Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 11 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740958466

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СКАЧАТЬ rührte sich.

      Auch das übernächste Haus schien unbewohnt zu sein.

      Was war hier geschehen?

      Der Missourier überquerte die Straße, klopfte an die Tür eines Sattlers, öffnete und blickte in die leere Werkstatt, in der es genauso aussah, als sei der Meister eben einmal zum Barbier oder auf einen Drink in die Schenke gegangen.

      Nebenan war ein Store.

      Auch er war leer.

      »Das ist doch nicht möglich«, murmelte der Marshal vor sich hin, stieg in den Sattel und ritt, von Holliday gefolgt, weiter die Straße hinunter.

      An einer Ecke sah er das Schulhaus.

      Nicht der geringste Laut drang aus den geöffneten Fenstern ins Freie.

      Überall herrschte die gleiche Leere.

      Die beiden Reiter sahen sich nach allen Seiten um.

      Plötzlich war dem Marshal, als habe er drüben eine Bewegung hinter einem Türspalt bemerkt. Er nahm seinen Falbhengst herum, sprengte über die Straße, setzte vom Pferd aus gleich auf den Vorbau und stieß die Tür auf.

      Nur drei Yard vor ihm, gegen einen Treppenpfeiler gestützt, gewahrte er einen alten Mann, der mehr Ähnlichkeit mit einem toten als mit einem lebendigen Menschen hatte.

      Pergamentfarbene Haut hatte seinen kahlen Schädel überzogen und spannte sich wie ein Trommelfell über die scharfen Knochen. Tief in braun-grünen Höhlen lagen seltsam helle Augen. Der Mund zog sich in einer an den Enden nach unten gebogenen Linie dicht unter die Nase hin. Hart und spitz schob sich das Kinn nach vorn. Dieser Totenschädel saß auf einem Hals, der kaum den Durchmesser eines Kinderarmes zu haben schien. In völlig verlumptes, viel zu weites Zeug war dieser Mann gekleidet. Die Rechte hatte er um den Treppenpfeiler gelegt und die Linke hielt er mit gespreizten Fingern nach vorn.

      Plötzlich riß er den zahnlosen Mund auf und stieß einen gurgelnden Schrei aus.

      »Gnade…!«

      Wyatt blickte ihn entgeistert an.

      Der Greis bot einen geradezu erschütternden Anblick.

      »Gnade!« hechelte er noch einmal. »Ich… konnte nicht mit den anderen fliehen, da mich niemand… mitgenommen hat! Ich… bin nicht gesund… Ich…«

      Wyatt nahm den Hut ab.

      Diese Geste schien den Mann seltsamerweise zu beruhigen. Ein Mann, der den Hut abnahm, deutete doch damit sicher keine böse Absicht an.

      »Mein Name ist Earp. Ich komme von Tucson.«

      »Earp?« Ein wildes Lachen schüttelte den ausgemergelten Körper des Greises.

      »Earp! Das ist ein satanischer Scherz, Mister! Ich weiß genau, wer Sie sind! Geben Sie sich keine Mühe. Die ganze Stadt weiß es – und darum ist sie auch leer.«

      Doc Holliday war aus dem Sattel gestiegen, als er den heiseren Angstschrei draußen gehört hatte, und tauchte jetzt hinter dem Marshal in der Tür auf.

      Das wilde Lachen erlosch jäh auf dem Gesicht des Alten und machte wieder der maskenhaft-starren Angst in seinen Zügen Platz.

      »Und da ist er ja schon!« krächzte er, auf dem Spieler deutend. »Mc Lowery! Ich kenne ihn, McLowery, der Bandit aus dem San Pedro Tal.«

      Die beiden Dodger wechselten einen raschen Blick miteinander, der deutlich widerspiegelte, was beide dachten: der Alte muß geistesgestört sein!

      Da schüttelte sich der Greis plötzlich wieder in eisiger Furcht.

