Die Zuckermeister (2). Die verlorene Rezeptur. tanja Voosen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Zuckermeister (2). Die verlorene Rezeptur - tanja Voosen страница 13

СКАЧАТЬ nächsten Moment hörten sie Schritte und huschten rasch zurück an den Platz, wo Herr Schnotter sie zurückgelassen hatte. Da kam dieser auch schon die Stufen hinunter. Mortimer war dicht hinter ihm. Zufrieden wirkte keiner der beiden.

      »Wir gehen«, sagte Herr Schnotter energisch. »Bis später, Mortimer.«

      Der Erfinder rief ihnen nach: »Später will ich Antworten, Emil!«

      Draußen stampfte Herr Schnotter einfach weiter, als wolle er so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Mortimer bringen. Elina hatte es ja geahnt. Er hatte sich verstellt, damit Mortimer ihm verzieh und Robins Pon reparierte!

      »Warten Sie!«, rief Elina. »Was war da zwischen Ihnen und Mortimer los?«

      Es war nicht schwer, zu Herrn Schnotter aufzuschließen, denn mit seinem Gehstock war er nicht allzu schnell. Robin und Charlie waren direkt hinter ihr.

      »Was mussten Sie Mortimer für die Reparatur geben?«, fragte Robin.

      »Und was für Antworten meint er?«, fragte Charlie.

      »Lasst das alles mal meine Sorge sein.«

      »Wir machen uns aber Sorgen um Sie«, sagte Elina.

      Herr Schnotter machte eine wegwerfende Handbewegung. »Gebt nichts auf das Gerede von zwei alten Männern. Wir holen Robins Pon in ein paar Stunden ab und bis dahin können wir etwas die Bittersüße Allee erkunden und Spaß haben.«

      »Wissen Sie überhaupt, wie man Spaß buchstabiert?«, fragte Charlie.

      Herrn Schnotters Mundwinkel zuckten. »Finden wir es heraus.«

      »Okay. Wohin gehen wir zuerst?«, wollte Robin wissen.

      Herr Schnotter nickte in Elinas Richtung. »Entscheide du, Elina.«

      Ha! Dachte er, sie würde ihm auf den Leim gehen? Das Ganze war doch nur ein Ablenkungsmanöver, damit sie keine weiteren Fragen stellte! Elina zögerte. Ihr Blick wanderte die Bittersüße Allee hinauf. Die quietschbunten Läden, die süßen Verlockungen und die vielen interessanten Schilder … ach, Mist! Es funktionierte.

      »Dahin!«, sagte sie.

      Das Geschäft nannte sich Pralinen-Planetarium und sah von außen tatsächlich ein wenig wie eine der großen Kuppeln aus, die es bei manchen Sternenwarten gab. Die Fassade war verglast und schimmerte bläulich. Voller Euphorie marschierte Elina voran. Drinnen gab es auf der einen Seite einige Klappsessel wie im Kino und ein Projektor projizierte dort einen Film an eine Wand, der verschiedene Schritte bei der Herstellung von Schokolade zeigte. Die linke Seite war der Verkaufsraum, wo in einer endlos langen Auslage Pralinen über Pralinen zur Schau gestellt wurden.

      Eine Mitarbeiterin winkte sie fröhlich heran. »Möchtet ihr etwas probieren?«

      »Unbedingt!«, sagte Charlie, noch ehe Elina es konnte.

      Elina bedachte Charlie mit einem Lächeln. Endlich sah ihre Freundin die schönen Seiten der Magie zuerst, schließlich sollten die Süßigkeiten glücklich machen und helfen und einen nicht aufs Schlimmstmögliche verzaubern.

      Ihr kleines Grüppchen trat an die Glastheke heran.

      »Woah«, entfuhr es Elina. Diese Pralinen waren pure Kunstwerke! Fast zu schön zum Essen. Es gab sie in verschiedenen Formen, Größen und Geschmacksrichtungen und sie hatten allerhand coole Namen.

