Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740962425

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      »Ja«, versetzte er, »das sollte man. Was haltet ihr davon, Boys, wenn wir ihm für die drei Löcher in den Hüten mit drei Revolvern antworten?«

      »Eine ganze Menge«, entgegnete Parker.

      Sie hatten jetzt alle ihre Colts in den Halftern stecken. Natürlich auch Doc Holliday.

      »Wir haben es gar nicht gern, Stranger, wenn Leute aus der Stadt hier auf dem Clanton-Hof herumkriechen«, schnarrte Hawkins.

      »Ich habe mit dem Rancher zu sprechen.«

      »Ach, mit dem Boß?« tat Hawkins verwundert, »warum sagen Sie das nicht gleich.«

      »Ich habe es dem Mann da gesagt, aber er hatte es sich in den Kopf gesetzt, unbedingt den alten Stiefeltrick über den schon meine Großmutter nicht mehr gelacht hat, an mir auszuprobieren.«

      Parkers Kopf flog herum.

      »Ziemlich kaltschnäuziger Bursche! Findest du nicht auch, Kid?«

      Sie standen da, wie festgenagelt, mit gespreizten Beinen, angewinkelten Armen und den Händen neben den Revolverkolben.

      Drei gefährliche Männer. Der Spieler unterschätzte sie keineswegs. Jeder einzelne von ihnen war gefährlich wie ein wildes Tier. Und entschlossen, zu töten. Diese Männer waren wie geschaffen für den Bund der Graugesichter.

      Nur etwa fünf Jahre früher hätte Doc Holliday jetzt rasend schnell seine Revolver gezogen und den Kampf für sich zu entscheiden versucht. Aber dieses halbe Jahrzehnt, das er an der Seite des Missouriers Wyatt Earp durch dieses Land geritten war, hatte ihn innerlich gewandelt, wenngleich er sich die Wandlung nicht eingestehen wollte.

      Am linken Ende des Daches hing ein yardbreites Blechschild, auf das mit weißen ungelenken Buchstaben der Name Clanton gepinselt worden war.

      Bill, der jüngste der Brüder, der bei dem Kampf im O.K.-Corral ums Leben gekommen war, hatte es vor vielen Jahren als Junge einmal gemalt, und Ike, der heutige Besitzer der Ranch, hatte es aus einer Art sentimentalen Liebe zu dem Bruder am Haus gelassen.

      Mehr als fünfzehn Yard war dieses nur etwa handbreite Schild von dem Georgier entfernt.

      Holliday blickte es an und meinte:

      »Irgendwie hat mich das schon immer gestört.«

      Die Cowboys blickten ihn an, als stimme plötzlich etwas nicht bei ihm.

      »Was?« wollte Kid mit schiefgelegtem Kopf wissen.

      »Das Schild.«

      »Das Schild…?«

      »Ja. Es müßte Löcher haben.«

      »Löcher…?«

      »Ein paar Luftlöcher. Jeder Buchstabe müßte einen haben.«

      Die Banditen wechselten einen kurzen Blick miteinander, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ.

      Dieser Mann mußte verrückt sein!

      »Die Burschen müssen doch atmen können. Ich dachte mir das so.«

      Die Revolver ziehen, vorstoßen und losfeuern war eins!

      Die Schüsse fielen so schnell aufeinander, daß sie sich wie ein einziger Knall mit mehrfachem Echo anhörten.

      Das Schild oben an der Hauskante zitterte, und die grauen Pulverwolken, die ihm jetzt entgegenzogen, verschleierten es für Sekunden.

      Dann, als der Gunsmoke abgezogen war, hing es wieder ruhig da.

      Die Cowboys starrten zu ihm hinauf. Es war nicht zu glauben: In jedem Buchstaben gähnte ein daumengroßes Loch, durch das der violettrote Abendhimmel schimmerte.

      Es schien unfaßbar zu sein und doch war es ganz einwandfrei so: da oben hing das Schild, und in jedem der weißen Buchstaben klaffte ein daumengroßes Kugelloch.

      Das war ungeheuerlich!

      Sowohl Hawkins als auch Brest, Parker und der lange Migola hatten schon so manches Stück erlebt, aber so etwas noch nicht!

      Dieser Stadtfrack war ja tatsächlich ein Meisterschütze ohnegleichen.

      Was heißt: Meisterschütze, er war ein Phantom!

      Wo hatte man denn je einen Mann gesehen, der auf eine solche Distanz ein so kleines Ziel haargenau treffen konnte.

      Und daß es Zufall gewesen sein sollte, daß jeder Buchstabe getroffen worden war, das vermochten auch diese Männer nicht zu glauben. Das tollste jedoch war die Geschwindigkeit, mit der der Mann seine Colts gezogen und abgefeuert hatte. Schon allein das war ein Kunststück ohnegleichen. Und dann auch noch so genau zu treffen!

      Dieser Mann war tatsächlich ein Show-Schießer allerersten Ranges.

      Das war den vier Cowboys klar, so einfältig sie auch sonst sein mochten.

      Sie brauchten eine ganze Weile, bis sie das verdaut hatten.

      Indessen hatte der Spieler mit der ihm eigenen Geschicklichkeit die verschossenen Patronen nachgeladen.

      Niemand achtete darauf.

      Zwischen Brest und dem langen Migola stand neben dem Brunnen eine alte Indianerlanze von vier Yard Länge.

      Doc Holliday hatte seine Revolver wieder in den Halftern, als er mit der Linken auf den Pfahl deutete und sagte: »Und dieses Apachenholz stört mich auch schon eine ganze Weile. Es ist viel zu lang. Findet ihr nicht auch, Boys?«

      Und ehe sie sich versahen, hatte er seine Revolver wieder in den Händen. Hart und peitschend fiel das Holliday-Stakkato über den Hof der Clanton Ranch.

      Wie von Geisterhand zerbrochen, splitterte das Holz Stück für Stück auseinander. Es geschah so unerhört schnell, daß es den Cowboys den Atem verschlug. In gleichgroßen Abständen hatten die Kugeln des Spielers die Latte zersägt, bis sie nur noch etwa die Hälfte ihrer vorherigen Höhe besaß.

      Es war alles so rasend schnell gegangen, daß die Cowboys gerade noch ihre Köpfe hatten herumwerfen können, als Holliday die Revolver hochfliegen ließ.

      Jetzt starrten sie entgeistert auf die Latte.

      Der Spieler lud indessen seine Revolver nach.

      Es war keineswegs Leichtsinn, daß er mit zwei Revolvern schoß. Wenn es auch eine Tatsache war, daß man mit zwei Waffen niemals so sicher schießen konnte wie mit einer einzigen. Wyatt Earp hatte etliche Jahre nach der Jahrhundertwende einmal einem Journalisten darüber Auskunft gegeben. Er sagte damals: »Wer mit zwei Revolvern schießt, der braucht die Show und er muß ein exzellenter Schütze sein. Sicherer aber schießt man immer mit einem Revolver. Weil man sich niemals auf beide Hände gleichstark konzentrieren kann.«

      Doc Holliday hatte die beiden Waffen jedoch aus zwei Gründen benutzt. Hätte er nämlich nur einen Revolver für das Schießkunststück verwendet, so wären fünf Schüsse schon gefährlich gewesen, denn dann hätte er СКАЧАТЬ