Название: Strike Out für die Liebe
Автор: Paris Sanders
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Baseball & Love
isbn: 9783947634842
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Das würde mir nicht noch einmal passieren. Morgen würde ich dieses verdammte Feuer in Gang setzen und wenn es mich die ganze Nacht kostete.
"So höhlt ihr einen Baumstamm aus", unterbrach Big Bear meine Gedanken. Der Mann hatte einen angekohlten Zweig in der Hand und brannte damit geduldig Löcher in einen abgeschnittenen Baumstumpf. Der Stumpf hatte nur etwa einen Durchmesser von zwanzig Zentimetern.
"Wenn ihr eine Öffnung habt, die groß genug ist, gebt ihr Wasser hinein. Danach legt ihr die Wurzeln und Kräuter dazu." Big Bear ließ seinen Worten Taten folgen, dann stellte er den Stumpf auf einen Stein, den er zuvor in der Mitte des Feuers platziert hatte. "Das Ganze lasst ihr eine Weile kochen. Wie lange, hängt davon ab, wie hungrig ihr seid."
Irgendwann brodelte tatsächlich das Wasser. Nach einer Weile bildete sich eine schleimige Masse aus Blättern und Wurzeln. Das Zeug sah widerlich aus. Jeder bekam nur ein paar Löffel von dem bitteren Brei, was okay war. Etwas mehr und ich hätte mich übergeben.
Es würde eine verdammt lange Woche werden.
"Was ist das?" Ich deutete darauf. Fast hatte ich Angst, die Antwort zu hören. Was auch immer das war, es konnte nichts Gutes bedeuten.
"Das ist dein Schlafplatz."
"Hättest du das nicht stabiler bauen können? Die Hütte sieht aus, als würde sie jeden Moment einstürzen. Wobei Hütte nicht ganz das richtige Wort ist." Ich betrachtete die seltsame Konstruktion. "Bruchbude trifft es eher. Oder ... warte, jetzt hab ich‘s. Katastrophe." Ich nickte. "Ja, das Ding ist eine Katastrophe, die nur darauf wartet, mir auf den Kopf zu fallen."
"Ich hoffe, das tut sie auch", zischte Sam. Okay, ich war nicht sehr gut darin, die Frau auf meine Seite zu ziehen, aber glaubte sie ernsthaft, ich könne in so was schlafen? Eine sanfte Brise und ich wäre unter einem Haufen Äste begraben.
"Während du nichtsnutzig durch die Gegend getrampelt bist und nichts, aber auch überhaupt nichts zu unserem Überleben beigetragen hast, schuftete ich wie eine Bekloppte, um dann gefragt zu werden, warum es nicht besser ging." Sam sah aus, als stünde sie kurz vor einem Schlaganfall. Die Frau hatte wirklich überhaupt keine Nerven. Man würde ja wohl mal fragen können.
"Ich bin müde. Ich hasse den Wald. Ich hasse die Natur. Ich hasse dich", fügte sie ihrer Tirade hinzu. Jeden einzelnen Satz unterstrich sie mit ihrem Zeigefinger, den sie in meine Richtung hieb. Sicherheitshalber trat ich einen Schritt zurück.
Was den Wald und die Natur betraf, so konnte ich ihr nur zustimmen. Wer hätte gedacht, dass ich und Samantha Fox jemals einer Meinung sein würden?
"Ich bin auch nicht froh darüber, eine Woche durch den Wald zu stapfen. Wie wäre es, wenn wir beide versuchen, das Beste daraus zu machen?"
"Nur über meine Leiche." Sam drehte sich um und ging zu der Konstruktion, die wohl der Schlafplatz für diese Nacht sein sollte. Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte ihr ein Friedensangebot gemacht. Wenn sie das nicht annehmen wollte, war das ihre Sache. Mit einem Seufzen drehte ich mich ebenfalls um. Es würde eine verdammt ungemütliche Nacht werden, so viel war sicher.
Kurz darauf wusch ich mich im eiskalten Wasser des Bächleins, das in der Nähe unseres Camps floss. Dann putzte ich mir die Zähne. Mit einem schmalen Ast. Big Bear hatte uns gezeigt, wie man dieses Kunststück fertigbrachte. Ich konnte nur hoffen, dass ich die Woche überstand, ohne danach ein halbes Jahr beim Zahnarzt zu verbringen.
Und das war es auch schon. Die Sonne war kurz davor, hinter dem Horizont zu verschwinden. Neben mir unterhielten sich zwei der Teilnehmer angeregt miteinander. Sam war natürlich längst verschwunden. Sie hatte ihre Abendtoilette in Rekordzeit und vor allem weit entfernt von mir erledigt.
