Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Zu neugierige Mörder: 9 Krimis - Karl Plepelits страница 47

Название: Zu neugierige Mörder: 9 Krimis

Автор: Karl Plepelits

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213409

isbn:

СКАЧАТЬ war unzufrieden. „Hör mal, Boss, wir sind alte Freunde. Aber wenn wir nicht bald von dieser Scheißinsel herunterkommen, streike ich.“

      „Fangt an, das Boot zu flicken, dann sind wir bald ’runter!“

      Robert stand auf. „Sir, soll ich den Frauen auch von den Zigaretten geben, die wir bei den Toten gefunden haben?“

      „Nein, auf hungrige Mägen wirkt das umwerfend. Sie sind das nicht mehr gewohnt. Teilen Sie die Drops von Hal aus.“

      Die Männer gingen, und der Baron war allein. Er schritt hinüber zu jener Stelle, wo sie das Rohr entdeckt hatten. Im matten Licht des Mondes suchte er die Umgebung ab. Es musste doch irgendwo einen Zugang zu jener geheimnisvollen Kammer geben, von der man ihm erzählt hatte.

      Er rutschte auf den Knien herum und tastete den Boden Stück für Stück ab. Teilweise bestand dieser Boden hier aus fester Lehmkruste, teilweise war er mit spärlichem Gras wuchs bedeckt.

      Mehr zufällig, als dass der Baron die Stelle sehen konnte, berührten seine Finger eine Wurzel. Er hielt es für eine Wurzel, fragte sich aber sofort, wo denn der dazugehörige Busch sein konnte. Als er im Mondlicht nicht erkennen konnte, was es nun wirklich war, zog er einfach daran. Da merkte er, dass sich der Boden neben ihm etwas bewegte. Er zog mehr, und da hob sich eine Fläche von der Größe eines Schleusendeckels an. Aber dieser Deckel schien eine halbe Tonne zu wiegen. Mehr als ein paar Millimeter vermochte ihn der Baron nicht anzuheben. Da begann er, die Erde mit den Händen zur Seite zu kratzen.

      Als er sie mühsam über die Fläche dieses Deckels entfernt hatte, entdeckte er einen Haken, dessen oberstes Ende er vorhin für eine Wurzel gehalten hatte. Er fasste den Haken tiefer und zog mit aller Kraft daran. Mit einem Mal klappte der Deckel hoch, und der Baron. vom eigenen Schwung getrieben, flog der Länge lang zu Boden.

      Als er sich knurrend aufrichtete, sagte eine dunkle Frauenstimme ein Stück entfernt: „Warum haben Sie nicht noch den Augenblick gewartet? Ich hätte Ihnen doch geholfen. Alex.“

      Es war Dolly Willington. Der Baron setzte sich auf, sah sie wie eine Fee vom Mondlicht umwoben näherkommen und erwiderte: „Fallen Sie nicht in das Loch da vor mir! Ich hoffe, ich habe das Geheimnis der Insel nun endgültig ergründet.“

      Er stand auf, und Dolly trat mit ihm an die Öffnung, aber mehr als einen schwarzen Fleck sahen sie nicht. „Licht müsste man haben“, sagte Dolly.

      „Haben wir, aber ich gehe damit um wie mit den Kronjuwelen der englischen Königin. Sieben Streichhölzer haben wir bei den Toten gefunden. Ich werde jetzt eines opfern, hoffentlich bläst es der Wind nicht aus.“

      Er zündete es über dem Loch in der hohlen Hand an. beugte sich in die Öffnung hinein, und während die zuckende Flamme brannte, sah er eine mit Stahlstempeln und Blechen abgestützte und verkleidete Grube, die nicht größer war als normalerweise der Raum in einem Wohnhausfahrstuhl. Unten waren Kisten aufgestapelt. Einige hatten eine längliche Form, andere waren fast quadratisch. Aber mehr sah der Baron nicht; das Streichholz war erloschen.

      Er richtete sich auf. „Ich nehme an, dass dort unten Waffen und Munition liegen.“

      „Etwas Essbares wäre für uns besser“, sagte Dolly. Sie hockte sich hin und sah zum Baron empor. „Mrs. Dacombe ist völlig fertig. Jenny kümmert sich um sie. Ich muss meine Meinung, was Jenny betrifft, etwas korrigieren. Die Kleine mag ein Flittchen sein, aber sie hat ein goldiges Herz.“

      „Jeder Mensch hat solche und solche Seiten. Sind Sie nicht müde?“

      „Ja, schon, aber was heute abend passierte, das ... Alex, es war furchtbar, und ich werde allein nicht damit fertig. Das mit Nina Rosco ...“ Sie stand auf.

