DAS HERZ-SUTRA. Osho
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Название: DAS HERZ-SUTRA

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Edition Osho

isbn: 9783942502870

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СКАЧАТЬ du kannst es nicht herbeiführen.

      Dich hinzugeben ist nicht etwas, das du tun kannst. Wenn du es tust, ist es kein Hingeben, weil der Macher da ist. Sich hinzugeben ist eine große Erkenntnis – dass „ich nicht bin“. Sich hingeben heißt erkennen, dass das Ego nicht existiert, dass du nicht abgetrennt existierst. Sich hingeben ist kein Akt, sondern ein Verstehen. Ohnehin bist du unwirklich. Dein Getrenntsein ist unwirklich! Keinen einzigen Moment lang kannst du getrennt vom Universum existieren. Der Baum kann nicht existieren, wenn er aus der Erde entwurzelt ist. Der Baum kann nicht existieren, wenn die Sonne morgen verschwindet. Der Baum kann nicht existieren, wenn kein Wasser an seine Wurzeln kommt. Der Baum kann nicht existieren, wenn er nicht atmen kann. Der Baum ist in allen fünf Elementen verwurzelt – was die Buddhisten die Skandhas nennen, die fünf Gruppen, über die wir gestern sprachen. Avalokita … Als Buddha die transzendentale Warte erreichte, als er alle Stufen hinter sich hatte, als er alle Sprossen der Leiter hinter sich hatte und zur siebten gelangt war und von dort herabsah, zurückschaute – was sah er da? Er sah nur fünf Haufen mit nichts Substanziellem darin, nur Leere, Shunyata.

      Der Baum kann nicht existieren, wenn diese fünf Elemente nicht ständig Energie in ihn einströmen lassen. Der Baum ist nur eine Kombination dieser fünf Elemente. Wenn der Baum zu denken anfängt: „Ich bin“, dann wird es elend für den Baum. Der Baum wird sich selber die Hölle bereiten. Aber Bäume sind nicht so dumm, sie schleppen keinen Verstand mit. Sie sind da, und wenn sie morgen verschwinden, verschwinden sie einfach. Sie klammern sich nicht fest, es ist niemand da, an den sie sich klammern können. Der Baum ist ständig der Existenz hingegeben. Mit „hingegeben“ meint er, er ist niemals getrennt. Er ist nie auf diese dumme Idee mit dem Ego gekommen. Und die Vögel genauso, die Berge genauso, die Sterne genauso. Nur der Mensch hat seine großartige Chance, bewusst zu sein, zu Ich-Befangenheit verkehrt. Der Mensch hat Bewusstsein. Wenn das Bewusstsein wächst, kann es euch die größtmögliche Seligkeit eintragen. Aber wenn etwas schief läuft und das Bewusstsein sauer wird und zu Ich-Befangenheit wird, dann ist die Hölle los, dann schafft es Unglück. Beide Alternativen stehen euch jederzeit offen – ihr habt die Wahl.

      Das erste, was es beim Ego zu verstehen gibt, ist, dass es nicht existiert. Niemand existiert getrennt. Ihr seid so sehr eins mit dem Universum wie ich, wie Buddha, wie Jesus. Ich weiß es, ihr wisst es nicht. Der Unterschied liegt nur im Erkennen. Der Unterschied ist nicht existenziell, absolut nicht. Ihr müsst also in diese dumme Einbildung hineinschauen, getrennt zu sein.

      Wenn du jetzt also versuchst, dich hinzugeben, schleppst du immer noch die Vorstellung der Getrenntheit mit. Dann denkst du: „Ich will mich hingeben, jetzt will ich mich hingeben“ – aber du gehst davon aus, dass du bist. Wenn du in die Vorstellung der Getrenntheit selbst hineinschaust, wirst du eines Tages entdecken, dass du nicht getrennt existierst – wie also kannst du dich hingeben? Es ist niemand da, der sich hingeben kann. Es ist nie jemand da gewesen, der sich hingeben kann! Das Hingeben ist nicht da, absolut nicht – nirgends zu finden. Wenn du in dich hineingehen kannst, wirst du das Hingeben nirgendwo finden. Im selben Moment ist das Hingeben da. Wenn das Hingeben nicht zu finden ist, ist augenblicklich die Hingabe da. Du kannst es nicht machen. Wenn du es machst, ist es etwas Unwirkliches. Aus Unwirklichem entsteht nur Unwirkliches. Du bist unwirklich, also wird alles, was du tust, unwirklich sein – noch unwirklicher. Und ein Unwirkliches führt zum nächsten, und so weiter und so fort. Und das grundsätzliche Unwirkliche ist das Ego, die Vorstellung „Ich existiere getrennt“.

      Du fragst: „Hinter meiner Hingabe steckt eine Absicht.“

      Das Ego ist immer voller Absichten. Es ist immer gierig, es ist immer grabschend. Es ist immer auf der Suche nach mehr und mehr. Es lebt im Mehr. Wenn du Geld hast, will es mehr Geld haben. Wenn du ein Haus hast, will es ein größeres Haus haben. Wenn du eine Frau hast, will es eine schöne Frau haben – aber es will immer mehr. Das Ego ist unentwegt hungrig. Es lebt in der Zukunft und in der Vergangenheit. In der Vergangenheit lebt es als Horter – „ich habe dies und dies und dies“. Es zieht eine große Befriedigung daraus: „Ich habe was“ – Macht, Prestige, Geld. Das verleiht ihm eine Art Realität. Das erlaubt die Vorstellung, dass es dich, da du all diese Dinge hast, geben muss. Und in der Zukunft lebt es mit der Vorstellung von Mehr. Es lebt als Erinnerung und als Begierde.

