Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
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Название: Zu neugierige Mörder: 9 Krimis

Автор: Karl Plepelits

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213409

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СКАЧАТЬ Fische zu fangen. Jenny, von allen revolutionären Ideen geheilt, half Mrs. Dacombe, den verletzten Industriellen zu pflegen. Der Baron hatte vorhin mit Roberts Hilfe das Geschoss aus der Schulter entfernt, aber dabei hatte Dacombe viel Blut verloren. Schwach und bleich lag er im Schatten des Felsens, neben sich die beiden Frauen.

      James hielt Schildwache bei den nunmehr drei Gefangenen, während Nina Rosco sich mit ihrem Mann stritt und ihn beschuldigte, sie in alles hineingezogen zu haben. Archibald Home versuchte indessen, sich eine Angelschnur zu fertigen, und dazu hatte er sich von Jenny und Dolly ein paar Haarsträhnen erbeten, die er zu einer Schnur flechten wollte.

      Der Baron und Dolly befanden sich abermals auf der Hochfläche auf Erkundungsreise. Sie erreichten wieder die Stelle, wo die Kiste mit dem Geld gestanden hatte, und von Robert - den er insgeheim eingeweiht hatte - wusste der Baron, dass es Falschgeld war, sogar ziemlich mieses. Allerdings hätte das nur ein Fachmann gesehen, Ausländer und einfache Leute in Haiti bestimmt nicht.

      „Ich muss Ihnen noch ein Kompliment machen, Doktorin“, sagte der Baron, als sie vor der Kiste kauerten.

      Dolly sah ihn skeptisch an. „Ist das die Einleitung zu etwas anderem?“, wollte sie wissen.

      Er lachte. Dann musterte er sie. Hübsch sah sie aus, klug war sie, Haare hatte sie auf den Zähnen, und Mut besaß sie auch. Mein Gott, dachte er, welch eine Frau!

      Sie gefiel ihm. Und der Wunsch, sie nicht nur anzusehen, wuchs mit jeder Minute. „Was haben Sie gegen mich?“ fragte er. „Sie gefallen mir eben.“

      „Fehle ich noch in Ihrer Sammlung?“, fragte sie spöttisch.

      „Ich lege keine Sammlung an. Sie überschätzen mich maßlos“, enviderte er lächelnd.

      „Ihr Ruf dringt in den letzten Winkel Amerikas, mein Lieber. Tun Sie deshalb nicht so, als brauchten Sie noch Nachhilfeunterricht.“

      „Mögen Sie mich wirklich nicht?“

      Sie lachte. „Sie sind ein Charmeur.“

      „Sie schätzen schüchterne Liebhaber mehr, nicht wahr?“

      „Sie irren sich, aber ich möchte nicht vernascht werden, um danach im Müll zu landen. Man hat so seine bestimmten Vorstellungen.“

      „Unsere Lage, Dolly, ist doch nicht so, dass wir vor Freude schreien könnten. Ich möchte damit sagen: wer weiß, was morgen ist. Leben und lieben wir das, was wir haben.“

      Sie lachte laut. „Kommen Sie doch nicht auf diese sentimentale Tour. Sie sind ein Mann, der die Frauen braucht wie sein handfestes Frühstück.“

      „Bei Jenny hätte ich es einfacher.“

      „Bei Nina Rosco brauchten Sie überhaupt nichts zu tun. Warum vergeuden Sie mit mir Ihre kostbare Zeit? Lohnt sich dieser Aufwand?“

      „Sie gefallen mir eben.“

      „O Gott! Auch das noch. Hören Sie, Alexander, ich mag Sie. Ja, ich mag Sie sogar sehr. Aber ich möchte, dass es so bleibt. Deshalb sollten wir nichts verändern. Stillen Sie Ihren Durst bei Jenny oder Nina Rosco. Ich würde es Ihnen nicht übelnehmen. Aber drücken Sie in Ihrer Kartei die Leertaste, wenn es um mich geht.“

      „Schwierigkeitsgrade erhöhen den Reiz, nicht wahr?“, meinte er zynisch.

