Al Capone Staffel 1 – Kriminalroman. Al Cann
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Читать онлайн книгу Al Capone Staffel 1 – Kriminalroman - Al Cann страница 27

Название: Al Capone Staffel 1 – Kriminalroman

Автор: Al Cann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Al Capone Staffel

isbn: 9783863775209

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      »Was soll ich dazu sagen? Es war

      Idiotie, nichts weiter. Das sind die Halbwilden unten aus den Hafenecken. Ich habe ihm immer gesagt, daß er sich von ihnen trennen muß.«

      »Das haben Sie ihm gesagt?«

      Lubber hob den Kopf. Er versuchte, in den Augen des Inspektors zu lesen.

      Da schnappte plötzlich die rechte Hand des FBI-Mannes vor und spannte sich in das weiße Hemd, das Lubber für die Party angezogen hatte und dessen Kragenspitzen schon ausgefranst waren. »Das haben Sie ihm gesagt, Lubber?«

      Der Kiefer des Angegriffenen zitterte auf und ab, und dennoch kam kein Ton über seine wabbelnden Lippen.

      »Harry Simon Lubber, ich klage Sie des zweifachen Mordes an!«

      Das Zittern des Unterkiefers in Lubbers Gesicht hörte auf. Mit einem harten Ruck hatte er ihn nach oben geschlagen. Seine Zähne knirschten, und plötzlich suchte er mit einem Handkantenschlag die Faust des Inspektors von seiner Brust zu bringen.

      Der aber war dem Schlag zuvorgekommen, indem er den Kopf nach vorn gestoßen hatte und Lubbers Kinn traf.

      Halb groggy schwankte der Getroffene auf die Küchentür zu. Mit entgeistertem Gesicht war das Mädchen von nebenan, »das so zu allerlei hier benutzt wurde«, hochgefahren, hatte ein Geschirrstück in der Hand und den Mund offenstehen.

      Da drang aus dem Korridor die rostige Stimme des FBI-Mannes an ihr Ohr:

      »Ich klage Sie des Mordes an Ireen Moreland und Gardy Belem an!«

      Auf den schwarzweißen Fliesen des Küchenbodens zerschellte eine kleine chinesische Tasse.

      Aber dieser winzige Nadelstich vermochte nicht mehr, die erloschenen Nervenbahnen von Harry Lubber zu erreichen. Wie ohnmächtig hing er an der eisernen Faust des FBI-Mannes. Ein lebendes Wrack, ein zusammengebrochener Mensch. Wie eine Puppe schüttelte er nur noch den Kopf.

      »Kommen Sie, Lubber.«

      Eliot Ness schob ihn jetzt vor sich her, öffnete die Wohnzimmertür und achtete nicht auf die verdutzten Gesichter der Gäste des Malers, sondern ging zum Fenster und ließ Lubber erst da los. Dann nahm er den Kaffewärmer vom Telefon und hob den Hörer ab.

      »Bitte, drei-sieben-dreizehn-sechs-undvierzig-fünf. – Ruth? Hier ist Ness. Geben Sie bitte an Mr. Cassedy durch, daß ich den Nebelmörder gefunden habe. Es ist ein Mann namens Harry S. Lubber, er wohnt draußen am Renwick Lake, North Road sieben.«

      Die sechs Menschen im Zimmer hatten sich von ihren Sitzen erhoben und starrten den FBI-Mann aus glasigen Augen an. Immer noch jaulte drüben der uralte Beat.

      »Ja, und benachrichtigen Sie Stufe zwei, sieben und neun. Danke. Ende.«

      Niemand im Raum rührte sich. Die Platte heulte immer noch.

      Es war Cory, die sich schließlich in Bewegung setzte. Ohne Hüftausschlag kam sie langsam näher, blieb vor dem Schreibtisch stehen und sagte mit belegter Stimme:

      »Ich verstehe nicht. Was war das? Sie sind von der Polizei? Und… den Nebelmörder…, das heißt doch nicht etwa, daß Harry… Harry…?« Voller Entsetzen blickte sie den zusammengesunkenen Mann in der Fensternische an, schlug dann die Hände vors Gesicht und rannte schreiend zur Tür.

      »Bitte, bleiben Sie hier!« forderte der Inspektor sie mit kühler Stimme auf. »In wenigen Minuten muß die Polizei kommen, und dann wäre es vielleicht nicht angenehm für Sie, wenn Sie draußen im Nebel aufgehalten würden.«

      Da endlich brach die Musik ab.

