Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740962425

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СКАЧАТЬ einem Hals, der kaum den Durchmesser eines Kinderarmes zu haben schien. In völlig verlumptes, viel zu weites Zeug war dieser Mann gekleidet. Die Rechte hatte er um den Treppenpfeiler gelegt und die Linke hielt er mit gespreizten Fingern nach vorn.

      Plötzlich riß er den zahnlosen Mund auf und stieß einen gurgelnden Schrei aus.

      »Gnade…!«

      Wyatt blickte ihn entgeistert an.

      Der Greis bot einen geradezu erschütternden Anblick.

      »Gnade!« hechelte er noch einmal. »Ich… konnte nicht mit den anderen fliehen, da mich niemand… mitgenommen hat! Ich… bin nicht gesund… Ich…«

      Wyatt nahm den Hut ab.

      Diese Geste schien den Mann seltsamerweise zu beruhigen. Ein Mann, der den Hut abnahm, deutete doch damit sicher keine böse Absicht an.

      »Mein Name ist Earp. Ich komme von Tucson.«

      »Earp?« Ein wildes Lachen schüttelte den ausgemergelten Körper des Greises.

      »Earp! Das ist ein satanischer Scherz, Mister! Ich weiß genau, wer Sie sind! Geben Sie sich keine Mühe. Die ganze Stadt weiß es – und darum ist sie auch leer.«

      Doc Holliday war aus dem Sattel gestiegen, als er den heiseren Angstschrei draußen gehört hatte, und tauchte jetzt hinter dem Marshal in der Tür auf.

      Das wilde Lachen erlosch jäh auf dem Gesicht des Alten und machte wieder der maskenhaft-starren Angst in seinen Zügen Platz.

      »Und da ist er ja schon!« krächzte er, auf dem Spieler deutend. »Mc Lowery! Ich kenne ihn, McLowery, der Bandit aus dem San Pedro Tal.«

      Die beiden Dodger wechselten einen raschen Blick miteinander, der deutlich widerspiegelte, was beide dachten: der Alte muß geistesgestört sein!

      Da schüttelte sich der Greis plötzlich wieder in eisiger Furcht.

      »Ich kenne ihn, es ist McLowery! Der Bandit aus dem San Pedro Valley.«

      Wyatt wollte sich abwenden, aber Holliday blieb stehen.

      »Sie irren sich, Mister«, sagte er rasch. »Frank und Tom McLowery sind tot!«

      Der Greis hielt urplötzlich in seinem Zittern inne und riß die Augen so weit auf, daß die Iris im Weißgrau schwamm.

      »Ja, o ja, Mister. Ich weiß, sie sind tot, Frank und Tom. Bei dem Gefecht im Tombstoner O.K. Corral sind sie umgekommen. Frank und Tom. Nicht aber Kirk! Und Sie sind Kirk! Kirk McLowery!« Er streckte die Hände weit nach vorn und wies auf den Spieler, wobei er nur noch mit seinem verwachsenen Rücken an dem Treppenpfeiler lehnte. »Kirk McLowery! Das sind Sie. Und… ich dachte, ich könnte dem Tod ins Auge sehen. Weil ich alt bin. Aber… ich habe Angst! Angst!«

      Holliday wechselte wieder einen Blick mit dem Missourier und fragte dann:

      »Anscheinend haben Sie auf diesen Kirk McLowery gewartet, Mister?«

      »Ja – die ganze Stadt hat auf ihn gewartet.«

      »Seit sie gewarnt wurde, nicht wahr?«

      »Gewarnt? Ja, Sie haben recht! Und wenn Sie wüßten, wer uns gewarnt hat, stünden Sie nicht mehr so kaltherzig da auf dem Vorbau, wo Sie von überall her gesehen werden können!«

      Es war klar, daß der Mann gern sagen wollte, wer der Warner gewesen war. Deshalb erkundigte sich der Marshal:

      »Wir haben nichts und niemanden zu fürchten, Mister. Aber wir wüßten doch gern, wer die Stadt vor Kirk McLowery gewarnt hat?«

