Название: Eisenmangel. Kompakt-Ratgeber
Автор: Heike Bueß-Kovács
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Эзотерика
isbn: 9783863742928
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Eisenvorkommen in der Natur
Am häufigsten kommt Eisen in Erzgesteinen vor. Selten kann man das Metall auch in Meteoriten entdecken. Bevor die Menschen lernten, Eisen aus Erzen zu gewinnen, nutzten sie das Meteorit-Eisen, das im alten Ägypten als ›Eisen des Himmels‹ bezeichnet wurde. Da es von großer Seltenheit war, galt es als besonders wertvoll und wurde bevorzugt zu Schmuck verarbeitet. Die ältesten Fundstücke stammen aus Mesopotamien und wurden von den dort damals ansässigen Sumerern hergestellt. In der Stadt Ur fanden Archäologen einen Dolch mit einer Klinge aus Gestirn-Eisen sowie einem bronzenen Griff, der um 3100 v. Chr. geschmiedet worden war. Weltweit gibt es unterschiedliche Eisenerzvorkommen. Besonders reich an Eisenerzen sind Australien, Brasilien und China.
Eisen im Körper: die wichtigsten Aufgaben und Funktionen
Eisen wird als Spurenelement bezeichnet, weil die Mengen des metallischen Elements nur verschwindend gering sind und sich im Mikrogrammbereich bewegen. Der Körper kann Eisen nicht selbst bilden, deshalb muss das Spurenelement über die Nahrung aufgenommen werden. Welche große Bedeutung Eisen für den Organismus hat, ist schon seit Jahrtausenden bekannt. Der griechische Gelehrte Herodot (ungefähr 490–430 v. Chr.) empfahl bereits, rostige Nägel in saure Äpfel zu stecken und diese dann zu verzehren. So sollte nach seiner Vorstellung die Eisenzufuhr erhöht werden.
Eisen wird im Blutserum gemessen, oft auch mit anderen Werten, die beim Eisenstoffwechsel mit eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Ferritin oder Transferrin. Frauen haben als Normalwert 60–180 µg/dl Eisen im Blut, Männer 70–180 µg/dl. Bei Kindern liegt der Normalwert zwischen 30 und 140 µg/dl.
Eisen: zentrales Element des Blutes
Wie Sie ja schon wissen, spielt Eisen eine existenzielle Rolle bei der Blutbildung und der Versorgung aller Zellen mit lebenswichtigem Sauerstoff. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Erythrozyten, der rote Blutfarbstoff Hämoglobin sowie das Muskeleiweiß Myoglobin.
Erythrozyten
Die roten Blutkörperchen werden in der Fachsprache Erythrozyten genannt. Sie enthalten den Blutfarbstoff Hämoglobin, der für die Sauerstoff- und Kohlendioxidbindung zuständig ist. Die Erythrozyten verteilen so den Sauerstoff im ganzen Körper und transportieren ihn zu allen Zellen. Die winzig kleinen roten Blutkörperchen haben eine scheibenförmige Gestalt mit einer leichten Einbuchtung in der Mitte. Ihre Größe beträgt nicht mehr als 7,5 µm. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Hämoglobin und enthalten auch Wasser. Die Erythrozyten werden im Knochenmark gebildet und durchlaufen dabei mehrere Entwicklungsstadien. Ihre durchschnittliche Lebensdauer liegt bei ungefähr vier Monaten. Täglich werden viele Millionen neue Blutkörperchen gebildet.
Sind zu wenig Erythrozyten im Blut vorhanden, kommt es zu einer Blutarmut, medizinisch Anämie genannt.
Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Blutverlust nach einer Operation oder eben auch Eisenmangel. Der Körper benötigt nämlich zur Bildung der Erythrozyten neben B-Vitaminen und anderen Substanzen vor allem Eisen. Zirkulieren zu viele Erythrozyten im Blut, wird das in der medizinischen Fachsprache als Polyglobulie bezeichnet. Ein erhöhter Erythrozyten-Wert ist meist auf Sauerstoffmangel zurückzuführen. Dieser Sauerstoffmangel kann ganz natürlich bedingt sein, etwa durch einen Aufenthalt im Hochgebirge, aber auch durch Herz- oder Lungenerkrankungen verursacht werden.
