Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783959790222

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СКАЧАТЬ nicht. Das heißt, er kommt, aber er ist noch nicht da. Jeder weiß, daß er kommen wird – aber er läßt uns warten. Und er weiß genau, daß uns dieses Warten zermürben wird. Ich höre seit Stunden ein dumpfes Trommeln im Schädel. Es klingt wie Hufschlag…«

      »Ich höre nichts«, antwortete der Hüne und schob seinen Kopf vor, um zu lauschen.

      »Es ist ein dumpfes Trommeln, Salt, wie der Hufschlag eines Pferdes. Eines einzelnen Pferdes…«

      Rice schob ihn beiseite. »Er ist in der Stadt!« flüsterte er vor sich hin. »Ich habe ihn gehört; den Hufschlag seines Pferdes habe ich im Schädel dröhnen gehört. Seit Stunden. Ich habe es dir ja vorhin gesagt. Er ist da! Vielleicht schon ganz in der Nähe. Vielleicht hier hinter der nächsten Ecke. Er belauert uns – wenn er will, knallt er uns ab. Aber das tut er nicht. Er läßt uns herumstehen, sinnlos herumstehen, Salt! Er weiß, daß er uns damit mehr schlägt…«

      Der Riese sah sich unbehaglich um und fuhr sich durch den schweißnassen Kragen. Dann brummte er: »Du siehst zu schwarz, Milt. Wenn er da wäre, würde er schießen, würde uns längst weggewischt haben!«

      Milt fuhr herum. »Ja, du würdest schießen. Du und ich und jeder andere. Nicht aber er. Er schießt nicht aus dem Dunkel. Er ist der große Wolf, Wyatt Earp. Er hat es nicht nötig, aus dem Dunkel heraus zu schießen. Er ist ein Meisterschütze, und hinter ihm steht das Gesetz!«

      »Aber er hat doch keine Chance gegen uns, Milt«, krächzte Salt Cunnings. »Was will er gegen sechsundzwanzig entschlossene Männer tun?«

      Milt hob den Kopf und blickte den Hünen etwas nachdenklich an. »Sind es entschlossene Männer? Ich weiß es nicht, Salt. Ich glaube viel eher, daß es Hornochsen sind, dummdreiste Halunken, die nur auf ganz schnelle Art an Geld kommen wollen.«

      »Wollen wir das nicht alle?« fragte der andere.

      Der Boß nickte. »Schon, aber es hat sich uns ein Felsbrocken in den Weg geschoben. Der alte Sheriff hat ihn in letzter Minute in unseren Weg gerollt. Wir müssen ihn beiseite schaffen; wenn wir hier in der Stadt das Heft in der Hand halten wollen, müssen wir den Fight mit Wyatt Earp aufnehmen.«

      Milt Rice hatte es halblaut und heiser hervorgestoßen. So, als müsse er sich das Gesagte selbst noch einhämmern.

      Salt nickte. »Yeah – das wollen wir doch. Wir warten doch hier auf ihn.«

      Sie warteten.

      Bis der Morgen kam.

      Dann stierten sie mit brennenden Augen auf die Straße, auf die Häusergiebel, deren Anblick sie mittlerweile haßten.

      Sie warteten den ganzen Vormittag.

      Keiner verließ seinen Posten.

      Um halb zwölf riß dem Banden-Chief die Geduld. Er verließ den Vorbau und überquerte die Straße.

      Vor dem Haus des Arztes blieb er stehen, stemmte die Hände in die Hüften und brüllte: »Doc! Komm raus!«

      Es dauerte eine Weile, bis der alte Arzt vor der Tür erschien. »Was wollen Sie, Rice?« knurrte er.

      »Wo ist er?«

      »Wer?«

      »Frag nicht so blöde, Alter, sonst fetze ich dich auseinander. Ich frage dich, wie ich den alten Sheriff gefragt habe! Antworte gefälligst. Wo ist er?«

      Der Arzt wandte sich um. Ehe er im Haus verschwand, sagte er: »Wenn Sie mich fragen, Rice, müssen Sie schon deutlich sprechen. Ich weiß nicht, wen Sie suchen. Und wenn Sie nun wollen, können Sie mir getrost eine Kugel in den Rücken schicken. Ihr müßt dann sehen, wie ihr euch selbst zusammenflickt, wenn Wyatt Earp kommt und euch Löcher in die Haut schießt!«

      Unbeherrscht stieß der Bandit die Hand auf den Colt. Durch den offenen Halfterboden peitschten zwei Schüsse über die Straße.