      »Ich kenne ihn, es ist McLowery! Der Bandit aus dem San Pedro Valley.«

      Wyatt wollte sich abwenden, aber Holliday blieb stehen.

      »Sie irren sich, Mister«, sagte er rasch. »Frank und Tom McLowery sind tot!«

      Der Greis hielt urplötzlich in seinem Zittern inne und riß die Augen so weit auf, daß die Iris im Weißgrau schwamm.

      »Ja, o ja, Mister. Ich weiß, sie sind tot, Frank und Tom. Bei dem Gefecht im Tombstoner O.K. Corral sind sie umgekommen. Frank und Tom. Nicht aber Kirk! Und Sie sind Kirk! Kirk McLowery!« Er streckte die Hände weit nach vorn und wies auf den Spieler, wobei er nur noch mit seinem verwachsenen Rücken an dem Treppenpfeiler lehnte. »Kirk McLowery! Das sind Sie. Und… ich dachte, ich könnte dem Tod ins Auge sehen. Weil ich alt bin. Aber… ich habe Angst! Angst!«

      Holliday wechselte wieder einen Blick mit dem Missourier und fragte dann:

      »Anscheinend haben Sie auf diesen Kirk McLowery gewartet, Mister?«

      »Ja – die ganze Stadt hat auf ihn gewartet.«

      »Seit sie gewarnt wurde, nicht wahr?«

      »Gewarnt? Ja, Sie haben recht! Und wenn Sie wüßten, wer uns gewarnt hat, stünden Sie nicht mehr so kaltherzig da auf dem Vorbau, wo Sie von überall her gesehen werden können!«

      Es war klar, daß der Mann gern sagen wollte, wer der Warner gewesen war. Deshalb erkundigte sich der Marshal:

      »Wir haben nichts und niemanden zu fürchten, Mister. Aber wir wüßten doch gern, wer die Stadt vor Kirk McLowery gewarnt hat?«

      »Er hat uns vor dem da, der hinter Ihnen steht, und auch vor Ihnen selbst gewarnt. Er ist Kirk McLowery, und Sie sind Cass Claiborne.«

      »Cass Claiborne?«

      Wie Blitze zuckten die Gedanken durch das Hirn des Missouriers. Sollte es möglich sein? Sollte der Bruder des Banditen Billy Claiborne, mit dem sie sich jahrelang in Tombstone herumgeschlagen hatten, und der an Ike Clantons Seite mit in den O.K. Corral gezogen war, sollte sich sein Bruder Cass jetzt hier herumtreiben? Hieß es damals nicht, daß Cass Claiborne, Bills jüngerer Bruder, eine kleine Farm drüben in New Mexico hätte? Daß er ein ehrbarer Bursche sei, der nichts mit Bill zu tun haben wolle?

      Daß die zwei McLowerys einen Bruder hatten, wußte Wyatt gar nicht. Ausgeschlossen war es natürlich nicht. Sollte der gerissene, diabolische Bandit Frank McLowery außer dem einfältigen Tom, der zusammen mit ihm im O.K. Corral untergegangen war, noch einen Bruder daheim auf der Ranch im San Pedro Tal gehabt haben?

      Auch das war keineswegs unmöglich. Dann stiegen sie ja allenthalben wieder wie Geister aus den Gräbern, die Clantons, die McLowerys und die Claibornes!

      Ein lähmender Gedanke!

      Wenn man bedachte, daß die meisten Familien wenigstens vier Kinder hatten, dann war das sogar sehr gut möglich.

      Das schlimmste war, daß sich jetzt diese Brüder der gefallenen Banditengrößen auf die Fährte ihrer Vorgänger zu setzen schienen.

      »Würden Sie uns wohl sagen, Mister, wer die Stadt vor uns gewarnt hat?« wiederholte der Marshal seine Frage.

      »Ja!« Die Augen des Greises leuchteten plötzlich, als er zwei Worte sagte, die er den beiden vermeintlichen Banditen wie Brandfackeln СКАЧАТЬ