist, dass Kennedys Sekretärin tatsächlich Evelyn Lincoln hieß, die Behauptung, Lincoln hätte einen Sekretär namens Kennedy gehabt, ist jedoch falsch.

      Andere Vergleiche gingen unter die Gürtellinie: etwa, dass Lincoln kurz vor seinem Tod in Monroe/Maryland war und Kennedy mehrmals »in« Marilyn Monroe.

      Je mehr Menschen sich an der Suche nach weiteren Parallelen beteiligten, desto eher wurden die zum Teil verblüffenden Angaben mit Verschwörungstheorien vermengt oder als göttliche Fügung gesehen. Für den Wiener Mathematiker Rudolf Taschner sind die tatsächlichen Übereinstimmungen der beiden Fälle zwar »spannend und interessant, doch für die Schlüsse, die man daraus ziehen kann, gibt es keine mathematische Erklärung. Aus Sicht des Mathematikers sind das Zufälle, nicht mehr und nicht weniger.« Professor Taschner erkennt im »Lincoln-Kennedy-Mythos« die Sehnsucht des Menschen, »selbst dort Ordnung zu schaffen, wo Chaos herrscht. Wenn wir in den Sternenhimmel schauen, glauben wir Gebilde wie den Großen Wagen, den Orion oder eine Jungfrau zu sehen, obwohl es die gar nicht gibt. Wir lieben Dinge, deren Existenz uns unsere Schulweisheit nicht träumen lässt.«

       »Die Mathematik ist ja nicht die einzige Wissenschaft …«

      Allerdings: »Auch wenn die Parallelen Zufall sind«, meint Taschner, »schließt das nicht aus, dass solche Informationen wertvoll und faszinierend sein können. Die Mathematik ist ja nicht die einzige Wissenschaft, die es gibt.«

Die Kaiserin – Überraschendes und Familiäres

       »Sisi’s warme Herzlichkeit und Freude« Die Wahrheit über Elisabeth und ihre Schwiegermutter

       Das Klischee der bösen Schwiegermutter

      Historiker und Biografen haben sich da eine wunderbare Geschichte ausgedacht, die das so gern verwendete Klischee der bösen Schwiegermutter perfekt untermauert. Das Bild wurde in Dutzenden Biografien über Jahrzehnte aufrechterhalten, ehe es der Regisseur Ernst Marischka übernommen und in seinen Sissi-Filmen meisterhaft inszeniert hat: Erzherzogin Sophie, die Mutter Kaiser Franz Josephs, und dessen Frau Elisabeth wären demnach erbitterte Widersacher gewesen, die sich nicht ausstehen konnten und ständig gegeneinander intrigierten. Sophie, so wird behauptet, hätte Elisabeth das Leben am Wiener Hof zur Hölle gemacht und ihr die eigenen Kinder »weggenommen«. Die Situation hätte sich erst gebessert, als Sisi den Kaiser vor das Ultimatum stellte, entweder die alleinige Hoheit über die Erziehung ihrer Kinder zu bekommen oder ihn für immer zu verlassen.

       »Man könnte ihr dann vielleicht sogar die Kinder hinbringen«

       »Will sie ihr Kind sehen, muss sie immer erst die Stiegen hinaufkeuchen«