Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 177

Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740962425

isbn:

СКАЧАТЬ können, ohne den zweiten Colt zu ziehen. Der zweite Grund des Spielers war tatsächlich der Eindruck, den er hervorzurufen hatte. Ein sogenannter Zweihandmann wirkte unbedingt eindrucksvoller.

      Und diesen Eindruck konnte er jetzt von den Gesichtern der Männer ablesen, die sich ihm wieder zukehrten.

      Der rote Brest wandte sich um, ging auf den Brunnen zu, hob die fünf abgeschossenen Lattenstücke auf und hielt sie nebeneinander.

      Sie waren fast auf den Zentimeter gleich groß.

      »Goddam!« stieß er durch die Zähne und schleuderte die Lattenstücke von sich. »Das ist doch Zauberei!«

      Es war eine volle Minute still auf dem weiten Hof der Clanton Ranch.

      Doc Holliday stand ruhig auf der Treppe und hatte die Arme über der Brust verschränkt. Der letzte Strahl der sinkenden Sonne warf einen rotgoldenen Schimmer über seine Gestalt.

      Die vier Cowboys verharrten wie angewachsen auf der Stelle und starrten den Fremden an, der sie so in Bann geschlagen hatte.

      Aber allein der flachsblonde Hawkins machte sich tiefere Gedanken über den Stranger.

      Wer war dieser Mann, der eine so unerhörte Fertigkeit im Umgang mit Revolvern besaß. Der so rasend schnell ziehen, die Schüsse so hageldicht hintereinander fallen lassen und vor allem: sein Ziel mit so höllischer Genauigkeit treffen konnte!

      Das konnte doch nicht irgendwer sein! Irgendein Unbekannter! Niemals! Dafür hätte Kid seinen alten Hut verwettet.

      So viel stand jedenfalls für den Clanton Cowboy fest.

      Da waren zwischen dem Wohnhaus und dem langen Geräteschuppen hastige Schritte zu hören.

      Zwei Männer kamen auf den Hof gelaufen. Sie waren mittelgroß, hatten schwarzes Haar und dunkle Gesichter, die einander wie ein Ei dem anderen glichen.

      Holliday kannte auch diese beiden Männer nicht. Sie trugen Cowboytracht wie die anderen, blickten ihre Kameraden verwundert an und warfen dann einen Blick auf den Fremden, der auf der Verandatreppe stand.

      »He, was ist denn hier los?«

      Holliday hob seinen rechten Stiefel und deutete auf den Absatz.

      »Nichts Besonderes, Boys. Einer von den Jungs wollte mir zeigen, daß eine Kugel härter als Absatzleder ist.«

      Die beiden kamen rasch heran und bauten sich direkt vor der Treppe auf.

      »Wer ist das?« fragte der eine über die Schulter.

      Aber weder Hawkins noch einer der anderen vermochte eine Antwort auf diese Frage zu geben.

      Da traten die beiden noch näher an die Treppe heran und blickten Holliday herausfordernd an: »Was wollen Sie hier?«

      »Ich suche den Boß.«

      »Ja«, rief jetzt Migola, »das sagte er mir schon.«

      Die Zwillinge musterten den Georgier aus kalten Schlangenaugen.

      »Wenn Sie dem Boß etwas zu sagen haben, dann können Sie es auch uns sagen. Wir sind mit ihm verwandt. Mein Name ist Mike Flanagan, und das ist mein Bruder Cole.«

      Hollidays Gesicht verriet nichts von der Verblüffung, die der Name Flanagan in ihm hervorgerufen hatte. Sollte er es hier etwa mit den Brüdern aus der vielköpfigen Tombstoner Banditenfamilie zu tun haben?

      Das wäre kein angenehmes Zusammentreffen!

      Zu oft waren Wyatt Earp und er mit den Flanagans zusammengeraten. Diese beiden Burschen, die nur wenige Jahre jünger als Hal und Ed zu sein schienen, kannte er jedoch nicht. Vielleicht waren es auch nur Vettern der Tombstoner Flanagans oder auch gar nicht mit ihnen verwandt.

      Diese letzte Hoffnung allerdings sollte dem Spieler sogleich genommen werden. Denn Mike, der offenbar für die beiden das Wort führte, warf den Kopf ins Genick und stellte sich in Positur. Dennoch hatte diese Geste etwas lächerlich Spatzenhaftes an sich.

      »Sie werden von uns gehört haben. Unser Bruder Jack ist ein bekannter Mann in Arizona. Er hat Larry Custom aus den Stiefeln geschossen. Bestimmt haben Sie davon gehört.«

      Also waren es doch Brüder von Hal und Ed. Denn Jack, der älteste der Flanagans, gehörte ja zu dieser Familie. Allerdings hielt er sich zur Zeit nicht hier in der Gegend auf, sonst wäre er ganz sicher längst in Tombstone aufgetaucht.

      Aber daß dieser Bursche die Stirn hatte, davon zu sprechen, daß sein Bruder Jack den bekannten Sheriff Custom erschossen hatte, war eine Frechheit ohnegleichen. Und es zeigte dem Georgier eindeutig, mit was für einem Charakter er es hier zu tun hatte. Dieser Mike Flanagan war ein gefährlicher Bursche, und Cole, der neben ihm stand, ließ jetzt beide Hände auf seine Revolverkolben fallen und warf den Kopf in der gleichen Manier ins Genick wie vorhin sein Zwillingsbruder Mike und krächzte: »Haben Sie etwa noch nichts von ihm gehört?«

      Holliday nickte der Wahrheit gemäß und entgegnete: »Doch, Cole, ich habe schon von ihm gehört.«

      »Also, dann wissen Sie ja, mit wem Sie es zu tun haben.«

      »Ja«, antwortete der Spieler zweideutig, »das weiß ich nun.«

      »Und?« krächzte Cole.

      »Was und?«

      »Sagen Sie schon, was Sie von Ike wollen.«

      Der Georgier schüttelte den Kopf.

      »Nein, Cole. Ich bin ja nicht hierhergekommen, um mit einem Flanagan zu sprechen, sondern mit Ike Clanton.«

      Die Gesichter der Zwillinge wurden augenblicklich, wie auf ein stummes Kommando hin, um einen Schein blasser.

      Jetzt war es wieder Mike, der sprach.

      Und seine Stimme klang schon bedeutend schärfer als er feststellte: »Offenbar wissen Sie doch nicht, mit wem Sie es zu tun haben, Mister?«

      Da mahnte Mogila aus dem Hintergrund: »Vorsicht, Mike, der Mann hat einen verdammt flotten Schuß am Leib.«

      Ohne sich nach dem Kameraden umzudrehen, entgegnete Mike Flanagan, dem jetzt die Gefährlichkeit aus den Augen blitzte: »Das überlaß nur mir, Migola. Ich weiß mit solchen Leuten umzugehen.«

      Der flachsblonde Hawkins hatte das Gespräch bis jetzt schweigend verfolgt, schien aber doch nicht daran interessiert zu sein, die beiden Flanagans den scharfen Schüssen dieses Strangers auszusetzen, denn er trat jetzt vor und zog die beiden an den Armen zurück.

      »Hört auf. Seht euch lieber das Schild da oben an.«

      Die beiden blickten auf das Schild. Aber es fiel ihnen nichts auf.

      »Seht ihr die Löcher in den Buchstaben?«

      »Ja, und?«

      »Die hat er reingeschossen.«

      »Na und? Sollen wir vielleicht deshalb den Hut vor ihm ziehen?«

      Hawkins СКАЧАТЬ