Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

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СКАЧАТЬ erhoben. Er musterte den Fremden unsicher und entgegnete dann mit quäkiger Stimme:

      »Bei Nelly Cashman sind Sie am besten aufgehoben.«

      Hardac nickte.

      »Yeah, kann sein. Habe den Namen schon gehört.«

      Hardac nahm sein Tabakszeug aus der Tasche und drehte sich eine Zigarette.

      »Wissen Sie, ich bin fürs Gründliche. Wenn ich in eine Stadt komme, gehe ich gleich zur Polizei und lasse mich beraten. Man wird sonst unnötigerweise hin- und hergeschickt.«

      Der vermeintliche Virgil Earp nickte.

      Hardac ging langsam zur Tür.

      »Und wo gibt’s Essen?«

      »Auch dort«, versetzte der Sheriff.

      Wortlos stampfte der Oregon Man hinaus.

      Er wußte nicht, daß diese Stadt außer dem US Deputy Marshal auch noch einen Town Sheriff hatte; Jonny Behan hieß der Mann, den er eben besucht hatte. Ein weichlicher Bursche, der aber unter dem Schafspelz ein Hyänenherz trug. Behan war ein heimlicher Gegner der Earps und ein Freund der berüchtigten Clanton Brothers, die dem Deputy-Marshal Virgil Earp seit geraumer Zeit schwer zu schaffen machten. John Clum selbst, der Mayor und Herausgeber des Tombstone Epitaph, hatte Behan einen gefährlichen Burschen mit Kindergesicht genannt.

      Hardac stieg wieder auf seinen Gaul und ritt zu Nelly Cashmans Hotel. Es war ein ziemlich großer flachgestreckter Bau in Hufeisenform, dessen Besitzerin einmal in die Geschichte der alten Westernstadt Tombstone eingehen sollte.

      Hardac trug sich als Jeff Gilbert ins Gästebuch ein und ging auf das ihm von der Hauseigentümerin zugewiesene Zimmer, wo er sein Äußeres überprüfte.

      Der entsprungene Bandit war zufrieden. Er konnte überzeugt sein, daß ihn in dieser Vermummung selbst seine eigene Mutter kaum wiedererkannt hätte.

      Er legte sich zwei Stunden auf sein Lager, um sich nach dem anstrengenden Ritt auszuruhen. Dann erhob er sich, setzte seinen mißfarbenen Hut auf und ging hinaus.

      Immer noch lag die Hitze wabernd in den Straßen Tombstones. Der gelbe Sand war glühendheiß, und von den weißgekalkten Adobewänden prallte die Sonnenglut des Tages zurück.

      Welch ein rätselhaftes Geschick hatte den Mann ausgerechnet hierher in diese Stadt getrieben? Weshalb hatte er sich nicht nach Norden gewandt, oder nach Osten? Ausgerechnet hierher, in die Höhle des Löwen, war er gekommen. Siebenundzwanzig Tage nach seiner Flucht.

      Er ging mit leise klirrenden Sporen zur Alleestreet und steuerte direkt auf den Crystal Palace zu.

      Noch genau eine Stunde sollte seine Freiheit dauern, als die beiden bastgeflochtenen Schwingarme der Pendeltür hinter ihm zufielen.

      Er stellte sich zwischen die anderen Männer an die sehr pompöse Theke, bewunderte wortlos den gewaltigen dreiteiligen Spiegel, der ganz sicher im Westen seinesgleichen suchte, und bestellte sich einen Whisky.

      Langsam schlürfte er das starke Getränk in sich hinein.

      Links neben ihm stand ein ellenlanger Bursche in Kleidung eines Weidereiters. Er hatte ein wahres Bullenbeißergesicht. Triefaugen und Sattelnase. Tief um seine Hüfte saß ein patronengespickter Waffengurt, der an beiden Seiten je einen großen Revolver hielt.

      Plötzlich fuhr die behaarte Rechte des Cowboys nach rechts und fegte wie unbeabsichtigt Hardacs Glas vom Thekenrand.

      Der Oregon Man war erfahren genug, um nicht zu reagieren.

      Er gab dem Keeper ein Zeichen und bestellte sich ein neues Glas. Dann sah er den Riesen an.

      Der wischte sich durchs Gesicht und feixte.

      »He, da muß doch irgendwo ein Stinktier herumhängen, Boys. Hier ist Schafsgestank in der Luft.«

      Das war eine ganz eindeutige Beleidigung; aber der entsprungene Sträfling dachte nicht daran, darauf zu reagieren.

      Er trank den neuen Whisky rasch aus und wandte sich um.

      An einem der mit grünen Filzstoffen bezogenen Tische sah er einen einzelnen Mann sitzen, der sich offenbar eine Patience legte.

      Hardac steuerte auf ihn zu.

      Der Cowboy, der sich gerade mit ihm hatte anlegen wollen und schon den Arm nach ihm ausgestreckt hatte, hielt fast erschrocken inne, als er sah, daß der Bärtige auf den Mann am Spieltisch zusteuerte.

      Der Mörder Jack Hardac steuerte geradewegs auf das Riff zu, an dem er zerschellen sollte.

      Er blieb vor dem Spieltisch stehen und sah dann dem Mann eine Weile zu.

      Es war ein schlanker, hochgewachsener Mann mit scharfgeschnittenem ebenmäßigem Gesicht und eisblauen Augen. Er war sauber frisiert, trug einen Bart auf der Oberlippe und hatte im Gegensatz zu seiner Umgebung, von der er schon durch sein elegantes Äußeres abstach, sauber gepflegte nervige Hände.

      Was hätte der Bandit wohl gesagt, wenn ihm jetzt jemand erklärt hätte, daß dieser Mann da niemand anders als der berühmte Gambler John Henry Holliday war, der unter dem Namen Doc Holliday im ganzen Westen bekannt und gefürchtet war?

      Höchstwahrscheinlich hätte der Outlaw Jack Hardac sich eben noch die Zeit genommen, an den Rand seines schmutzigen Hutes zu tippen und wäre dann eilends geflüchtet.

      So aber nahm er sich, ohne zu fragen, einen Stuhl und ließ sich nieder.

      »Ist das nicht ziemlich langweilig, Mister, was Sie da tun?« meinte er spöttisch.

      Der Fremde beachtete ihn überhaupt nicht. Er legte weiter seine Karten, deckte sie auf und sammelte sie wieder ein.

      Dann zündete er sich eine lange russische Zigarette an und nahm einen Schluck von seinem Brandy.

      Hardac sagte rauh:

      »Machen wir ein Spiel, Mister?«

      Da wandte der andere den Kopf, und der Blick seiner kühlen Augen tastete das Gesicht des Verbrechers ab.

      »Sicher.«

      Sie spielten.

      Jack Hardac war ein gerissener Spieler. Und wenn er jetzt etwas brauchte, dann war es Geld. Das war auch der Grund gewesen, der ihn ausgerechnet hierher geführt hatte.

      Und dieser geschniegelte Stadtfrack da, der aussah, als wollte er für einen St. Louis-Schneider hier Reklame laufen, der war gerade der Mann nach Hardacs Sinn. Ganz sicher gab es bei ihm einige Böcke zu holen.

      Hardac spielte so, wie er immer gespielt hatte: falsch!

      Es war immer gutgegangen; viele Jahre hindurch.

      Bis zu dieser Stunde.

      An der Theke herrschte eine merkwürdige Stille, die Hardac irgendwie unbehaglich anmutete. Aber er sagte nichts. Er spielte weiter –?und suchte seine bösen Tricks anzubringen.

      Dreimal СКАЧАТЬ