Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783959790222

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СКАЧАТЬ schüttelte den Kopf. »Nein, das hat sie nicht«, versetzte er.

      »Sie hat bestimmt eine Dummheit gemacht. Ich… ich muß es Ihnen also sagen: Tante Susan ist krank. Verstehen Sie, krank im Kopf.« Ann schluckte. »Ihre Mutter war auch geisteskrank. Sie ist schon in jungen Jahren in einem Hospital in Quincy gestorben.«

      Wyatt hatte plötzlich wieder das unbehagliche Gefühl im Genick.

      Er hörte wie aus weiter Ferne die dunkle Stimme der jungen Frau. »Sie redet Dinge, die nicht stimmen. Ich habe es nie gewußt. Aber seit heute weiß auch ich es erst. Sie sagte heute mittag so verdrehte, verschwommene Dinge, als sie bei mir im Zimmer saß…«

      Da sagte der Mann leise: »Sie hat gesagt, daß Sie mich lieben.« Dann wandte er sich um und ging langsam zurück.

      Wie aus Erz gegossen stand Ann

      Maxwell da und starrte ihm mit brennenden Augen nach. Ich muß ihm nachlaufen! hämmerte es in ihr. Ich muß ihm sagen, daß es wahr ist. Daß es wirklich und wahrhaftig wahr ist. Ich muß ihm sagen, daß ich mich vor Sehnsucht nach ihm verzehre, daß ich nie wieder einen Mann so lieben kann. Daß ich vorhin von meinem Zimmer aus oben im Hotel am Fenster gesehen habe…

      Sie stand wie gelähmt.

      Die eine wichtige Minute war in die Ewigkeit getropft. Zerronnen im Dunkel der Nacht.

      In diesem Augenblick wußte Ann, daß sie diesen schönsten Traum ihres Lebens begraben konnte.

      Sie hatte selbst gesagt, daß Tante Susan krank sei, geisteskrank, wahnsinnig. Daß sie eine Verrückte wäre. Und dann kam seine Antwort!

      Sie hatte wie taub und blind dagestanden, seine Gestalt im Dunkel verschwimmen gesehen und war doch nicht fähig gewesen, ihm nachzulaufen oder zu rufen. Schwankend ging sie den Weg zurück.

      Drüben im ersten Stock des großen Cleveland-Hotels lag ein Mann auf seinem Bett, hatte die Arme hinter den Kopf verschränkt und blickte gegen die Decke.

      Sein Leben war Kampf gewesen, hatte ihm nur Härte entgegengebracht.

      Seit dem frühen Tod der kleinen Willa Sutherland hatte es keine Frau von Bedeutung in seinem Leben gegeben.

      Die dunkeläugige, geheimnisvolle Ann Maxwell geisterte durch seine Gedanken. Aber es war da etwas, das ihn von ihr trennte, das zwischen ihnen stand.

      War es die Tatsache, daß sie die Tochter eines reichen Mannes war, eine junge Lady, die auf einer Schule in St. Louis war, oder war es ihre außergewöhnliche Schönheit, die ihn gebannt hatte?

      *

      Am Montagmorgen hatten sich schon früh viele Neugierige vor dem Bankgebäude und auch vor der Wells-FargoCompany eingefunden.

      Sie wußten, daß heute das von Wyatt Earp wiedergefundene Gold endgültig nach Midland transportiert werden sollte.

      In der Sonntagnacht hatten sie in den Saloons diskutiert, wer wohl die Kutsche als Gunman begleiten würde.

      Wer wohl?

      Obgleich mehrere Namen genannt wurden, dachten die Männer nur an einen Gunman: an den Marshal Earp.

      Um acht Uhr kam Cliff Cordy ins

      Cleveland-Hotel. Wyatt hörte die Schritte des Wells-Fargo-Agenten auf dem Korridor.

      Er hörte, wie er an Doc Hollidays Tür klopfte, die gegenüber lag.

      Nach längerem Klopfen öffnete Cordy die Tür.

      Wyatt hörte, daß er einen unterdrückten Ruf der Verwunderung ausstieß.

      Sofort war der Missourier auf den Beinen und öffnete seine Tür.

      Cordy blickte sich um. »Doc Holliday ist weg…«

      Der Marshal zog die Brauen zusammen.

      Dann schob er Cordy beiseite und lief die Treppe hinunter.

      Der Hoteleigner stand händereibend vor einer elegant gekleideten Frau, die eben mit der Wyoming Post gekommen war.

      Wyatt rief ihn ungeniert an. »Mister Cleveland, ist Doc Holliday abgereist?«

      Der Hotelier lächelte süßlich. »Ja, er ist in aller Herrgottsfrühe mit der Sonderpost nach Rapid City abgereist.«

      Wyatt nickte und ging zurück.

      Auf der untersten Treppenstufe stand der kleine blasse Cordy. Mit rauher Stimme sagte er: »Ich wollte ihn gerade bitten, ob er nicht die Overland als Gunman begleiten möchte. Sie hatten ja abgelehnt.«

      »Weshalb muß es einer von uns sein?« fragte Wyatt, der den Vorwurf deutlich gehört hatte.

      »Weil diesmal noch weit mehr als für 100000 Dollar Gold in der Kiste liegen! Mister Earp – wenn Sie reiten, zahlen die Leute das Doppelte!«

      »Die Leute?«

      »Die Digger!«

      Der Missourier schüttelte den Kopf. »Ich dachte, sie mögen mich nicht?«

      »Das dachten Sie! Was meinen Sie, was auf der Mainstreet los ist, wenn ich den Leuten sage, daß Wyatt Earp als Gunman mit der Overland reitet!«

      »Da bin ich gespannt…«

      Cordys Augen wurden weit. »Soll das heißen, daß Sie annehmen?«

      »Nein«, versetzte der Marshal, »nämlich nicht das Geld der Digger. Aber ich reite. Zum alten Lohn!«

      Cordy stürzte wie vom Katapult geschleudert an ihm vorbei zur Tür, riß sie auf und stürmte auf die Straße.

      Mitten auf dem Damm blieb er stehen und brüllte durch die trichterförmig um den Mund gelegten Hände: »Leute! Wyatt Earp reitet als Gunman! Er…«

      Seine weiteren Worte erstickten in dem Jubel, der jetzt losbrach.

      Der alte Bill Natterman saß auf dem Kutschbock und grübelte vor sich hin.

      Die Kutsche rollte nach Südosten aus den Black Hills heraus auf die Ebene zu, die sich zwischen den Big Badlands und dem Gebiet der Pineridges hinzog.

      Der Himmel war wolkenlos blau. Nur ein leichter Wind fächelte die Gräser.

      Der Kutscher blickte sich nach dem Gunman um und sah ihn mit gesenktem Kopf links seitlich hinter der Kutsche her traben.

      Da hob der Alte den Arm. »Wyatt!« rief er.

      Der Marshal ritt näher an den Kutschbock heran.

      »Hängen Sie den Falben an den Aufsteiger und setzen Sie sich eine Weile zu mir herauf!«

      Wyatt kam dem Wunsch des alten Kutschers nach.

      Bill zündete seine Pfeife an und blickte nach vorn über die Rücken der Füchse. »Ich glaube, ich mache die Tour zum letztenmal.«

      »Weshalb?«

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