      Dicht neben dem Körper des Arztes rissen die Bleigeschosse tiefe Löcher in die hölzerne Hauswand.

      Der Arzt sah auf die Einschüsse. Dann blickte er sich um. »Sie sind ein tüchtiger Mann, Milt Rice!«

      Damit war er im Haus verschwunden.

      »Wyatt Earp!« stieß der Bandit fast lautlos durch die Zähne. »Wyatt Earp kommt! Hat er gesagt, dieser verdammte Knochenflicker!« Langsam wandte er sich um und ging zur Holvestreet hinüber. Das Eckhaus zur Frontstreet gehörte dem Bürgermeister Clint Hoover.

      »Major!« brüllte der Bandit heiser.

      Wie auf Kommando erschien der Bürgermeister mit wachsbleichem Gesicht in der Tür. Er sah den Bandenführer sieben Yards vor sich auf der Straße stehen. Drüben auf dem Vorbau stand Salt Cunnings. Und oben am Fenster verharrte seit fast vierundzwanzig Stunden der kalkgesichtige Mann mit der Weste und den dünnen schwarzen Handschuhen.

      Clint Hoovers Hände waren schweißnaß. Er wußte, daß ihm die nächste Sekunde den Tod bringen konnte.

      Schließlich hatte Rice gestern laut erklärt, daß er alle Ämter der Stadt übernehmen wolle. Da würde er auch einen seiner Leute auf den Bürgermeistersessel setzen. Den Arzt, ja, den brauchten sie, den Knochenflicker, das wollte gekonnt sein.

      Clinton Hoover schluckte. Der Schweiß rann in winzigen Bächen von seiner Stirn.

      Der Bandit stand vor ihm und sah ihn aus harten Augen an. »Wo ist er?« fragte er bedrohlich leise.

      Der Major schluckte wieder und sagte etwas, das man aber nicht verstehen konnte, weil es einfach etwas zu leise gesprochen war.

      Der gereizte Bandit sprühte ihn haßerfüllt an: »Wirst du jetzt endlich sprechen, du fette Stadtwanze, he! Oder soll ich dich mit dem Colt in zwei Hälften auseinandersägen?«

      »Ich weiß nicht…, wen Sie suchen, Mister Rice!« stieß der Major stotternd und mit belegter Stimme hervor.

      »Er ist hier. Seit der Nacht ist er hier! Wir wissen es. Einer meiner Leute hat ihn gesehen.«

      Der Bürgermeister nickte. »Das wird richtig sein, Mister Rice. Ich weiß aber nicht, wen sie meinen.«

      Da trat der Bandit auf den Stepwalk und kam auf den Bürgermeister zu. Er hatte beide Fäuste geballt und in seinen Augen stand der kalte Zorn.

      Ehe er den Major erreichte, stürmte ein schwarzhaariges Mädchen an diesem vorbei und warf sich Rice entgegen.

      Verdutzt blickte der Bandit in das hübsche, vor Zorn und Angst gerötete Gesicht, das dicht vor ihm war.

      »Bitte, Mister Rice, lassen Sie ihn Ruhe. Er weiß es wirklich nicht!«

      Das Erstaunen schwand aus den Augen des Busheader. Er stieß das Mädchen brutal zur Seite. Eisig blickte er den Major an. »Wo ist er?«

      »Er weiß es nicht!« schrie das Mädchen und sprang wieder auf. »Er weiß es nicht, Sie Unmensch! Sie elender Teufel! Aber eines wissen wir alle: Wyatt Earp wird kommen und mit Ihnen abrechnen!«

      Die Worte waren über die Straße gehallt, und die Menschen hinter den Gardinen hatten sie deutlich gehört.

      Ganz СКАЧАТЬ