SKULL MOON. Tim Curran
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Название: SKULL MOON

Автор: Tim Curran

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958351387

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      Er sah die Töchter und dann den alten Mann an. Mit einer trockenen, toten Stimme bat er um Wasser. Der alte Mann schickte seine Töchter fort und ließ den Gehängten aus einem Schlauch, der aus der Blase eines Büffels gefertigt war, so viel trinken, wie er wollte.

      »Meine Kehle brennt«, sagte er schließlich. Seine Augen waren blau und eisig.

      »Nichts ist gebrochen«, meinte Swift Fox. »Den Vätern sei Dank, dass Sie am Leben sind.«

      »Du sprichst gutes Englisch.«

      Der alte Mann akzeptierte dies als Fakt, nicht als ein Kompliment. »Ich war ein Scout in der Kavallerie.«

      »Hast du mich hergebracht?«

      »Ja.«

      Unter Schmerzen nickte der Mann. Er sah sich um. »Flathead?«, fragte er.

      »Ja. Ich heiße Swift Fox.«

      »Joseph Smith Longtree«, sagte der Mann. »Wo genau bin ich hier?«

      »In einem Lager an der nördlichen Gabelung des Shoshone River. Keine Meile von wo ich Sie gefunden habe, Marshal.«

      Longtree hustete trocken und nickte. »Wie weit sind wir von Bad River entfernt?«

      »Zwei Meilen«, erklärte ihm der Alte. »Nicht mehr und nicht weniger.«

      Als Longtree sich aufsetzte, fing alles an, sich zu drehen. »Verdammt«, sagte er. »Ich muss nach Bad River. Die Männer, hinter denen ich her bin … vielleicht sind sie noch da.«

      »Was für Männer sind das?«

      Longtree erzählte es ihm.

      Es waren drei, erklärte er. Charles Brickley, Carl Weiss und Budd Hannion. Sie hatten in Nebraska in einem Hinterhalt einem Armeewagen aufgelauert und alle sechs Trooper darin ermordet. Der Wagen war mit Karabinern der Armee beladen, die, so stellte sich heraus, an Krieger der Bannock verkauft wurden. Das war etwas, mit dem sich die Armee und das Indian Bureau auseinandersetzen mussten. Aber der Mord an Soldaten war ein staatlich geahndetes Verbrechen, weshalb das U.S. Marshals Office eingegriffen hatte. Longtree war den Mördern aus dem Dakota Territory bis nach Bad River gefolgt. Doch im Vorgebirge der Absarokas hatten sie ihm aufgelauert. Sie hatten sich auf ihn geworfen, ihn bewusstlos geschlagen und aufgehängt.

      »Aber gestorben sind Sie nicht«, erinnerte ihn Swift Fox.

      »Dank dir.« Jetzt konnte sich Longtree aufsetzen, ohne dass ihm schwindelig wurde.

      Swift Fox musterte ihn. Sein Haar war lang und dunkel, mit einem blauschwarzen Schimmer, den die Weißen nicht hatten. »Bist du ein Halbblut?«, fragte er.

      Longtree lächelte schmallippig. »Meine Mutter war eine Crow, mein Vater ein Bibertrapper.«

      Swift Fox nickte. »Wann willst du hinter diesen Männern her?«

      Longtree rieb sich den Nacken. »Morgen«, sagte er, sank wieder zu Boden und schloss die Augen.

      Kapitel 4

      Ein starker Wind wehte, als er Bad River erreichte.

      Viel machte die Stadt nicht her. Eine zerfurchte Straße, die aus Dreck und getrocknetem Matsch bestand, wand sich zwischen Reihen von verwitterten Bretterhäusern entlang. Wo vorne über den Geschäften Schilder hingen, war dank Wind, Regen und Sonne nichts mehr zu lesen. Es gab einen Stall, einen Schmied und ein graues, mit Brettern zugenageltes Gebäude, das man vielleicht für ein Hotel halten konnte. Es gab keine Gesetzeshüter und kein Gefängnis. Das, weswegen Longtree gekommen war, würde er alleine erledigen müssen.

