Wir hatten ja nüscht - aber was wir daraus gemacht haben!. Werner Neumann
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СКАЧАТЬ gute oder auch schlechte, an die eigene Kindheit.

      Mehr oder weniger soll dieses Buch auch nicht sein, eine Erinnerung und Aufzeichnung der damaligen Sprache in Verbundenheit mit den damaligen Gegebenheiten.

      Halberstadt, 2020

      Werner Neumann

       A

      Abc-Schützen – So wurden die Schüler der ersten Klasse zur Einschulung genannt. Die Einschulung der ersten Klassen war immer zum ersten September jeden Jahres.

      ABV – Im Dienstzweig Schutzpolizei, war er für einen bestimmten Stadtteil oder ein Dorf verantwortlich, meistens kannte er alle Einwohner persönlich und war für die Sicherheit und Ordnung zuständig. Er nahm auch die ersten Ermittlungen auf. Sein Dienstgrad war Unterleutnant (1 goldener Stern) oder Leutnant (2 goldene Sterne). Der ABV wurde im Oktober 1952 eingeführt, als Vorbild galt die Sowjetunion. Die Ausbildung dauerte drei Jahre und war mit einem Jahr Studium an der ABV-Fachschule Pretzsch (Bezirk Halle) ab dem Jahr 1980 verbunden.

      ABF – An den eigenen Fakultäten der Hochschulen wurden Arbeiter zur Hochschulreife geführt. Eingeführt wurden sie im Wintersemester 1949/50 an einigen führenden Universitäten und Hochschulen der DDR. Damit sollte, dass bis dahin bestehendes Bildungsmonopol gebrochen werden. Ab dem 23.05.1949 wurden dann diese bisher vorläufigen Anstalten zu Fakultäten ernannt, um dann nach dem Jahr 1963 meistens wieder aufgelöst zu werden.

      ABI –Ein Kontrollorgan für die Planerfüllung. Sie wurde ab 1963 durch Walter Ulbricht nach sowjetischem Vorbild eingeführt. Die staatlichen Institutionen durften aber nicht kontrolliert werden. Es war ein Kontrollorgan des ZK der SED und des Ministerrates. Der Vorläufer war ab 1948 die zentrale Kommission für Staatliche Kontrolle beim Ministerrat. Es gab meistens ehrenamtliche Mitarbeiter. Der Leiter hatte den Rang eines Ministers und gehörten dem Ministerrat an. Als Leiter gab es folgende Personen:

      – ab 1963 Heinz Matthes. Er wurde am 07.06.1927 in Obercunnersdorf geboren und verstarb am 31.10.1981 in Berlin, war ab 1963 Volkskammer und ab 1963 im ZK der SED. Im Dezember 1977 musste er aus gesundheitlichen Gründen in der ABI aufhören.

      – ab 1981 bis zur Auflösung Dr. rer. oec. Albert Stief, Mitglied im ZK. Er wurde am 19.03.1920 in Sankt Ingbert geboren und verstarb am 10.09.1998 in Berlin, 1952 Besuch der Parteihochschule in Moskau und ab 1963 in der Volkskammer. Er musste aus gesundheitlichen Gründen 1989 zurücktreten. Danach wurde das Kontrollorgan aufgelöst.

      Abgabesoll – Es war eine Pflichtablieferung und diente zur Verbesserung der damaligen katastrophalen Lage der Versorgung. In den Anfangsjahren gab es für jeden Bauern ein festgelegtes Abgabesoll an Korn, Schlachtvieh, Milch und Eiern, das erfüllt werden musste. Das Abgabesoll musste an die staatliche Erfassungs- und Aufkaufbetriebe zu den festgelegten Erfassungspreisen abgeliefert werden. Was der Bauer darüber hinaus behielt diente der Eigenversorgung, konnte aber auch selber verkauft werden, als sogenannte freie Spitzen. Ab 1969/70 war das festgelegte Abgabesoll nicht mehr nötig.

      Abweichler – Wer von der vorgegebenen Parteilinie (SED) versuchte abzuweichen und eigene Wege gehen wollte.

      Abschluss der Kollektivierung – Am 14.04.1960 war mit der Aktion „sozialistischer Frühling“ der Abschluss der Kollektivierung auf dem Land. Jetzt gab es annähernd 19.000 LPG’n und sie bewirtschafteten ungefähr 84% der Anbaufläche der DDR.

      ACZ – Sie waren für mehrere LPG’n zuständig. Es war eine zwischengenossenschaftliche Einrichtung zur großflächigen Anwendung der chemischen Erzeugnisse. Sie lagerten Chemikalien, Dünger und Pflanzenschutzmittel und stellten auch die Streu- und Sprühgeräte. Ab 1957 kamen dann noch die Agrarflieger hinzu. Zuerst waren es die Agrarflugzeuge L-60 aus der CSSR, dann ab August1957 die Agrarflugzeuge AN-2 (auch als Tante „Anna“ bezeichnet) und ab 1979 die Agrarflugzeuge aus Polen und ab 1989 auch gecharterte Hubschrauber aus der Sowjetunion. Nach 1990 gab es die ACZ nicht mehr.

