GRIMWEAVE – Das Monster der grünen Hölle. Tim Curran
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Название: GRIMWEAVE – Das Monster der grünen Hölle

Автор: Tim Curran

Издательство: Bookwire

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783958353848

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СКАЧАТЬ dachte Spiers, da geht mein Feierabendbier flöten. Carmody, du verdammter Schlitzaugen-Jim-Jäger.

      Er leckte sich das Salz von den Lippen. »Vielleicht sollten wir es jetzt dabei belassen, Gunny. Der Typ hat sich bestimmt in Richtung Basislager davongemacht. Wir sind nicht in der Lage, es heute noch mit einer ganzen VC-Kompanie aufzunehmen.«

      »Sei nicht so ein Waschweib, Cherry. Da draußen ist kein Camp. Da ist gar nichts. Keine Charlies, noch nicht mal Tarzan. Nur ein Schlitzauge mit einem Bauchschuss, das ich endgültig erledigen will. Auch wenn der Hurensohn tot sein sollte, wenn wir ihn finden.«

      Spiers schüttelte den Kopf. »Mann, der ist in Richtung Osten abgehauen, verdammt nochmal. Möglicherweise zur Grenze, nach Kambodscha, zu seiner Einheit. Verdammte Scheiße, wir sind wahrscheinlich selbst nicht weit weg davon. Wir sollen nicht über die Grenze, das weißt du so gut wie ich.«

      »Sagt wer?«

      »Die Vorschriften. Unser Auftrag.«

      »Fick die Regeln, Cherry«, fluchte Carmody. »Ich will den Affenarsch. Ich will seinen dämlichen Schädel an meine Wand nageln. Außerdem sind wir gut zwölf Stunden von der Grenze entfernt und der liegt wahrscheinlich schon tot im Gebüsch. Ich sage, wir greifen uns den Hurensohn.«

      Spiers spuckte aus. »Das sind keine zwölf Stunden, Gunny, wir sind viel näher dran. So weit draußen waren wir noch nie. Die Grenze ist garantiert hinter diesem Hügel, und dann werden wir gefasst.«

      »Meinst du?«

      Spiers nickte. »Die Chopper …«

      »Mach dir nicht so ins Hemd, Cherry. Die kommen nicht. Solange niemand ein Signal gibt, wird hier keiner kommen. Sie werden uns frühestens morgen holen, und dann warten wir auf sie.«

      »Oh Mann, Gunny, ich brauch ein kaltes Bier.«

      »Fick dich, dein kaltes Bier und die heilige Maria.«

      Spiers rieb sich die Augen. Er brauchte das jetzt, sowie Titten und einen Ritt. Das roch ja förmlich nach KIA (gefallen im Krieg) / WIA (verwundet im Krieg) oder noch schlimmer POW (Kriegsgefangener). Er wusste, dass so was passieren könnte. Carmody war verrückt nach diesen Schlitzaugen. Ein furchtloser Bluthund. Gewöhnlich waren sie ein Totschläger-Team, bestehend aus fünf Mann. Carmody, Spiers, zwei Infanteristen und ein Funker. Doch wenn es nur sie beide waren, dann benahm sich Carmody wie auf einem Vater-Sohn-Camping-Trip. Ein verdammter Pfadfinder auf Wanderschaft zum Camp Pokatwatta. Es war zwecklos, zu streiten. Carmody war der Ranghöhere.

      »Okay, Gunny, wie du willst. Da kann ich nicht widersprechen. Ich mach, was ich soll, wie ein braver kleiner Soldat.«

      »Das wollte ich hören, Cherry.«

      »Ha, das glaub ich dir. Du bist nicht gerade bekannt für leben und leben lassen

      Carmody blitze ihn an. »Glaub ja nicht, ich wüsste nicht, was du hier machst. Ich sehe dich doch diese kommunistische Propaganda-Scheiße lesen. Glaub ja nicht, ich hätte das nicht bemerkt.«

      »Welche Propaganda?«

       Carmody spuckte auf eine Eidechse. »Diese chinesische Scheiße. Diese Chi-Com-Gehirnwäsche und all so was. Demnächst trägst du so ein verficktes Parteiabzeichen und lutschst Onkels Ho‘s Schwanz.«