      Bleierne Stille lastete im Raum. In Augenhöhe schwebte eine milchige Tabakwolke. Erst nach und nach kam den sechs Menschen, die da vor ihren Plätzen standen und zur Fensternische hinüberstarrten, zu Bewußtsein, was geschehen war.

      Cory schüttelte den Kopf. In ihren Augen war ein trüber Glanz, als sie jetzt mit leiser Stimme sagte:

      »Das kann nicht wahr sein. Alles nicht. Wir… sind doch nicht alle miteinander verrückt. Harry… Harry Lubber…, er soll ein Mörder sein? Ein Irrsinn! Er hat mich dutzende Male hier am See entlang in der Nacht nach Hause gebracht, ohne mich auch nur anzurüh…« Sie brach ab und senkte den Kopf.

      Stille.

      Nur zwei Drinks hatte der FBI-Mann zu sich genommen. Und dennoch konnte er nicht im Vollbesitz seiner sonst so wachen Reaktionen gewesen sein. Denn offenbar hatte er nicht an alles gedacht. Plötzlich wurde dicht hinter ihm ein Fenster zerschlagen. Scherben splitterten über seinen abgeduckten Körper hinweg. Und dann war die schrille Stimme der blassen hochaufgeschossenen Peggy von nebenan, die von Lubber fürs »Geschirrspülen und dergleichen« gebraucht wurde, an seinem Ohr.

      »Nehmen Sie die Hände hoch, Ness, und stehen Sie ganz langsam auf! Wenn Sie eine Bewegung machen, die mir nicht gefällt, schieße ich Sie nieder!«

      Eisige Kälte ließ die Hirnbahnen des FBI-Mannes erstarren. Er hockte am Boden, anderthalb Schritte von Lubber entfernt. Der reagierte plötzlich, trat mit dem rechten Fuß nach hinten und traf Ness links an der Wange.

      Da brüllte am Fenster der Revolver auf. Lubber, der nach vorn hatte stürzen wollen, bekam einen Stoß, stolperte und fing sich vor der Tapetentür wieder ab.

      Ness hatte sich zur Seite geworfen und den Colt jetzt in der vorgestreckten Faust.

      Da fauchte es über ihm am Fenster noch einmal brüllend auf, und der Mann, der die Tapetentür fast erreicht hatte, bekam einen Stoß, als wäre er von einem schweren Balken getroffen worden. Er wurde gegen die Wand geschleudert und brach durch die dünne Tür in den nächsten Raum.

      Eliot Ness federte hoch. Da spie ihm durch das Scherbenloch ein Feuerstrahl entgegen.

      Es war mehr als Glück, daß er von keinem der Geschosse getroffen wurde. Er rannte zu einem der Sessel – und wieder flog ihm vom Fenster her ein Kugelhagel nach.

      Zounds! Das war doch eine Maschinenpistole!

      Er packte den schweren Sessel und schob ihn, tief an den Boden geduckt, vor sich her. Wieder hämmerte die schwere Waffe los. Die Kugeln harkten mit verebbendem Geräusch ins Polster.

      Die Leute hier im Zimmer sind in Gefahr! zuckte es durch den Kopf des Inspektors. Diese irrsinnige Frau da draußen schert sich den Teufel um die Menschen hier, wenn sie mich nur mit dem heißen Blei erwischen kann.

      Ein ersterbendes Röcheln kam aus dem Mund des Mannes, der durch die Tapetentür in den Nebenraum gestürzt war.

      Dieser Nebenraum! Eliot zerrte den Sessel weiter, schob das bleischwere Stück neben sich her und hatte die Tapetentür fast erreicht, als ihm vom Fenster her die dröhnende Stimme eines Mannes entgegenschlug.

      »Gib es auf, Spürhund! Du kommst da nicht rein!«

      Snyder! Die Stimme des Gangsters Manuel Snyder!

      Eliot krampfte die Rechte um den rauhen Knauf der Schußwaffe. Wild jagten die Gedanken in seinem Kopf hin und her. Einen Ausweg! Ich muß einen Ausweg finden. Snyder steht draußen. Dann ist der andere auch in der Nähe! Sillot, der Mörder. Und die Freundin СКАЧАТЬ