      Sein Gesicht war staubig und schmutzig. Der Wind wimmerte zwischen den Häusern, als er das Pferd, das Swift Fox ihm geliehen hatte, draußen vor dem Stall anband. Das Pferd, ein alter Grauschimmel, war alles andere als froh darüber, draußen im Wind gelassen zu werden.

      »Wird nicht lange dauern«, versprach Longtree.

      Er öffnete die abgesägte Flinte, die ihm der alte Flathead mitgegeben hatte, lud sie und betrat den verrottenden Brettersteig, den der Frost jeden Winter auf dem Boden verschob. Seine Armeesporen klapperten, als er lief. Swift Fox war etwas kundschaften gegangen und hatte herausgefunden, dass die Männer, nach denen Longtree suchte, oft im Corner Saloon von Bad River zu finden waren.

      Longtree befand sich nun auf dem Weg dahin.

      Damit er nicht den umhergewehten Sand einatmete, hatte er sich das Halstuch über Mund und Nase gezogen. Die Flinte hielt er fest in den Händen und hatte die Augen zu Schlitzen verengt. Seine dunkle Kleidung war jetzt grau vor Staub. Vor dem Saloon hielt er inne. Das Gebäude war am Verrotten, einstöckig, die Bretterverkleidung verzogen und mit Farbresten bedeckt, und über dem schiefen Türrahmen hing eine daran genagelte Armeedecke.

      Langsam trat Longtree ein, die Flinte schussbereit in den Händen. Drinnen war es düster; das einzige Licht kam von flackernden Öllampen. Der unebene Boden war mit streng riechenden Sägespänen bedeckt. Die stickige Luft stank nach billigem Alkohol, Rauch und Schweiß. Ausgemergelte Männer saßen an der Bar, einige an Tischen. Ein übergewichtiges, zahnloses Barweib, das speckig vor Schweiß und Schmutz glänzte, grinste Longtree mit gelbem Zahnfleisch entgegen.

      »Was darf's sein?«, fragte der Bartender. Er war kahlköpfig und hatte nur einen Arm. Ein leerer Ärmel war an seiner Körperseite befestigt.

      Longtree beachtete ihn nicht und ließ sein Halstuch über dem Gesicht, damit ihn die Männer am hinteren Tisch nicht erkannten.

      Sie waren alle da. Brickley, dürr und verhutzelt, den Hut fast bis über die Augen gezogen. Weiss, mollig und klein, grinste seine Partner an. Hannion, ein muskulöser Riese, hatte quer auf einer Wange eine Messernarbe.

      Longtree ging auf sie zu.

      »Willst du was?«, fragte Weiss. In seinem Unterkiefer steckte ein einziger Goldzahn.

      »Ich habe einen Haftbefehl für euch«, sagte Longtree. »Wegen Mordes.«

      Sie sahen ihn mit großen hasserfüllten Augen an.

      Longtree zeigte kurz sein Dienstabzeichen und zog sein Halstuch herunter.

      »Oh Gott«, stammelte Weiss. »Gott im Himmel … du bist tot …« Er fiel nach hinten vom Stuhl, während Brickley und Hannion nach ihren Revolvern griffen. Longtree schoss Brickley ins Gesicht und pulverisierte seinen Kopf in einem Sprühregen aus Blut und Knochen. Hannion zog seinen Revolver und bekam eine Kugel in die Brust, schlug auf dem Boden auf und zuckte wild, pisste ganze Bäche von Rot.

      Longtree öffnete die Flinte, nahm die Hülsen heraus und lud nach. Er trat über die Leichen und baute sich über Weiss auf. Der zitterte am ganzen Leib. Seine Hose war nass, wo er sich bepisst hatte. Blut der anderen beiden Männer klebte an ihm.

      »Wo ist mein Pferd?«, fragte Longtree. »Und meine Revolver?«

      Weiss erschauderte, konnte nicht reden.

      Longtree trat ihn ins Gesicht. Die Sporen schnitten ihm die Nasenspitze ab und er wurde gegen die Leiche von Hannion geschleudert. Weiss, dessen СКАЧАТЬ