Nullmenschen. E.D.M. Völkel
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Название: Nullmenschen

Автор: E.D.M. Völkel

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783347193925

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СКАЧАТЬ Es gibt drei Ausgänge und einen alten, ziemlich engen Verbindungstunnel zum Bach«, erklärte Kralle weiter. »Das bedeutet, wir brauchen vier Mann zum Absperren und zwei bis drei für die Durchsuchung der Räume. Hört zu! Hier ist der Plan. Jeder von euch bekommt eine Aufgabe von großer Wichtigkeit. Nur mit unserem perfekten Timing können wir die Übermacht des Gegners bezwingen. Ruhe jetzt hört mit zu.« Mit steigender Spannung folgten sie den Ausführungen ihres Vizes und nickten, jeder begriff sofort die Zusammenhänge und wusste von der Bedeutung seiner Aufgabe.

      »Lass uns fahrn, soford! Ich werd ned länger wade«, raunte Mike durchdringend die Worte und sprang abrupt auf. Der Stuhl fiel polternd auf die Steinfliesen. Das laute Geräusch durchbrach die entstandene, hochgradig aufgeladene Anspannung.

      Präsident und Vize standen gemeinsam auf, »wer noch eine Waffe braucht, meld sich bei Hugo. Mir treffe uns in zehn Minute drauße.« Sofort brach ein Gewirr aus durcheinanderredenden Stimmen aus.

      Kralle steckte sich zwei Rillos an und reichte eine an Fritz weiter. Dann zog er seine Smith & Wesson Modell 686 aus dem Schulterholster, prüfte sie akribisch und öffnete die Trommel. Er kontrollierte die Munition und das typisch metallische Geräusch vom Einrasten bestätigte die Einsatzbereitschaft und steigerte seine Vorfreude.

      »Lass uns fahren Bruder. Vielleicht können wir heut mehr als nur eine Angelegenheit klären«, grinste er.

      * * * * * * *

      Ungeduldig trommelten seine Finger auf der Schreibtischplatte und seine Augen bohrten sich in die alten, vergilbten Blätter der Unterlagen vor ihm. Ruckartig hob er den Hörer ab und wählte die ihm sehr gut bekannte Nummer. Bereits nach dem zweiten Freizeichen hörte er eine männliche Stimme,

      »Sanatorium Vita Nova, guten Tag.«

      »Stellen Sie mich durch«, befahl Stephan von Arche in gewohnt herablassender Weise.

      »Sehr wohl Herr Graf«, antwortete es geflissentlich und eine der nervigen, etwas schiefklingenden Wartemusiken ertönte.

      »Stephan«, hörte er kurz darauf die Baritonstimme der Vita Nova – Leitung, »was liegt an?«

      »Du musst sie abholen, schnellstens! Sie ist zu neugierig geworden und hat, wie Du sicherlich mitbekommen hast, der Organisation großen Schaden zugefügt.«

      »Ja, das ist in Ordnung. Selbstverständlich, Du warst langmütig und sie ist im besten Alter.«

      »Schaff sie mir unverzüglich vom Hals, es ist unerträglich sie gleich neben Sebastian in der Firmenleitung zu sehen. Sie muss weg, ich habe genug.«

      »Sebastian hat sich zu Deiner Zufriedenheit entwickelt?« »Ja, er ist wohlgeraten, es gibt keinerlei Probleme mit ihm.«

      »Das ist gut zu hören. Er wird die Aufgabe zu gegebener Zeit übernehmen?«

      »Ja, er brennt darauf und kann es gar nicht mehr abwarten bis er alt genug ist und ich ihm die Vollmacht gebe. Was ist mit Deinem?«

      »Leider zeigt er wenig Interesse, ich habe unsere Sucher eingeschaltet und hoffe, er kommt zur Besinnung.«

      »Du brauchst nur schlagkräftige Argumente«, lachte von Arche gehässig, »ich habe meinen von Kindesbeinen an auf seine Zukunft vorbereitet. Vielleicht war es doch ein Fehler ihn nicht bei Zeiten zu holen.«

      »Ja! Ich denke auch. Es war damals eine Verirrung, aber was macht man nicht alles in jungen Jahren. Man hat die Weisheit mit Löffeln gefressen und ist der Meinung alles besser zu wissen«, Bedauern schwang hörbar in seiner Stimme.

