Ekkehard. Joseph Victor von Scheffel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ekkehard - Joseph Victor von Scheffel страница 4

Название: Ekkehard

Автор: Joseph Victor von Scheffel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Große verfilmte Geschichten

isbn: 9783955012205

isbn:

СКАЧАТЬ

      Da begrub sie ihn in der Gruft seiner Väter und ließ ihm von grauem Sandstein ein Grabmal setzen und stiftete eine ewige Lampe über das Grab, kam auch noch etliche Male zum Beten herunter, aber nicht allzu oft.

      An jenem nebligen Tag stand Frau Hadwig im Kabinett ihrer Burg und schaute in die Ferne hinaus. Sie trug ein stahlgrau Unterkleid, das in leichten Wellen über die gestickten Sandalen wallte, darüber schmiegte sich eine bis zum Knie reichende schwarze Tunika; im Gürtel, der die Hüften umschloß, glänzte ein kostbarer Beryll. Ein goldfadengesticktes Netz hielt das kastanienbraune Haar umfangen, doch unverwehrt umspielten sorgsam gewundene Locken die lichte Stirn.

      Auf dem Marmortischlein am Fenster stand ein phantastisch geformtes dunkelgrün gebeiztes Metallgefäß, drin brannte ein fremdländisch Räucherwerk und wirbelte seine duftig weißen Wölklein zur Decke des Gemachs. Die Wände waren mit buntfarbigen gewirkten Teppichen umhangen.

      Es gibt Tage, wo der Mensch mit jeglichem unzufrieden ist, und wenn er in den Mittelpunkt des Paradiesgartens gesetzt würde, es wär' ihm auch nicht recht. Da fliegen die Gedanken mißmutig von dem zu jenem und wissen nicht, wo sie anhalten sollen – aus jedem Winkel grinst ein Fratzengesicht herfür, und wenn einer ein fein Gehör hat, so mag er auch der Kobolde Gelächter vernehmen. Man sagt dortlands, der schiefe Verlauf solcher Tage rühre gewöhnlich davon her, daß man frühmorgens mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bett gesprungen sei, was bestimmtem Naturgesetz zuwider.

      Die Herzogin hatte heute ihren Tag. Sie wollte zum Fenster hinausschauen, da blies ihr ein feiner Luftzug den Nebel ins Angesicht; das war ihr nicht recht. Sie hub einen zürnenden Husten an. Wenn Sonnenschein weit übers Land geglänzt hätte, sie würde auch an ihm etwas ausgesetzt haben.

      Mit heller Stimme rief Frau Hadwig jetzt: Praxedis! – Und wie's nicht sogleich die Stufen zum Saal herauf huschte, rief sie noch einmal schärfer: Praxedis!

      Es dauerte nicht lange, so schwebte die Gerufene ins Kabinett herein.

      1 .. Purchardus autem, dux Suevorum, Sueviam quasi tyrannice regens. Ekkehardi IV. casus S. Galli cap. 3 bei Pertz Monumenta Germaniae historica II. 104. hic cum esset bellator intolerabilis. Witukind lib. I. c. 27.

      2 .. cum iam esset decrepitus. Ekkeh. casus S. Galli cap. 10.

      3 Hadawiga, Henrici ducis filia, Suevorum post Purchardum virum dux vidua, cum Duellio habitaret, femina admodum quidem pulchra, nimiae severitatis cum esset suis, longe lateque terris erat terribilis. Ekkeh. casus S. Galli cap. 10 bei Pertz II. 122.

      4 camisias cliuzana. pallium canum vel saphirinum. Das Kostüm der Vornehmen war mannigfacher Veränderung durch die Mode unterworfen. Zu Karls des Großen Zeiten trug man an den Füßen Schuhe, um die Beine hohe, kamaschenartig zugeschnürte Binden, ein hemdartig linnenes Unterkleid und ein wollenes Oberkleid oder einen langen von den Schultern bis zu den Absätzen reichenden Mantel, der durch Ausschnitt an den Seiten den Armen freie Bewegung ließ. Der lange Mantel wurde aber bald gegen einen kürzeren vertauscht, der sich indes auch nicht als zweckmäßig bewährte. Vergl. des monachus San Gallensis gesta Karoli M. lib. I. c. 34 bei Pertz Mon. II. 747. Den Miniaturbildern sanktgallischer Handschriften, z. B. des psalterium aureum, ist mannigfacher Aufschluß über gleichzeitige Trachten zu entnehmen.

      5 Wehrgeld – nach mittelalterlichem Strafrecht, wonach fast alle Vergehen und Verbrechen mit Geld zu sühnen waren, ist ein dem Verletzten zu persönlicher Genugtuung, Buße (Wette, fredum), ein zur Sühne des gestörten Friedens dem Volk, später dem Landesherrn zu entrichtendes Strafgeld. Die alten Volksrechte verzeichnen auch bei allen Gattungen von Tieren sorgfältig deren Wehrgeld, das im Fall von Tötung oder Beschädigung der Eigentümer zu erheben hatte. Wenn übrigens der Schaden mehr durch Zufall zugefügt wurde, lag kein Friedbruch vor, und es würde Herrn Spazzo sehr schwer gefallen sein, die Verurteilung des für seinen Wolfshund verantwortlichen Herrn von Fridigen zu einer Buße durchzusetzen.

      6 Brautbewerbungen СКАЧАТЬ