Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

isbn:

СКАЧАТЬ würde uns doch folgen, die Sage von der Clanton-Gang, Wyatt, wohin wir auch reiten. Sie würde lauten, daß wir feige waren, daß wir das Gesetz nicht verteidigen wollten, daß wir den Stern an der Brust nicht verdienten, daß wir…«

      »Wir reiten ja nicht.« Der Marshal hatte es rauh und ernst gesagt. »Das ist es ja eben.«

      »Weißt du schon etwas Näheres?«

      Wyatt schüttelte den Kopf. Dann sagte er wie zu sich selbst:

      »Es ist nur – kämpfen wir eigentlich noch fürs Gesetz, wenn wir gegen sie antreten?«

      Virgil blickte den Bruder entgeistert an.

      »Du zweifelst…?«

      »Ich weiß es nicht,Virg. Ich weiß es nicht!«

      Wyatt ließ sich auf der Schreibtischkante nieder und zündete sich eine seiner geliebten schwarzen Zigarren an.

      »Auch eine?« Er hielt Virg das abgewetzte Lederetui hin.

      Der schüttelte mißmutig seinen massigen Schädel.

      »Morg…?«

      Auch der jüngste Earp winkte ab.

      Ihre Kehlen waren wie ausgetrocknet.

      »Kämpfen wir eigentlich dann noch für das Gesetz?« wiederholte Wyatt.

      »Aber ich bitte dich!« empörte sich Virg händeringend. »Was redest du da? Die Clantons sind Gangster, Banditen, Desperados, Verbrecher – Mörder! Du weißt es so gut wie ich. Sie wollen die Stadt und das County beherrschen, um ungehindert ihrem schmuztigen Gewerbe, dem gesetzlosen Handwerk nachgehen zu können. Nur wir – wir allein, Wyatt, hindern Sie daran! Und jetzt wollen Sie den Kampf. Den Kampf gegen uns. Willst du da sagen, daß wir uns außerhalb des Gesetzes stellen, wenn wir diesen Kampf annehmen? Ist es nicht sogar unsere Pflicht, mit ihnen zu kämpfen? Wyatt! Sag endlich etwas!«

      Der Dodger Marshal sah seinen Bruder nachdenklich an.

      »Sicher hast du recht, Virg – aber wir legen den Stern ab, wenn wir gehen.«

      »Den Stern?« stammelte Virgil fassungslos. »Du verlangst, daß ich ohne Stern in den Kampf gehe? Daß die Menschen nachher sagen: Der, der da im Staub liegt, ist irgendein Bursche, der Earp heißt! Virgil Earp! – No, Brother. Ich bin der Gesetzesmann Earp und werde als der Gesetzesmann Earp zu kämpfen und zu sterben wissen.«

      Morgan schluckte und wandte sich ab. Er starrte in das dunkle Zimmer. Einen Moment glaubte er drüben an den Scheiben ein Gesicht zu sehen. Ein Frauengesicht. Das Antlitz der Mutter.

      Wenn sie morgen nun alle drei draußen auf der Straße lagen, niedergemäht von den Kugeln der Clantons – die doch in großer Überzahl waren? Was dann?«

      Damned, um mich ist es nicht schade! klang es im Hirn des Burschen. Aber Virg – er hat zwei Kinder und eine Frau.

      Und Wyatt!

      Der Gedanke, daß der von ihm so heißverehrte Bruder Wyatt auf der Straße liegen könnte, von einer Clantonkugel niedergerissen – der trieb ihm das Blut hämmernd in die Schläfen.

      Nein, Wyatt durfte nicht in diesem elenden Drecksnest sterben. Nur weil die Bürger hier feige wie Coyoten waren, weil sie sich nicht aufraffen konnten, die Verbrecherbande niederzuwerfen.Wenn man in Tombstone nur zwei Dutzend seiner Männer mit dem Colt in der Hand auf die Straße gebracht hätte! Wenn sie sich nur ein einziges Mal offen zum Gesetz hätten bekennen wollen, dann gäbe es keine Clanton-Gang mehr, dann könnte jeder in der Stadt endlich ruhig und in Frieden leben.

      Wyatt stand vorn an der zertrümmerten Scheibe.

      Morg wandte sich um und starrte auf den breiten muskulösen Rücken seines Bruders.

      »Geh vom Fenster weg, Wyatt!« Aber der Dodger Marshal rührte sich nicht und blickte weiter auf die nächtliche Allenstreet hinaus.

      »Sie sind alle gegangen. Sogar Cochise hat Vernunft angenommen. Geronimo hat aufgegeben. Nur Ike Clanton nicht.« Wyatt lachte bitter in sich hinein. »Und jetzt werden wir für eine Stadt voller armseliger Feiglinge kämpfen.«

      Virgil fuhr sich durch den Kragen, er klebte ihm am Hals.

      »Vielleicht sollte ich Joe Hammer fragen, er ist ein aufrechter Mann, vielleicht ist er dabei.«

      Als die beiden anderen schwiegen, sagte Virgil: »Ich werde zu ihm gehen. Er ist eindeutig für das Gesetz. Also gegen die Clantons!«

      Er nahm seinen Hut und ging eilig hinaus.

      Als er nach zehn Minuten wiederkam, blickten die beiden anderen in sein finsteres Gesicht. Es bedurfte keiner Frage: Joe Hammer hatte abgelehnt.

      Ebenso lehnten auch Jesse Vaugham, Mat Griffith und Ted Sommers ab.

      Virg fand unentwegt neue Leute, die er für gut und treu, für tapfer und edel hielt; aber nach anderthalb Stunden hatten er und Morgan alle aufgesucht – und keinen Kampfgefährten gewonnen.

      Stumm standen die drei Earps um den Schreibtisch herum.

      Plötzlich nahm Wyatt den Kopf hoch. Er hatte ein Geräusch auf dem Vorbau gehört.

      Jetzt hörten es auch die anderen.

      Wyatt ging zur Tür und forderte Virg mit einem Blick auf, das Licht zu löschen.

      Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen die beiden Brüder, wie sich Wyatts Silhouette vor der Tür bewegte. Sie konnten beobachten, wie er den Schloßdreher betätigte, die Tür anhob und sich hinausschlich.

      Das Geräusch kam näher. Es waren vorsichtige, tastende Schritte.

      Angespannt starrten die beiden auf die Türscheibe.

      Da! Ein Kopf zeichnete sich ab. Der Kopf des Mannes, der einen breiten Sombrerohut tief in die Stirn gezogen hatte. Gegen den hellen Nachthimmel war dieser Kopf deutlich zu erkennen.

      Es war Billy Clanton!

      Dann tauchte dicht hinter dem Burschen die hünenhafte Gestalt Wyatts auf.

      »He – Bill.«

      Der Cowboy zuckte zusammen und war einen Herzschlag lang völlig steif vor Schreck.

      »Wen suchst du hier?« fragte ihn Wyatt.

      »Ich suche Sie, Mister Earp.«

      Die beiden Männer im Office konnten jedes Wort, das draußen auf dem Vorbau gewechselt wurde, deutlich verstehen.

      »Mich…?«

      »Yeah. Ich komme von Ike!«

      »Ach…?«

      »Ich soll Ihnen etwas von ihm bestellen.«

      »Will er mit mir sprechen?«

      Der Bursche schüttelte den Kopf und СКАЧАТЬ