Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783959790222

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СКАЧАТЬ legte seinem Genossen Salt die Hand auf den Arm und blickte amüsiert zu dem greisen Mann hinüber, der hochaufgerichtet auf dem Vorbau stand. »Laß ihn, es ist ein Knochenflicker!«

      Salt warf den Kopf herum und sah den Boß aus engen Augen an. »Und? Was kümmert uns das? Wir brauchen keinen Doc! Oder… oder bist du anderer Ansicht?«

      Rices Gesicht war steinhart. »Wir warten auf Wyatt Earp«, sagte er dumpf.

      »Du hältst es also für möglich, daß er irgendeinen von uns verwunden kann?« fragte Cunnings nach einer Weile.

      »Möglich ist alles. Du weißt, daß er der schnellste Schütze sein soll, den es gibt.«

      Cunnings machte eine große, wegwischende Handbewegung. »Pah! Alles Legende! Er wird ein frecher Hund sein und natürlich mit dem Colt ganz gut umgehen können…«

      »Damit stoppt man keinen Mannes Clements und keinen Bill Hogeeter!« rief Rice laut. Dann fuhr er leiser fort: »Ben Thompson war ein eisenharter Bursche, und Jack Donegan war ein Stein. Wyatt Earp hat sie alle gebrochen.«

      Cunnings verzog den breiten Mund und fuhr sich mit der Linken unbehaglich durch den Hemdkragen. »Ich lasse ihm keine Chance«, sagte er dumpf. Plötzlich stand er wie von der Trantel gebissen auf. »He, Milt!«

      Der andere wandte langsam den Kopf. »Ja?«

      »Wozu haben wir eigentlich Cass Brisbane?«

      Über das Gesicht des Bandenchiefs zuckte ein Lächeln. »Yeah, du hast recht, Brother.« Er wandte sich zur Hotelfront und brüllte: »Brisbane!«

      Nach einer Weile ging oben eines der Fenster hoch, und der Oberkörper eines Mannes wurde sichtbar.

      Aber welch ein Gesicht kam da zum Vorschein!

      Es war grauweiß wie Gips, hatte kalte, stechende Augen, und unter der dünnen Nase zog sich der schmallippige Mund wie ein Strich dahin. Hart und eckig war dieses Gesicht, es hatte etwas Raubvogelartiges an sich. Der platte graue Hut mußte neu sein, das dünne schwarze Samtband hob sich scharf von dem Velourstoff ab.

      Der Mann trug ein blütenweißes Hemd mit einer dünnen grauen Schnürsenkelkrawatte. Statt einer Jacke trug er eine bestickte graue Weste, die fest zugeknöpft war. Links blickte die schmale Quaste einer Taschenuhr aus der Tasche. Die Hände des Mannes, die das Fenster hochhielten, steckten in dünnen schwarzen Lederhandschuhen. Um die Hüften trug er einen patronengespickten Kreuzgurt, in dessen Halftern zwei elfenbeinbesetzte Colts vom Kaliber Western 44 steckten.

      Dieser Mann war Cass Brisbane, der Revolvermann aus dem texanischen Panhandle. Milt Rice hatte in sich als Leibwächter angeworben.

      »He, Cass, komm runter! Ich habe mit dir zu sprechen!«

      Das weiße Gesicht des Schießers blieb ausdruckslos. Kein Muskel verzog sich darin.

      Er ließ das Fenster wieder herunter und war zwei Minuten später unten an der Tür.

      Erst jetzt, da er ganz zu sehen war, kam der sonderbare Eindruck, den dieser Mann machte, voll zur Geltung. Die engen grauen Lewishosen liefen über schwarze Texasstiefel aus, die mit Verzierungen besteppt waren. Die Stiefel waren blankgeputzt. Wie überhaupt alles an dem Mann blankgeputzt und sauber war. Er bot einen grotesk-gefährlichen Eindruck, dieser Cass Brisbane aus Texas.

      Wie alt mochte er sein?