      Was ist eine Absicht? – eine Begierde: „Da muss ich hin, das muss ich sein, ich muss es schaffen.“ Das Ego lebt nicht in der Gegenwart – kann es gar nicht, da die Gegenwart das Wirkliche ist und das Ego unwirklich ist – sie begegnen sich nie. Die Vergangenheit ist unwirklich, sie ist nicht mehr. Sie war einmal, aber als sie da war, war das Ego nicht da. Sobald sie verschwunden ist, nicht länger existenziell ist, greift das Ego nach ihr, fängt es an, sie zu horten. Es grabscht und hortet lauter totes Zeug. Das Ego ist ein Friedhof; es sammelt Leichen, tote Knochen.

      Oder es lebt in der Zukunft. Wieder dasselbe: Die Zukunft ist noch nicht – sie ist Einbildung, Phantasie, ein Traum. Damit kann das Ego auch leben, ganz leicht. Unwirklichkeiten passen bestens zusammen, elegant zusammen. Man bringe irgendetwas Existenzielles, und das Ego verschwindet.

      Darum bestehe ich so sehr darauf, in der Gegenwart zu sein, hier-jetzt zu sein. Einfach nur in diesem Moment … Wenn du intelligent bist, ist es nicht nötig, über das, was ich hier sage, nachzudenken; es ist dir einfach jetzt, genau in diesem Moment einsichtig! Wo ist das Ego? Es ist Stille da, und es ist keine Vergangenheit da, und es ist keine Zukunft da, nur dieser Moment … und dieser bellende Hund. Dieser Moment, – und schon bist du nicht. Lass diesen Moment da sein – und du bist nicht da. Da ist nur eine ungeheure Stille, da ist nur eine tiefe Stille, drinnen wie draußen. Und dann brauchst du dich nicht erst hinzugeben, weil du weißt, du bist nicht. Zu wissen, dass du nicht bist, bedeutet Hingabe.

      Es geht nicht darum, dich mir hinzugeben. Es geht nicht darum, dich Gott hinzugeben. Es geht überhaupt nicht ums Hingeben! Hingabe ist eine Einsicht, eine Erkenntnis, nämlich dass „Ich nicht bin“. Du siehst: „Ich bin nicht, ich bin ein Nichts, eine Leere“, und die Hingabe wächst. Die Blüte der Hingabe wächst am Baum der Leere. Sie kann keine Absichten haben.

      Das Ego hat Absichten. Das Ego lechzt nach der Zukunft. Es kann sogar nach dem Leben im Jenseits lechzen, es kann nach dem Paradies lechzen, es kann nach dem Nirvana lechzen. Es ist egal, wonach es lechzt – es besteht nur aus Lechzen, es besteht nur aus dem Begehren, es besteht nur aus dem Projizieren in die Zukunft. Sieh es! Sieh hinein! Ich sage nicht: Denke darüber nach. Wenn du darüber nachdenkst, verfehlst du es. Denken heißt wieder Vergangenheit und Zukunft. Wirf einen Blick hinein – Avalokita! – sieh hinein. Das englische Wort look kommt aus derselben Wurzel wie Avalokita. Sieh hinein, und tu es gleich jetzt. Sag dir nicht: „Okay, ich will heimgehen und es tun.“ Dann ist wieder das Ego da, die Absicht dazwischengekommen, die Zukunft eingetreten. Wann immer die Zeit auftritt, stürzt du in die Unwirklichkeit des Getrenntseins. Fühle es, lass es da sein, genau in diesem Moment. Und dann siehst du plötzlich: Du bist, und du bist nicht irgendwohin unterwegs, und du kommst nicht irgendwoher. Du bist schon immer hier gewesen.

      Hier ist die einzige Zeit, der einzige Raum. Jetzt ist die einzige Existenz. In diesem Jetzt liegt die Hingabe.

      „Hinter meinem Hingeben steckt eine Absicht“, sagst du. „Ich gebe mich hin um Freiheit zu gewinnen.“

      Aber du bist frei! Du bist nie unfrei gewesen. Du bist frei, aber wieder taucht dasselbe Problem auf: Du möchtest frei sein, aber du verstehst nicht, dass du nur frei sein kannst, wenn du frei von dir selbst bist – eine andere Freiheit gibt es nicht. Wenn du über Freiheit nur nachdenkst, stellst du es dir so vor, als wärst du dann da – und frei. Du wirst nicht da sein, Freiheit wird da sein. Freiheit heißt Freiheit vom Selbst, nicht Freiheit des Selbst. Im selben Moment, da das Gefängnis verschwindet, verschwindet auch der Gefangene. Denn der Gefangene ist das Gefängnis! Im selben Moment, da du aus dem Gefängnis entkommst, bist auch du nicht. Da ist nur purer Himmel, purer Raum. Dieser pure Raum wird Nirvana, Moksha, Befreiung genannt.

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