Wahre Wunder geschehen manchmal: Arztroman Sammelband 4 Romane. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Wahre Wunder geschehen manchmal: Arztroman Sammelband 4 Romane - A. F. Morland страница 21

СКАЧАТЬ sah Matthias ärgerlich an. „Sie heißt Claudia und sie ist kein ...“

      „Hör mal, du musst gestern Nacht von allen guten Geistern verlassen gewesen sein. Wie konntest du Uschi anrufen?“ Kurt hob die Schultern. „Ich brauchte mehr Spielraum für Claudia.“

      „Warum hast du mich nicht nach Hause geschickt?“

      „Das habe ich ja getan“, erwiderte Kurt, „aber du bist nicht gegangen. Du wolltest mir Claudia ausspannen.“

      „Ich?“ Matthias tippte sich an die Stirn. „Du tickst ja nicht richtig.“

      „Ganz verrückt warst du nach Claudia. Wolltest einfach nicht die Finger von ihr lassen. Da habe ich in meiner Not Uschi auf dich angesetzt.“

      „Weißt du, was du damit angerichtet hast? Begreifst du das mit deinem Spatzenhirn überhaupt?“, schrie Matthias.

      „Junge, ich verstehe deine Aufregung nicht.“ Kurt grinste anzüglich. „Uschi war doch bestimmt sehr lieb zu dir.“

      Matthias Wylander holte aus und schlug seinen Freund Kurt kraftvoll nieder.

      23

      Es war, wie wenn man einen Stein ins Wasser wirft: Die Katastrophe zog Kreise. Ein Fotograf hatte Uschi Lang und Matthias Wylander mit der Kamera beobachtet, und nun waren die Bilder in allen Zeitungen. Uschi und Matthias engumschlungen beim Tanzen. Uschi und Matthias engumschlungen in einem Nachtklub. Uschi und Matthias engumschlungen beim Betreten des Hauses, in dem sie wohnte ...

      Ein Skandal! Stefanie Behrensen, der Nation liebstes Kind, betrogen! Es war nicht leicht, all die schmutzigen Berichte vor dem Wettkampf von Stefanie fernzuhalten. Erik Frings schaffte das nur, indem er sein Trumpf-As streng kasernierte. Außer ihm durfte niemand zu Stefanie. Nicht einmal Robert.

      Sie sprang trotzdem nicht so gut wie sonst (als wäre da so eine gewisse Ahnung) und landete, was in letzter Zeit ungewöhnlich geworden war, auf dem fünften Platz. Rundfunk und Fernsehen waren live dabei.

      Frings schirmte seinen Schützling ab, so gut er konnte, doch einer der Reporter schaffte es dennoch, vor dem Hotel an sie heranzukommen und zu fragen: „Werden Sie mit Matthias Wylander Schluss machen, Stefanie?“

      Sie sah den kleinen Mann überrascht an. Erik Frings drängte sie, weiterzugehen, doch sie blieb stehen. „Warum sollte ich das tun?“, fragte sie den Reporter. „Er hat Sie betrogen.“

      Stefanie riss entsetzt die Augen auf. „Wissen Sie das denn noch nicht?“, fragte der Reporter. „Was werden Sie nun tun?“

      „Kein Kommentar!“, sagte Erik Frings schneidend und schob Stefanie ins Hotel.

      Der Reporter wollte ihnen folgen, aber man ließ ihn nicht durch. In Ihrem Zimmer starrte Stefanie ihren Trainer dann fassungslos an. „Was hat dieser Mann gesagt, Erik?“

      „Bitte beruhige dich“, erwiderte der hagere Mann und sah ehrlich verzweifelt aus.

      „Matthias hat mich betrogen?“

      „Nimm dich zusammen, Stefanie.“

      „Mit wem?“, schrie sie zornig. Ihre Stimme überschlug sich. „Mit wem hat Matthias mich betrogen?“

      „Sie heißt Uschi Lang.“

      Stefanie durchbohrte ihn mit ihrem Blick. „Du hast es gewusst und mir nichts gesagt? Ich dachte, du wärst nicht nur mein Trainer, sondern auch mein Freund!“

      „Das bin ich.“

      „Bei solchen Freunden brauche ich keine Feinde mehr“, zischte Stefanie verächtlich. Sie rannte wie eine gereizte Tigerin hin und her. „Du hast es gewusst und es mir verschwiegen. Verdammt, auf wessen Seite stehst du?“

      „Auf deiner natürlich“, antwortete Erik Frings heiser. „Wie kannst du nur fragen?“

      „Du stehst auf meiner Seite und verheimlichst mir, was Matthias hinter meinem Rücken tut?“

      „Ich hab’s wegen des Wettkampfs getan“, rechtfertigte sich der Trainer.

      „Ach, zum Teufel mit dem Wettkampf. Was ist passiert? Was haben Matthias Wylander und Uschi Lang getan? Ich will es wissen. Ich will es auf der Stelle wissen.“

      Der Trainer holte mehrere Zeitungen aus seinem Zimmer und legte sie wortlos vor seinen Schützling hin.

      Sie sah die Bilder und begann zu lesen. Die Buchstaben verschwammen vor ihren Augen. „Dieser Mistkerl!“, schluchzte sie. „Dieser gottverfluchte Mistkerl!“

      Erik Frings sah sie traurig an. Er sagte nichts. Er dachte nur: Ich wusste von Anfang an, dass das schiefgehen würde, aber du warst blind, und niemand konnte dir die Augen öffnen. Matthias Wylander hat einen miesen Charakter. Dennoch fühltest du dich zu ihm mehr hingezogen als zu Robert Rahner, obwohl der ein wahrer Goldschatz ist, sauber und ehrlich, und viel besser zu dir passen würde. Aber nein, Matthias Wylander musste es sein. Und nun hast du die Bescherung. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es dazu kommen würde.

      Die Sache würde hohe Wellen schlagen und den Blätterwald mächtig rauschen lassen. Jeder Presse-Fritze würde versuchen, Stefanie Behrensen eine Stellungnahme zu entlocken, ein Interview zu bekommen.

      Solche privaten Skandale sind ja stets interessanter als jeder sportliche Erfolg. Das konnte man schön breit auswalzen, im Dreck wühlen, verletzte Gefühle bloßlegen.

      Falls Stefanie nichts sagen wollte, würde man die eigene Phantasie spielen lassen und sich irgendeine verkaufsträchtige Story aus dem Finger saugen.

      Die hinterher eventuell von Anwälten erwirkte Richtigstellung würde kaum noch jemanden interessieren. Die Leser wollten ihre Sensation jetzt und heute, und sie würden sie bekommen mit mehr oder weniger Wahrheitsgehalt angereichert. Der Rest würde aus Gerüchten und Mutmaßungen bestehen. Wer für die Yellow Press arbeitete, durfte nicht zimperlich sein. Dieses Geschäft war manchmal sehr verlogen und schmutzig, aber solange die Verkaufszahlen stimmten, ging das in Ordnung, waren die gemeinsten Untergriffe erlaubt.

      Stefanie packte die Zeitungen, zerfetzte sie, machte Papierbälle daraus und schoss sie durch den Raum.

      Frings ließ sie toben. Es war besser, wenn der Schmerz herauskam. Danach würde sie sich besser fühlen.

      „Ich hasse ihn!“, schrie Stefanie. „Oh, wie sehr ich dieses miese Schwein hasse! Ich könnte ihn umbringen! Wenn er jetzt hier wäre ...“ Sie hob die СКАЧАТЬ