      »Er hat uns vor dem da, der hinter Ihnen steht, und auch vor Ihnen selbst gewarnt. Er ist Kirk McLowery, und Sie sind Cass Claiborne.«

      »Cass Claiborne?«

      Wie Blitze zuckten die Gedanken durch das Hirn des Missouriers. Sollte es möglich sein? Sollte der Bruder des Banditen Billy Claiborne, mit dem sie sich jahrelang in Tombstone herumgeschlagen hatten, und der an Ike Clantons Seite mit in den O.K. Corral gezogen war, sollte sich sein Bruder Cass jetzt hier herumtreiben? Hieß es damals nicht, daß Cass Claiborne, Bills jüngerer Bruder, eine kleine Farm drüben in New Mexico hätte? Daß er ein ehrbarer Bursche sei, der nichts mit Bill zu tun haben wolle?

      Daß die zwei McLowerys einen Bruder hatten, wußte Wyatt gar nicht. Ausgeschlossen war es natürlich nicht. Sollte der gerissene, diabolische Bandit Frank McLowery außer dem einfältigen Tom, der zusammen mit ihm im O.K. Corral untergegangen war, noch einen Bruder daheim auf der Ranch im San Pedro Tal gehabt haben?

      Auch das war keineswegs unmöglich. Dann stiegen sie ja allenthalben wieder wie Geister aus den Gräbern, die Clantons, die McLowerys und die Claibornes!

      Ein lähmender Gedanke!

      Wenn man bedachte, daß die meisten Familien wenigstens vier Kinder hatten, dann war das sogar sehr gut möglich.

      Das schlimmste war, daß sich jetzt diese Brüder der gefallenen Banditengrößen auf die Fährte ihrer Vorgänger zu setzen schienen.

      »Würden Sie uns wohl sagen, Mister, wer die Stadt vor uns gewarnt hat?« wiederholte der Marshal seine Frage.

      »Ja!« Die Augen des Greises leuchteten plötzlich, als er zwei Worte sagte, die er den beiden vermeintlichen Banditen wie Brandfackeln entgegenschleuderte:

      »Wyatt Earp!«

      Verdutzt sah ihn der Marshal an.

      »Wyatt Earp? Man sollte es nicht glauben!« entfuhr es ihm.

      »Es ist aber so. Und nun rate ich Ihnen, Cass, verschwinden Sie! Der Marshal ist in der Nähe und weiß, daß Sie und Kirk McLowery hier die Gegend unsicher machen.«

      Wyatt wandte sich ab und wollte zu seinem Pferd gehen; aber weil Doc Holliday offenbar noch keine Lust zum Weiterreiten hatte, wartete auch er.

      Der Spieler lehnte sich gegen den Türrahmen, zündete sich gleichmütig eine Zigarette und meinte:

      »Und deshalb sind die hier alle getürmt?«

      Der Greis nickte. »Wenn ein so bedeutender Mann wie der Marshal Earp uns warnt, müßten wir ja irrsinnig sein, seinen Rat in den Wind zu schlagen! Sie haben ganz Aloahey in Flammen aufgehen lassen, Kirk McLowery. Das wissen wir wohl. Und Cass Claiborne hat in Hoverstown Harry Gladstone und Winnie Bakersfield erschossen, er hat in Marcostire Jerome Goddard und Eddie Fish getötet, in Fairbanks Jimmy Wasgat und…«

      »Es reicht!« unterbrach ihn der Spieler brüsk, indem er sich hochaufrichtete und vom Türrahmen abstieß. »Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob dieser… dieser Wyatt Earp allein war?«

      »Nein!« rief der alte triumphierend. »Es war ein Mann bei ihm, der euch fertigmachen wird! Ein Scharfschütze, wie es ihn im Westen nur einmal gibt: Doc Holliday!« Er kostete den Namen aus – suchte aber vergebens nach einer Wirkung in den Augen des vermeintlichen Banditen. »Wenn ihr gescheit wäret, würdet ihr weiterreiten! Und zwar sofort.« Als er glaubte, ein Zögern bei dem Georgier zu bemerken, trat er näher und breitete die Hände bittend aus. »Mister McLowery! СКАЧАТЬ