      Eine Sorte hieß Galaktisches Gelee und die Pralinen waren blau, violett und schwarz, mit kleinen weißen Tupfen, als habe jemand wirklich versucht, die Galaxie einzufangen. Paradiesisches Popcorn lag neben der Sorte Märchenhafte Marshmallows und eine andere hieß Charmante Crunchies. Elina hätte wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens einfach nur dagestanden, die Schildchen gelesen und den Pralinen nachgesabbert, hätte die nette Verkäuferin ihnen nicht ein kleines Tablett mit Kostproben entgegengehalten.

      »Eine unserer neuen Sorten: Regenbogen-Rosine«, sagte sie und deutete auf diese. Sie zwinkerte Elina zu. »Allein der Genuss ist magisch!«

      »Danke!«, sagte Elina und nahm sich eine der kleinen regenbogenfarbigen Kugeln vom Tablett, um sie sich in den Mund zu schieben. Was die wohl bewirkten?

      »Mhhhhhhhhhhhh!«, machte Elina lautstark. Hier schmeckte man echt einen Regenbogen! Saftige Himbeere, zartbittere Schokolade und weiche Rosinen.

      Auch Charlie und Robin nahmen sich je eine Praline und schmatzten genüsslich.

      Noch während Elina kaute, sah sie, wie über den Köpfen ihrer Freunde jeweils ein kleiner glitzernder Regenbogen erschien und einige zarte kunterbunte Funken sprühte – fast ein wenig wie bei einer Wunderkerze, die leider viel zu schnell erlosch.

      »Nice!«, sagte Charlie und deutete auf die Stelle über Elinas Kopf.

      Charlie, Robin und Elina probierten sich noch durch einige andere Sorten, die alle einfach unfassbar gut waren, ehe sie weitergingen. Am liebsten hätte Elina eine Packung dieser magischen Leckereien gekauft, aber nachher aß die noch aus Versehen jemand anderes und erfuhr von der Süßigkeitenwerker-Magie.

      »Oh! Können wir als Nächstes dorthin?«, fragte Charlie.

      Sie hatte eine Art Boutique ins Auge gefasst, in deren Schaufenster jede Menge Schmuck auslag. Ein großes Schild warb mit dem Spruch: Süße Schmuckstücke für süße Gelegenheiten!

      Herr Schnotter erhob keine Einwände und so stürmten Charlie und Elina los. Viel Platz war drinnen nicht und die Einrichtung fand Elina reichlich kitschig. Mit dem vielen Pink und Weiß hätte man meinen können, Hello Kitty wäre hier drin explodiert.

      Charlie schien es aber zu gefallen. »Wie schön! Guck mal.«

      Sie bewunderte eine Kette, deren Anhänger aus einem kleinen Glasherzchen mit Korken bestand. Im Inneren befanden sich winzige Zuckerstreusel-Buchstaben.

      »Die Wohlklingenden Wortherzen sind unser Spitzenseller!« Ein älteres Mädchen stand plötzlich neben ihnen.

      »Was können die?«, fragte Elina interessiert.

      Charlie starrte noch immer mit leuchtenden Augen auf die Kette.

      »Die magischen Buchstaben ermöglichen es, das Herz eines anderen für sich zu gewinnen«, antwortete das Mädchen und tat ganz verschwörerisch dabei.

      Charlie horchte auf. »Heißt das etwa, die sind wie ein Liebeszauber?«

      Das Mädchen kicherte. »Na ja, für ein paar Minuten zumindest! Ich habe mal meine Mutter damit überredet, meine Matheaufgaben für mich zu machen. Der Zauber sorgt dafür, dass dich jemand kurz so lieb gewinnt, dass er dir keinen Wunsch abschlagen kann.«

      »Du willst Arthur doch nicht wirklich verzaubern, oder?«, fragte Elina.

      Charlie schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht! Wobei, wenn es nur kurz hält …«

      »Ist das dieser Arthur da draußen? Der ist ziemlich süß!«

      »Was? Nein!«, entfuhr es Charlie empört. »Robin ist doch nicht süß!«

      »Na ja«, meinte Elina. »Er ist СКАЧАТЬ