Название: Geheime Begierde | Erotischer Roman
Автор: Amy Walker
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862776313
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»Jetzt zu etwas anderem: Ich habe mir nach unserem gestrigen Gespräch ein paar Gedanken gemacht. Was hältst du davon, wenn du dich jetzt erst einmal in Ruhe fertig machst, wir dann zusammen einkaufen gehen und in der Videothek einen Film für heute Abend mitnehmen? Wir entkorken eine Flasche Wein, schieben eine Pizza in den Ofen und nehmen uns einfach mal wieder ganz bewusst Zeit für uns.«
… und sehen dabei fern, denke ich biestig, verkneife mir aber den Kommentar. Sven meint es gut, und wir haben schließlich nicht mehr die Möglichkeit, ganz spontan tanzen oder auswärts essen zu gehen. Und einander im stillen Wohnzimmer gegenüberzusitzen und uns über unsere Partnerschaft zu unterhalten, wie es vielleicht mancher Ehetherapeut raten würde, ist bestimmt nicht unser Ding. Noch sind wir nicht soweit, denke ich und nicke zustimmend. »Das klingt nach einem guten Plan.« Ich stehe auf und schnappe mir meine Kaffeetasse, um mich für den Tag fertig zu machen.
***
»Also, soll ich jetzt den Film einschalten?«, fragt Sven, kaum dass wir fertig gegessen haben, und legt einen Arm um meine Schultern. Ich lehne mich glücklich an ihn und nicke.
Der Tag war gut. Sven hat sich mir gegenüber zuvorkommend und vorsichtig verhalten, nachdem er nun zumindest eine Ahnung davon hat, warum ich mich benehme, wie ich es tue. Ich mache mir nicht vor, dass das anhalten wird, daher genieße ich es in vollen Zügen. Spätestens wenn der Alltag uns am Montag wieder einholt und Sven wieder an seine Arbeit als IT-Unternehmensberater muss, wird er wieder mit seiner Verantwortung ausgelastet sein und keine Nerven mehr dafür übrig haben, sich ständig neu meiner sensiblen Gemütslage anzupassen. Doch für den Moment bin ich zufrieden. Die neue Tiefkühlpizzasorte war sehr lecker, der Rotwein ist gut und jetzt genieße ich Svens Zärtlichkeit. Vielleicht haben wir später sogar noch außerplanmäßigen Sex …
Gemütlich kuschle ich mich enger an ihn und inhaliere seinen herben Duft. Allein für dieses geborgene Gefühl lohnt sich der Abend, auch wenn ich mich nicht besonders für die Actionkomödie interessiere, die wir zusammen ausgesucht haben. Bereits die ersten Minuten des Films sind mit aufwendig inszenierten Schusswechseln und flapsig frechen Sprüchen gespickt. Nur für einen ganz kurzen Moment schließe ich die Augen, um mich auf Sven und seine regelmäßigen Atemzüge zu konzentrieren. Seine Hand streicht geistesabwesend über meine Taille und bleibt schließlich auf meiner Hüfte liegen. Ein sanftes Ziehen meldet sich in meinem Unterkörper. Unser letzter Sex liegt mindestens vier Wochen zurück, und wenn Sven heute keine Anstalten dazu unternimmt, dann werde ich es tun.
***
Erschrocken zucke ich zusammen und blinzle ins schummrige Wohnzimmer. Nur der laufende Bildschirm erhellt den Raum. Scheiße, ich bin eingeschlafen. »Sorry, ich –«. Ganz automatisch will ich mich bei Sven dafür entschuldigen. Das sollte doch unser Abend werden. Mit einem Seitenblick auf ihn stelle ich jedoch fest, dass er ebenfalls eingenickt ist. Der DVD-Player hat sich automatisch abgeschaltet, Werbung flimmert über die Mattscheibe. Wie spät ist es überhaupt?
Ich knipse die Stehlampe neben der Couch an und werfe einen Blick auf die Wanduhr. Halb eins … Halb eins?! Leonie! Das grüne Lämpchen am Babyfon leuchtet, anscheinend schläft sie tief und fest. Doch ich traue dem Gerät nicht über den Weg und gehe nachsehen. Tatsächlich liegt sie friedlich schlummernd in ihrem Bett. Der Schnuller ist ihr aus Mund gefallen, doch das scheint sie diesmal nicht zu stören. Beruhigt ziehe ich die Schlafzimmertür hinter mir zu und schleiche zurück ins Wohnzimmer. Schließlich kann ich Sven nicht einfach so liegen lassen. Sein Rücken wird ihn morgen früh umbringen, wenn er die ganze Nacht auf dem durchgesessenen Polster der Couch verbringt.