      Er legte seinen Arm um ihre Schultern. Diesmal wehrte sie sich nicht. Aber sie hob den Kopf und sah ihn an. Der Mondschein fiel dabei direkt in ihr Gesicht, so dass es wie aus Alabaster wirkte. „Kommen wir jemals hier weg?“

      „Le Beau und die anderen flicken das Boot. Morgen werden wir versuchen, die Yacht zu erreichen.“

      „Ich denke manchmal, wir sind für immer hier. Und zuletzt sterben wir alle.“

      „Niemals aufgeben, Dolly. Mich wollten sie auch erschießen, und wie ich von James erfuhr, haben Sie auch mitgeholfen, dass es nicht dazu kommen konnte.“

      „Ach, jeder versucht, was er versuchen kann. Aber nennen Sie mich nicht mehr Dolly. Das klingt, als sprächen Sie mit einer Dirne oder einer Bardame.“

      „Ich werde Dr. Willington sagen, wenn Ihnen das lieber ist.“

      „Ich heisse Dorothee.“

      „Sie sollten auch keine solchen Aversionen gegenüber Bardamen und auch nicht gegenüber Dirnen zeigen. Manche von denen hat ein Herz wie Jenny.“

      „Ach ja, vielleicht haben Sie recht.“ Sie legte ganz unmotiviert ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn so verblüffend schnell, dass er, der sonst solche Überraschungen gelassen hinnahm, völlig perplex dastand, während sie leise sagte: „Alex, ich bin verrückt, völlig verrückt. Vielleicht werden das hier alle. Aber ich habe meinen Stolz weggeworfen. Ich liebe dich, Alex, und du sollst es wissen. Vielleicht kommt keiner von uns mehr weg von hier. Warum also sich noch in eine Rüstung zwängen, die angesichts des Todes zu lächerlich ist.“

      „Dorothee, deine Nerven sind am Ende. Morgen sieht die Welt ganz anders aus.“

      „Rede nicht, Alexander von Stehlitz, küss mich!“

      Das war eine Aufforderung, der er sich nicht entziehen mochte, schon gar nicht bei Dolly, die er von der ersten Sekunde an geliebt hatte. Als sie sich an ihn presste und er ihre Rundungen an seinem Körper spürte, als ihre Zungenspitze die seine beim Küssen berührte, war alle Müdigkeit, alle Erschöpfung wie weggeblascn. Sein Blut schien plötzlich zu kochen, und er spürte, dass es bei ihr ähnlich sein musste.

      Sie zitterte am ganzen Körper, als er ihre Brüste berührte, und sie seufzte ergeben, da sich seine Lippen auf ihren Nacken pressten und ihn mit Küssen bedeckten. Dann, da seine rechte Hand tiefer glitt und ihre Taille und dann den Schenkel streiften, schienen ihr die Knie weich zu werden. Sie sank in seine Arme, und er ließ sie sanft auf den Rasen gleiten. Sie widerstrebte nicht, als er ihr noch näher kam und seine Finger sanft weiterglitten, dieses seidige Etwas abstreiften, das ihr Intimstes verhüllte und schließlich die Glut über sie kam, sie mitgerissen wurde wie in einem Geysir. Ihr war, als würde sie von heißen Wellen begraben, und alles in ihr loderte vor Lust wie eine Flamme. Sie hätte schreien können vor Glück. Nie hatte sie es so empfunden wie diesmal, nie hatte sie einen Mann zuvor gekannt wie den Baron.

      „Ich liebe dich... Alex. Ich bin verrückt nach dir“, flüsterte sie heiser.

      Er küsste sie sanft aufs Ohr und erwiderte: „Ich liebe dich auch, Kleines. Bist du glücklich?“

      „Verrückt vor Glück“, stöhnte sie.

      *

      Als der Morgen das Meer rot wie einen riesigen See von Blut leuchten ließ und die ausrollenden Wogen so friedlich schienen, als wüssten sie gar nicht, wie sie im Sturm toben und vernichten konnten, als der vom Nachtwind zu jungfräulichem Weiß geglättete Strand vor den verschlafen blinzelnden Menschen lag, da richteten sich die Blicke aller auf das von Le Beau geflickte Boot, dann auf die Yacht, die immer noch draußen im Meer vor Anker lag und sanft in den flachen Wogen schaukelte. СКАЧАТЬ