      »Bereinige es, je eher, desto besser für uns alle. Greif durch, hart und emotionslos nur auf das höhergesteckte Ziel ausgerichtet. Das wird er verstehen.«

      »Bestimmt hast Du recht, ich war zu nachgiebig, er muss jetzt endlich zu seiner Verantwortung stehen.«

      »Es ist seine Pflicht der Sache zu dienen, das muss er akzeptieren.« »Stephan, ich kümmere mich um Dein Anliegen«, versprach er. Das Knacken in der Leitung bestätigte die Ausführung des Auftrages. Zufrieden, das Problem Katharina gelöst zu haben, legte er auf. Sogleich zitierte seinen Butler Henry herbei und wandte sich mit auf dem Rücken gehaltenen Armen zum Fenster. Nach einmaligem Klopfen und sich fast lautlosem Öffnen der hohen schweren Holztür zum Arbeitszimmer stand der Diener bereit.

      »Packen Sie Katharinas Sachen, sie zieht aus«, befahl er in gewohnter Manier, ohne sich umzudrehen.

      »Sehr wohl«, bestätigte Henry und verließ ebenso still und leise das Arbeitszimmer, wie er eingetreten war.

      ›Die ungeheuerliche Dreistigkeit mich in das Licht der Öffentlichkeit zu zerren wird sie bezahlen. Wie konnte sie es wagen, diesen Schmierfinken der Zeitung Familieninterna zu erzählen! Die Hand zu beißen, welche sie dreißig Jahre lang gefüttert und gekleidet hat.‹ Immer noch erbost über das ungeratene Experiment musste er all seine Willensstärke aufbringen, um nicht doch noch dem ersten spontanen Impuls zu folgen. Es wäre eine Schande, die Flaschen mit den sündhaft teuren Spirituosen an der Wandtäfelung und der schwarzen Marmor Kamineinfassung zu zerschlagen.

       ›Endlich hatten wir die passende Zusammensetzung und dann entwickeln sich die Versuche daraus zu einer Katastrophe. Zum Teufel auch, eventuell mussten sie sich mit einer Version zufriedengeben.‹

      * * * * * * *

      Der markante Signalton auf Moritz Laptop signalisierte den Eingang einer neuen Nachricht. Eva sah kurz von ihrer Arbeit auf und suchte mit dem Blick nach ihrem Freund.

      »Ich geh schon«, drang aus der Diele in den ersten Stock und einen Moment später, »Chris fragt an, ob Du an einer nahe Bahnübergang Liederbach gefundenen Frauenleiche interessiert wärst.«

      Blitzartig sprang sie auf, »Kathi?!«, und rannte die Treppe hinunter ins Wohnzimmer.

      »Nein, scheint nicht so sie stammt eher aus dem Osten, blond, ein Meter fünfundsechzig groß, er ist dran. Sobald es etwas Neues gibt, meldet er sich sofort.« Erleichtert atmete sie aus.

      ›Glücklicherweise ist es nicht Kathi. Wo mochte sie nur stecken?‹ »Schreib ihm bitte, dass ich jetzt die Zeichnung per Kurznachricht verschicke. Es ist wahrscheinlich ein Kopf, der als Teil eines Absenders den Briefkopf schmückte. Und dass Kathi ihn auf den Unterlagen gesehen hat, die der feine Herr Vater ihr unter die Nase hielt.« Ironisch mit viel Verachtung sprach Eva die Worte aus.

      »Ist erledigt, er kümmert sich darum. Eva was…«, erstaunt sah er auf. Doch er hörte nur ihre schnellen Schritte auf der Holztreppe mit ihren knarrenden Stufen in den ersten Stock hinauf eilen. Sie betrat ihr kleines Arbeitszimmer unter dem Dach. Der große und sehr alte Massivholz Schreibtisch schimmerte dunkelbraun. Seine Schnitzereien liebte sie schon als Kind. Er war ordentlich aufgeräumt und wartete auf die nächste Belagerung.

      ›Hier ist es viel zu leer, es wird Zeit, das sich die Recherchen stapeln‹, dachte sie und holte eine neue giftgrüne Mappe aus dem Schrank. Sorgfältig schrieb sie mit einem dicken schwarzen Stift das heutige Datum darauf.

      ›Die investigative Arbeit ist genau das Richtige für mich. Moritz und Chris sind die besten Lehrmeister. Ihre Erfahrungen und Möglichkeiten sind einfach genial.‹ Unwillkürlich fröstelte es sie.

      ›Es ist Ende November, schon bald überzieht der erste Frost die Landschaft und zaubert СКАЧАТЬ