      „Sie missverstehen mich. Sie wollen mich auch nicht begreifen.“

      Er legte seinen Arm um ihre Schulter, und sie duldete es. Aber dann sah sie ihn spöttisch an. „Und? Glauben Sie, dass mich körperliche Berührung weich in meinen Ansichten machen könnte?“

      „Sie sind doch eine Frau, oder?“

      „Ja. Und ich bin auch keine unberührte Jungfer mehr. Aber das ist etwas anderes. Ich sagte doch, dass ich Sie wirklich mag. Wenn ich Ihnen nachgebe, wollte ich Sie ganz für mich haben. Männer wie Sie kann eine Frau aber nie für sich allein besitzen. Deshalb, Alex....“

      „Ihre Ehrlichkeit ist umwerfend.“

      „Deshalb habe ich auch wenig Freunde. Vor allem unter den Männern. Manche hassen Frauen, die ehrlich sind. Sonst würde mancher Mann wissen, wie lächerlich er auf manche Frau wirkt. Das tut dann weh.“

      „Danke.“

      Sie sah ihn verblüfft an. „Nein, auf Sie war das nicht gemünzt. Sind Sie beleidigt?“

      „Nein“, sagte er trocken, „aber wahnsinnig verrückt nach dir!“

      Und da zog er sie schon vehement an sich, doch sie bog den Kopf zur Seite, als er sie küssen wollte.

      „Nein, Alex, nein!“

      Er ließ nicht locker, hielt sie mit einem Arm und drückte ihr mit sanfter Gewalt den Kopf herum. Als seine Lippen die ihren berührten, keuchte sie: „Hören Sie auf, Sie zerstören alles!“

      Er ließ sie los und sah sie forschend an. „Was sind Sie nur für eine Frau?“

      „Ergründen Sie das besser niemals“, erwiderte sie ein wenig atemlos. Sie lächelte nachsichtig. „Ich bin nicht böse, aber versprechen Sie mir, das nicht noch einmal zu tun.“

      „Ich gebe solche Versprechungen grundsätzlich nicht ab. Also gut, gehen wir!“

      Danach taten sie, als wäre nie etwas zwischen ihnen vorgefallen. Dolly gab sich kameradschaftlich, fast wie ein Partner, nur nicht wie eine Frau, die lieben kann und geliebt werden will. Dem Baron, der an dieses sachliche Gehabe Dollys nicht glauben wollte, verdross ihr Getue die Laune, doch er ließ sich nichts anmerken und tat, als habe er es endgültig aufgegeben, sie zu erobern.

      Sie suchten weiter, aber nirgendwo gab es Anhaltspunkte dafür, dass weitere Dinge verborgen lagen wie zuvor die Kiste mit dem Falschgeld und die verrotteten Druckplatten.

      „Und wenn wir die beiden Schwarzen fragen?“, schlug Dolly vor.

      „Ich habe sie gefragt. Vermutlich wissen sie nichts.“

      „Im Grunde sitzen wir alle wegen Dr. Rosco in der Tinte.“

      „Wenn man so will, ja. Aber nicht allein. Rosco und Stevenson müssen mehr zu bieten gehabt haben. Sonst wäre es für die Revolutionäre einfacher gewesen, die beiden einfach zu erschießen. Wenn das nicht geschah und man sie lebend wollte, hatte man vor, sie zu etwas zu zwingen oder Dinge zu tun, die ein anderer nicht für die beiden erledigen kann.“

      „Und was wäre das?“, fragte Dolly.

      Der Baron zuckte die Schultern. „Ich versuche immerzu die Verbindung vom Schiffsuntergang und dieser Insel herzustellen. Sehen Sie, niemand konnte ahnen, dass ausgerechnet zwei Boote, beziehungsweise ein Boot und ein Floß, nicht von den Suchflugzeugen und Suchschiffen gefunden werden würden und diese beiden Gefährte auf dieser Insel stranden sollten. Das war nicht vorauszuberechnen. Diese Insel liegt gut hundertzehn Seemeilen von der Untergangsstelle der Monte Christo entfernt. Auch die Meeresströmung kommt für die ganze Strecke nicht in Betracht, denn in die sind wir erst am letzten Tag im Nebel geraten. Damit will ich sagen: man hat nicht die Strömung einkalkulieren können. Aber ausgerechnet auf dieser Insel finden wir nun Dinge der Leute, die uns hier entdeckt haben, um Rosco zu holen. СКАЧАТЬ