Ich schüttelte den Kopf. Bisher war ich meinem Ziel noch keinen Schritt näher gekommen. Wenn ich versuchte, nett zu ihr zu sein, erntete ich nichts als sarkastische Kommentare.
Okay, zugegeben. Allzu oft hatte ich es noch nicht geschafft, nett zu Samantha Fox zu sein, aber ich gab mir Mühe. Etwas, was man von ihr nicht behaupten konnte. Sam hatte nur ein Ziel: Mir das Leben zur Hölle zu machen.
Langsam ging ich zurück Richtung Camp. Es musste einen Weg geben, sie auf meine Seite zu ziehen, ich musste dran bleiben, ihr zeigen, was für ein netter Kerl ich war, und dass die ganze Sache wirklich nichts weiter als ein unglücklicher Unfall gewesen war.
Ich biss die Zähne zusammen. Sie musste mir glauben. Wenn sie es nicht tat, würde ich das Einzige im Leben verlieren, das mir etwas bedeutete.
Ich krabbelte in meinen Unterschlupf, drehte mich vorsichtig um und legte mich hin. Es war bequemer als erwartet, den Boden hatte Sam mit Blättern und Moos bedeckt, die eine überraschend weiche Unterlage bildeten. Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte nach oben. Es war stockdunkel. So düster, dass ich nicht einmal meine Hand vor den Augen sehen konnte. Das wusste ich, weil ich es gerade eben versucht hatte. Nur um zu sehen, ob dieser seltsame Spruch mit der Hand vor den Augen der Wahrheit entsprach.
Tja, was sollte ich sagen? Es konnte tatsächlich so dunkel sein, dass man außer Schwärze nichts sah.
Nach einer Weile, in der alles genauso schwarz war wie zuvor, gingen meine Gedanken auf Wanderschaft. Statt Dunkelheit sah ich einen Saal. Hell erleuchtet von Kronleuchtern, die von der Decke hingen. Kristallgläser, die im sanften Licht funkelten. Blütenweiße Damastdecken, die die runden Tische bedeckten. Ich fühlte mich nie wirklich wohl bei diesen Wohltätigkeitsveranstaltungen. In meinem schwarzen Anzug mit Fliege kam ich mir vor wie ein Idiot. Trotzdem fand ich mich alle paar Monate auf einer solchen Veranstaltung ein. Als Spieler einer renommierten Baseballmannschaft gehörte es zu meinen Aufgaben, bei solchen Events präsent zu sein. Auch wenn ich mich noch so unwohl dabei fühlte.
Wie immer war ich zuerst zur Bar gegangen. Ein, zwei Whiskeys, und der Abend wäre etwas erträglicher. Ich hatte schon was intus, als ich sie sah. Samantha Fox, die Sportreporterin, die sich in dieser Männerdomäne einen Namen gemacht hatte. Sie war tough, stets gut informiert und hatte keine Probleme damit, in einer Umkleidekabine halbnackte Männer zu interviewen. Sich als Frau in diesem Beruf durchzusetzen, war nicht einfach, aber Samantha Fox hatte es geschafft, indem sie dreimal so gut war, wie jeder männliche Sportreporter. Dass sie gut aussah, war sicherlich auch nicht hinderlich, aber anders als bei vielen Frauen in einer solchen Position, bezweifelte bei Samantha Fox niemand, wie sie ihre Karriere geschafft hatte. Mit harter Arbeit. Indem sie stets zweihundert Prozent gab.
Ich bewunderte das, spiegelte es doch meine eigene Einstellung wider. Mir hatte auch niemand etwas geschenkt. Ich hatte mir meine gesamte Karriere erarbeitet, war niemandem einen Gefallen schuldig.
Die Frau, die sich nicht weit von mir mit einem älteren Mann unterhielt, hatte ich schon lange auf dem Radar. Seit ich sie das erste Mal gesehen hatte, wollte ich sie näher kennenlernen. Schon oft hatte ich versucht, mir vorzustellen, wie sie im Bett wäre. Irgendetwas an ihr gab mir stets die Gewissheit, dass man mit der toughen Sportjournalistin garantiert jede Menge Spaß zwischen den Laken haben könnte. Sie hatte Feuer, ging ihrem Beruf mit Enthusiasmus nach, dazu noch diese Figur, die endlos, langen Beine und dunkelbraune Augen, in denen man sich verlieren konnte.
Auch an diesem Abend sah sie so gut aus, dass jede andere Frau im Saal neben ihr verblasste. Samantha trug ein eng anliegendes dunkelblaues Kleid, das sich um ihre Kurven schmiegte wie eine zweite Haut. СКАЧАТЬ