      Dreißig vielleicht, vielleicht auch älter. Es war ihm nicht anzusehen. Jetzt, da er unten war, konnte man scharfe Falten in seinem kalkigen Gesicht erkennen. Er richtete seine pulvergrauen Augen auf Rice. »Was willst du?« fragte er mit einer Stimme, die einem das Frösteln auf den Rücken jagen konnte.

      Milt lehnte sich gegen das Geländer und musterte den Revolvermann eingehend. »Du bist doch ein Meisterschütze, Cass?«

      Der Schießer ignorierte diese Einleitung und wiederholte seine Frage.

      »Du weißt doch, wen wir erwarten?« mischte sich Cunnings ein.

      Der Kopf des Revolverschwingers flog herum.

      Cunnings feixte dumm.

      Da meinte Rice: »Ich habe einen ehrenvollen Posten für dich, Cass!«

      »Du hast schon zehn ehrenvolle Posten verteilt, Milt!« versetzte Brisbane gelassen.

      Milt kniff die Augen zu engen Spalten zusammen. »Das waren nur Beobachtungsposten, Cass. Du bekommst die Aufgabe, den Mann aufs Korn zu nehmen. Wo du stehen willst, ist mir einerlei. Nur treffen mußt du ihn.«

      Der Schießer hob mit einem Ruck den Kopf. »Ich treffe immer, Milt.« Er hatte es nicht ganz ausgesprochen, da zuckten seine Hände zu den Colts. Dicht neben den aufgestützten Händen Rices schlugen die beiden Kugeln ins Geländerholz.

      Rice hatte sich nicht bewegt. Er grinste kalt. »Laß die Scherze, Cass«, sagte er ruhig. »Wir wissen, daß du schnell bist. Aber wir warten auf einen Mann, von dem wir es auch wissen.«

      Die Mundwinkel des Schießers zogen sich um eine Spur nach unten. »Was soll ich tun?«

      Cunnings knurrte: »Schießen sollst du, wie Milt es gesagt hat! Und wo du stehst, ist einerlei. Am besten oben am Fenster.«

      Unmerklich schoben sich die dünnen Brauen in dem kalkigen Gesicht des Revolvermannes zusammen. »Am Fenster?«

      »Yeah!« rief Cunnings ungeduldig. »Und sobald du ihn siehst, schießt du.«

      »Ohne Anruf?«

      »Yeah! Oder willst du ihn etwa erst warnen?« höhnte der Riese.

      Der Schießer zog die Brauen noch näher zusammen. »Ich bin kein Heckenschütze, Salt Cunnings!« sagte er verweisend.

      »Dann ruf ihn meinetwegen an!« entschied Rice. »Aber denk daran, mit wem du es zu tun hast.«

      Ohne eine Antwort wandte sich der Revolverschwinger um und ging mit staksigen, hölzernen Schritten ins Haus.

      Salt Cunnings blickte ihm mit sanftem Unbehagen nach. »Ich möchte ihn nicht im Rücken haben«, sagte er leise.

      »Du hast ihn nicht im Rücken«, versetzte Rice, während er sich umdrehte und wieder auf die Straße blickte. Ohne daß Salt es bemerkte, beäugte er verstohlen die beiden hellen Löcher, die die Kugeln des Schießers in das Geländerholz gerissen hatten.

      *

      Auch dieser Tag verrann.

      In der Nacht lehnte Rice an einem Vorbaupfosten und kaute auf einem Zündholz herum.

      Neben ihm, weit über das Geländer gebeugt, stand Salt Cunnings.

      »Er hat uns schon den ersten Schlag versetzt, ehe er überhaupt da ist«, flüsterte Rice.

      »Ich will meinen Hut fressen, wenn ich das kapiere, Milt!« stieß der Riese unwillig hervor.

      Rice spie das Streichholz aus. »Er ist noch nicht hier. Und eben damit macht er uns fertig. Verstehst du?«

      Cunnings schüttelte СКАЧАТЬ