Bei Frauen liegt die Untergrenze der ErythrozytenAnzahl bei 3,9 Millionen pro Mikroliter Blut. Die Obergrenze befindet sich bei 5,3 Millionen pro Mikroliter Blut. Bei Männern beträgt die Untergrenze der ErythrozytenAnzahl 4,3 Millionen pro Mikroliter Blut. Die Obergrenze liegt bei 5,7 Millionen pro Mikroliter Blut.
Die roten Blutkörperchen versorgen den Körper mit Sauerstoff.
Hämoglobin
Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff in unserem Blut. Das Wort setzt sich aus dem griechischen ›haima‹ für Blut und dem lateinischen ›globus‹ für Kugel zusammen. Das Eiweißmolekül befindet sich in den roten Blutkörperchen und vermag Sauerstoff an das Eisen zu binden, das sich an zentraler Position im Inneren des Hämoglobins befindet. Nur wenn dem Körper ausreichend Eisen zur Verfügung steht, kann der Sauerstofftransport durch das Hämoglobin im menschlichen Organismus optimal funktionieren.
Ist der Hämoglobin-Wert erniedrigt, liegt zumeist ein Eisenmangel mit den Folgeerscheinungen der Anämie vor. Ein erhöhter Hämoglobin-Wert kann bei Bergsteigern auftreten, die sich länger in großen Höhen aufhalten. Auch bei starken Rauchern kann manchmal ein erhöhter Hämoglobin-Wert gemessen werden.
Bei Frauen liegt die Untergrenze des Hämoglobins bei 12 g/dl Blut Deziliter Blut. Die Obergrenze befindet sich bei 16 Gramm pro Deziliter Blut.
Bei Männern beträgt die Untergrenze 13,5 Gramm pro Deziliter Blut. Die Obergrenze liegt bei 17 Gramm pro Deziliter Blut.
Myoglobin
Bei Myoglobin handelt es sich ebenso wie beim Hämoglobin um ein Protein, also einen Eiweißstoff. Dieses befindet sich allerdings nicht im Blut, sondern in der Muskulatur. Auch Myoglobin trägt Eisen in sich. Das Protein vermag sechs Mal mehr Sauerstoff zu binden als Hämoglobin. So kann es als Sauerstoffspeicher im Muskelgewebe dienen. Myoglobin kommt in der Skelettmuskulatur und in der Muskulatur des Herzens vor. Vor allem für Leistungssportler, die extremen Belastungen ausgesetzt sind, ist ein ausreichender Myoglobin-Gehalt in den Muskeln sehr wichtig.
INFO
EISENKUNDE
Eisen gelangt über die Nahrungsaufnahme als sogenanntes (tierisches) Häm-Eisen (vor allem aus Fleisch) und (pflanzliches) Nicht-Häm-Eisen (vor allem aus Gemüse) in das menschliche Verdauungssystem. Im Darm wird das Spurenelement absorbiert, also aufgenommen, und über spezielle Transportenzyme dorthin geschleust, wo der Körper es benötigt und mit ihm z. B. das Hämoglobin synthetisiert.
Die Gesamtmenge des Eisens im Körper verteilt sich auf das Eisen im Hämoglobin, im Myoglobin sowie in den eisenhaltigen Enzymen. Ein kleinerer Teil wird als Depot-Eisen in Form von Ferritin und Hämosiderin in Milz, Leber, Muskulatur und Knochenmark gespeichert. Dieses Depot-Eisen dient als Reserve für Zeiten besonderer Knappheit, etwa bei Krankheiten oder strengen Diäten.
Eisen in Enzymen und Hormonen
Das Spurenelement Ferrum ist nicht nur am Sauerstofftransport zu den Zellen beteiligt, sondern wirkt auch bei der Bildung zahlreicher Enzyme und Hormone mit. Enzyme sind eine Art Katalysatoren, die unzählige Stoffwechselprozesse ankurbeln. Hormonelle Botenstoffe haben ebenfalls unzählbare Aufgaben im Körper und wirken vor allem an den verschiedenen Drüsen sowie im Immun-, Nerven- und Herzkreislaufsystem. Zu den eisenhaltigen Enzymen zählen beispielsweise Monooxygenasen, Dioxygenasen, Oxidoreduktasen. Diese Enzyme katalysieren Reaktionen im Fettstoffwechsel, in der Atmungskette und sind sogar Schlüsselenzyme beim Aufbau der DNA, der Doppelhelix, auf der sämtliche Erbinformationen in unseren Zellen gespeichert sind.
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