Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 11 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740958466

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СКАЧАТЬ wohl, Doc! Sofort, Doc! Eine Sekunde nur!« Er stürzte an die Theke, riß eine Klappe auf und nahm eine neue Flasche heraus.

      Das Glas, das er vom Bord nahm, wischte er eigens noch einmal mit seinem Gläsertuch aus.

      »Spülen!« verlangte der Georgier, da er die ›Sauberkeit‹ der Gläsertücher kannte.

      Dawson nickte untertänig und tauchte das Glas mehrmals in das Wasserbecken.

      »Nicht abtrocknen! Einschenken!«

      »Sehr wohl!«

      Der Gambler nippte an dem Brandy und nickte dann wohlgefällig

      Die eisige Angst, die sein Anblick in das Hasenherz des Keepers gesenkt hatte, zerschmolz allmählich.

      »Ein guter Tropfen, nicht wahr, Doc? Ich hatte ihn mir…« Er hielt inne, sah sich um, trat an den Vorhang und lugte in den Flur hinaus. Als er wieder an die Theke zurückkam, fuhr er leiser fort:

      »Ich hatte ihn eigens für Sie zurückgelegt.«

      »Für mich?« entgegnete der Gambler finster.

      »Ja, oder sagen sie besser, für einen Kenner wie Sie, Doc!«

      Holliday trank den Brandy aus, warf zwei Geldstücke aufs Thekenblech und wandte sich dem Eingang zu.

      Wyatt ließ ihn vorbei. »Na, war es ein guter Brandy?«

      »Yeah, ein sehr guter sogar.«

      Sie stiegen in die Sättel, verließen die ungastliche Allenstreet und ritten zum Russian House hinunter, zu Nellie Cashmans berühmtem Hotel.

      Damals, als sie zum erstenmal in der Stadt gewesen waren, lag das Etablissement der ebenso tatkräftigen wie hübschen Lady am Südostrand Tombstones – heute schien es fast mitten in der Stadt zu liegen. Viele neue Häuser waren dahinter zu sehen.

      Wyatt stieg ab und gab dem Negerjungen, der auf ihn zulief, die Zügel des Falbhengstes.

      »Na, Boy, wie heißt du denn?«

      »Sammy.«

      »Dachte ich mir’s doch. Well, dann stell mal unsere Pferde in den Stall, Sammy. Und wenn es geht, so, daß sie nicht allzuweit von der Stalltür entfernt sind.«

      Der kleine Sammy sah ihn aus runden Jungenaugen an.

      »Sie haben es eilig, wegzukommen, Massa?«

      »Das auch. Aber deshalb ist es nicht – es kann nur sein, daß wir die Pferde rasch brauchen, weil andere Leute es vielleicht eilig haben, aus der Stadt zu kommen.«

      Der ebenholzfarbene Bursche grinste und bleckte ein gewaltiges Gebiß.

      »Verstehe.«

      Holliday sah sich um.

      »Am liebsten wäre ich wieder in mein altes Domizil gezogen. Aber wer weiß, wie es den beiden Quartors seitdem ergangen ist, zum Dank dafür, daß Doc Holliday damals bei ihnen gewohnt hat.«

      »Eben. Sie können sie ja mal besuchen. Und außerdem: besser als bei Nellie Cashman können Sie in Tombstone gar nicht aufgehoben sein.«

      Da wurde im Eingang des Hotels eine schlanke, vielleicht sechsundzwanzigjährige Frau mit schwarzem Haar und wundervollen Augen sichtbar.

      »Mister Earp…!«

      »Hallo, Miß Nellie!«

      Der Marshal trat auf die Inhaberin des Hotels zu, zog seinen staubigen Hut und begrüßte sie. Bemerkte er nicht die übergroße Freude der Frau? Ihre tiefe, warme Herzlichkeit? Die helle Röte, die ihr etwas blasses Antlitz übergoß? Das Strahlen in ihren Augen?

      Doc Holliday nahm ebenfalls seinen Hut ab und begrüßte Miß Cashman mit ausgesprochener Höflichkeit.

      Sie maß ihn mit einem forschenden Blick.

      »Sie wollen diesmal wirklich bei mir wohnen, Doc?«

      Der Georgier blickte den Marshal an. »Habe ich es nicht gesagt: sie ist und bleibt eine Spötterin.«

      »Ich glaube, daß ich da mit Ihnen nicht ganz mithalten kann, Doktor«, entgegnete die Frau, während ihre Augen wieder bei dem Marshal waren.

      »Na, das wird ja einen Wirbel in der Stadt geben!«

      »Der ist schon im Gange«, meinte Wyatt, während er mit dem Spieler durch den Eingang trat und, wie jedesmal, wenn er das gastliche Haus Nellie Cashmans besuchte, die geschmackvolle Einrichtung der Halle bewunderte.

      Nachdem sich die beiden vom Staub des weiten Rittes gesäubert und erfrischt hatten, folgten sie der Einladung der Hausherrin zum Abendbrot im Nebenzimmer hinter dem großen Speiseraum.

      Kein Wort wurde über die Vergangenheit gesprochen, über den Tag, an dem die Schüsse im O.K. Corral gefallen waren und auch nicht über die Nacht, in der der junge Morgan Earp in jenem Billard Saloon ermordet worden war.

      Kein Wort auch von den ›wiederauferstandenen‹ Clantons.

      Man unterhielt sich über alltägliche Dinge, über das rasche Aufwachsen der Stadt und über den neuen Gouverneur.

      »Übrigens täuscht das mit dem raschen Wachstum der Stadt«, meinte die Gastgeberin. »Tombstone ist das alte, verhältnismäßig kleine, staubige Nest geblieben. Und gewachsen ist die Stadt nur hier hinter meinem Anwesen. Oben im Norden und auch im Westen und Osten ist die Stadt kaum um eine Häuserzeile größer geworden.«

      Mittlerweile war draußen die Dämmerung niedergesunken, und fast übergangslos, wie es in diesen Breiten geschah, senkte die Nacht ihre schwarzen Schatten über die Stadt.

      Die beiden Männer bedankten sich für das ausgezeichnete Mahl und verließen das Haus noch zu einem Abendspaziergang – wie sie sagten.

      Aber sie waren ja nicht hierhergekommen, um dem alten, gefährlichen Tombstone einen Besuch abzustatten.

      Sie suchten einen Sheriffsmörder – und den entführten Steuereinnehmer von Tucson.

      Weshalb hätten sie die Frau damit beschweren sollen?

      Sie schlenderten wieder zur Allenstreet hinauf, und Doc Holliday blickte kurz bei den Quartors rein, seinen alten Quartiersleuten. Er fand nur noch den weißhaarigen Jonny Quartor vor. Seine Frau war vor Jahresfrist gestorben, an einer unbekannten Krankheit, einer Wucherung…

      Holliday kam rasch wieder auf die Straße zurück.

      Sie gingen weiter.

      »Ich möchte in den Oriental Saloon bei Harry Conrads hineinsehen«, sagte der Marshal.

      Der Spieler nickte.

      Sie gingen die Straße hinunter, und Wyatt betrat die große saubere Bar, die der alte Conrads damals mit Geld, das er von Doc Holliday geliehen hatte, ganz mit rotem Samt hatte ausschlagen lassen. Die beiden goldenen Säulen hatten ein wenig СКАЧАТЬ