      Achter Mai – Der Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus war am 08. Mai 1945 und in der DDR von 1950 bis 1967 ein gesetzlicher Feiertag und noch einmal am 08.05.1985 (40. Jahrestag der Befreiung). In den anderen Jahren war er nur ein Feiertag.

      Adolf Hennecke – Er wurde am 25.03.1905 in Meggen Westfalen geboren und starb am 22.02.1975 in Berlin. Er arbeitete als Bergmann im Schacht „Gottes Segen“ in Lugau und übererfüllte die Arbeitsnorm am 13.10.1948 um 387 %. Bisher waren 6,3 Kubikmeter die Arbeitsnorm, er aber schaffte 24,4 Kubikmeter Abraum. Für diese Leistung erhielt er folgende Prämien: 1,5 kg Fettzulage, 3 Schachteln Zigaretten, 1 Flasche Branntwein, 50,00 M und einen Blumenstrauß von seinem Kollektiv. Im Jahr 1949 erhielt er den Nationalpreis der DDR 1. Klasse (dotiert mit 100.000 M), danach erhielt er den Vaterländischen Verdienst Orden in Gold (1965 und 1970) und den Karl-Marx-Orden (1964). Nach ihm wurde dann die Hennecke-Bewegung benannt. Sie hatte das Ziel, die staatlichen Normen weiter zu überschreiten. „Große Schaufeln wurden auch scherzhaft als Hennecke-Schaufeln bezeichnet.

      ADMV – Der Motorsport Verband wurde am 02.06.1957 in Berlin gegründet. Der ADMV wurde 1990 nicht abgewickelt, sondern in einen Verein umgewandelt und ist heute Mitglied im DMSB. Die Zeitung war ab 1953 „Illustrierter Motorsport“ für 0,75 M, deren Vorgänger war „Radsport-Express“ ab 1949 vom Sportverlag Berlin. Die Präsidenten waren:

      – ab 1957 Egbert Wilhelm Erwin von Frankenberg und Proschlitz, geboren am 20.03.1909 in Straßburg, verstorben am 15.03.2000 in Berlin. Er war Major der Luftwaffe (Wehrmacht) und Mitglied im National Komitee Freies Deutschland.

      – ab 1978 Horst Schlimper, geboren am 16.10.1915 in Leipzig und verstorben am 02.05.1990 in Berlin. Er war Stellvertretender Minister für Verkehrswesen und Kfz- Ingenieur.

      – ab 1990 bis zur Umwandlung Hartmut Pfeil

      Affenkultur – Der Jazz wurde in der Zeit um 1957 von Walter Ulbricht als Affenkultur des westlichen Imperialismus bezeichnet.

      AG – In der Schule gab es Arbeitsgemeinschaften wie, Technik, Foto, Naturschutz und Junge Brandschutzhelfer.

      Agra – Agra bedeutet Landwirtschaft oder landwirtschaftlich. Die jährliche Gartenschau in Markkleeberg bei Leipzig begann ab 1950 immer 4 Wochen lang und ab 1958 mit internationaler Beteiligung. Im Jahr 1960 wurde sie dann nach Erfurt verlegt.

      Es gab Briefmarken, Filme und sogar ein Verkehrszusatzzeichen mit dem Zeichen der Agra. „Universität im Grünen

      Agfa – Begonnen hatte alles in einem Hinterhof in Treptow/Berlin. Hier wurde 1873 die Anilin Fabrikation gegründet. Man entwickelte neue Farbstoffe und verlegte es nach Wolfen, spätere Angliederung an den IG Farben. Nach 1945 wurde die Filmfabrik Agfa Wolfen sowjetisches Eigentum, daraus entstand eine Sowjetische AG. Im Jahr 1946 begann die Demontage – man wollte daraus in Ukraine (Ort Schostka) das Farbfilmwerk Nr. 1 erbauen. 1953 wird aus der Sowjetischen AG das VEB Film- und Chemiefaserwerk Agfa Wolfen. Im Jahr 1958 kam es dann zum VVB Chemiefaser- und Fotochemie. Ab dem Jahr 1964 gab es die neue Bezeichnung ORWO aufgrund eines Warenzeichenabkommen. Eine frühere Werbung. „Farbige Bilder, dann nur auf Agfa color Ultra Film.

      Agitieren – Die Aufklärung und Verbreitung bestimmter Ideen durch Wort und Bild. Der Agitator verbreitet meistens in mündlicher Form sein vorher erhaltenes Wissen an anderen Menschen weiter, zum Beispiel in Vorbereitung einer Wahl.

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