Ich setze mich neben ihn und mustere seine entspannten Züge. Jetzt wäre Leonie schon mal ruhig und wir schlafen einfach so ein … Leise seufzend greife ich nach der Fernbedienung, um unseren Fernsehabend nur für uns zu beenden. Dabei hatte ich so große Pläne …
»Und so geht es weiter mit Versautes Deutschland – Swinger hautnah: Wir begleiten Heidi und Thomas bei ihrem ersten Besuch im Club Erotica …«
Was bewegt ein Paar dazu, in einen Swingerclub zu gehen? Gebannt lasse ich die Fernbedienung sinken.
»… außerdem erzählen uns Monika und Peter ganz intim davon, warum sie nie wieder monogam leben wollen.«
Entsetzt reiße ich die Augen auf, als Monika und Peter auf der Bildfläche erscheinen. Sie sehen aus wie ganz normale Leute. Gut, wie attraktive, in aufreizende Dessous und ein enges T-Shirt gehüllte Leute, aber ansonsten nicht besonders auffällig. Dabei dachte ich immer, Swinger seien extravagant. Schrille Künstler, Freidenker oder sonstwie andersartige Personen.
Gedankenverloren lege ich die Fernbedienung weg und starre in den Fernseher. Während Monika und Peter davon erzählen, wie sehr der gemeinsame Seitensprung ihr Liebesleben bereichert habe, werden immer wieder Bilder von den Spielwiesen des Clubs eingeblendet. Ich lehne mich auf dem Sofa zurück, meine Nippel richten sich unter meinem bequemen Shirt steif auf.
Es war bestimmt nie Thema für mich, mit einem anderen Mann als Sven zu schlafen, doch zu sehen, wie Heidi und Thomas, ein sehr attraktives Paar Anfang dreißig, sich erst vorsichtig durch den Club bewegen, sich dann aber überwinden und miteinander vergnügen, törnt mich an.
Ich schaue mir gern Pornos an, um meine Fantasie anzuregen, während ich mich selbst befriedige, und besitze auch einen Vibrator. Doch das hier ist anders. Zwar werden im freien Samstagabendprogramm natürlich keine Details gezeigt, nicht mal Heidis Brüste sind entblößt, aber zu sehen, wie Thomas sich mit nacktem Hintern zwischen die Beine seiner Frau drängt und sich rhythmisch auf ihr bewegt, treibt eine ungeahnte Glut direkt zwischen meine Beine. Feuchtigkeit sammelt sich zwischen meinen Schamlippen, meine Klitoris pocht begehrlich. Das hier ist keine inszenierte Verführung durch den Poolboy oder den heißen Nachbarn, es ist real. Heidi und Thomas sind ein echtes Paar, das es zwischen anderen miteinander treibt, und ich frage mich, wer von den anderen um sie herum tatsächlich zu wem gehört.
»Was schaust du dir da an?«
Ich zucke erschrocken zusammen, als Svens murmelnde Stimme meine Gedanken durchbricht. Peinlich berührt greife ich wieder nach der Fernbedienung, doch Sven ist schneller. Er schnappt sich meine Hand und hält sie fest. Interessiert schaut er in den Fernseher.
»Wow, das sind aber eine Menge Leute. Ist das eine Orgie?«
Ich spüre, wie das Blut in meine Wangen schießt. Mein Mann weiß, dass ich mir gern Menschen beim Sex ansehe – zumindest in Filmen – dennoch fühle ich mich wie bei einer verbotenen Fantasie ertappt. »Ähm, das ist eine Reportage über Swinger. Die lief schon, als ich aufgewacht bin«, erkläre ich verlegen.
Sven wendet sich mir zu und grinst anzüglich. Natürlich erfasst er mit einem Blick, in was für einer Stimmung ich mich befinde. Er kennt mich zu gut, als dass ich meine Erregung vor ihm verbergen könnte.
»Aber du hast sie dir angesehen und es scheint dir zu gefallen …« Er deutet auf meine Brüste, und ich folge seinem Blick. Unter dem dünnen Shirt zeichnen sich deutlich meine harten Nippel ab. Ich verschränke die Hände über meiner Brust und ziehe die Beine unter meinen Körper. Sven soll bloß nicht glauben, er wäre mir nicht genug.
»Naja, es ist irgendwie ansteckend, anderen beim Sex zuzusehen. Das ist alles.«
»Hmm«, kommentiert Sven nichtssagend. Er wendet sich wieder dem Fernseher zu und folgt dem Bericht. Auch ihn scheinen die Bilder anzuheizen, denn ganz beiläufig krabbelt seine Hand zu mir herüber СКАЧАТЬ