      Spiers musste fast laut lachen. Das Buch, auf das Carmody anspielte, war Sun Tzu’s »Die Kunst des Krieges«, ein klassischer Text über die Kriegsführung der Han-Dynastie, geschrieben vor weit über zweitausend Jahren. Er fand es ziemlich interessant, allerdings nicht so, dass er es gekauft hätte. Hatte er auch nicht, er hatte es sage und schreibe gefangen. Das Buch war ihm von einem Green Beret auf dem Weg ins A-Shau-Tal aus einem Chopper zugeworfen worden. Das war vor sechs Monaten gewesen und Spiers hatte es immer noch. Es war zerknittert und verschmiert und hatte ziemlich viele Eselsohren. Doch er schaute immer wieder rein, obwohl er es schon zweimal von vorn bis hinten durchgelesen hatte. Es war zu ihm wie Manna aus dem Himmel gekommen und er sah es als eine Art Talisman.

      »Da ist nichts Kommunistisches dran, Gunny.«

      »Eine Scheiße.«

      Carmody würde es niemals glauben, und Spiers wusste das. Bücher waren nichts für Carmody. Er las die Sportseite der Zeitung, die gerade die Runde machte, und weigerte sich sogar die Schlagzeilen der sogenannten Linken Presse zu lesen. Etwas, das Spiers ziemlich amüsant fand. »Das mag ich so an dir, Gunny. Du bist so verdammt engstirnig. Das Pentagon erzählt dir irgendeine Scheiße, und du benimmst dich, als wäre es das normalste der Welt.«

      Carmody kam dicht an ihn ran: »Hör mal zu, Cherry. Ich bin kein verdammter Fahnenschwinger. Ich kam nach Vietnam, um zu töten. Du magst denken, es sei für Vaterland und Ehre, aber das zeigt nur, wie verdammt beeinflusst DU bist. Ich töte Kommunisten, weil ich sie hasse, und es macht mir Spaß, die kleinen Ficker zu töten. Ich trete auf sie wie andere auf Fliegen. Es macht mir eine unbändige Freude diese kleinen Ungeziefer zu zertreten und zu zerquetschen, weil ich eine fiese und herzlose Motherfucking-Killermaschine bin. Ich bin die Scheiße in ihren Reistöpfen, und jedes Mal, wenn Charlie drauf kaut, wird er sich vor meinem Geschmack ekeln.«

      »Gunny, bei allem Respekt, langsam glaub‘ ich, du bist ein erstklassiger Psychopath.«

      »So ist es, mein Junge, ich nehme Leben, trinke Blut und ficke Leichen. Ich lasse Ärsche erzittern und Eier schrumpfen. Ich bin der Albtraum jeder Mutter und ein feuchter Traum für jeden Oberbefehlshaber.« Er grinste sadistisch und zwinkerte Spiers zu. »So, nachdem das geklärt ist, tüten wir jetzt den Offizier ein.«

      Spiers zuckte mit den Schultern. Er hatte eh nichts zu sagen und wusste das auch. So viel dazu, zur Basis zurückzukehren für ein paar kalte Bier und eine ordentliche Mütze Schlaf. Heute würden sie »FSB Deep Cut« jedenfalls nicht mehr sehen. Vielleicht morgen … obwohl … wohl kaum.

      Carmody prüfte seine Ausrüstung mit dem Eifer eines Jungen, der vor seiner ersten Novemberjagd von seinen ersten Hirschgeweihen und Trophäen träumte. Der Glanz in seinen Augen war jedenfalls der Gleiche.

      »Ich geh nochmal pissen, bevor es losgeht«, verkündete Spiers.

      Carmody knurrte. »Oh Mann, du hast die Blase einer Zwölfjährigen. Dann lüfte deinen Schlitz und mach deinen Rock nicht nass. Herrgott nochmal.«

      Spiers verschwand hinter einem Baum. Warum auch immer. Schließlich lebte er schon seit Monaten in enger Gemeinschaft mit kampferprobten Marines – rau, derb und anzüglich – und da gab es so was wie Privatsphäre nicht. Doch wenn man sie bekommen konnte, dann nahm man sie sich. Unabhängig der Geschichten über die armen Bastarde, die von Charlies kaltgemacht worden sein sollen, wenn sie pinkeln waren.

      Als er zurückkam, starrte Carmody auf die mit Fliegen übersäten Körper, die in der Hitze schmorten. »Wir sind bald wieder zurück. Stellt schon mal eine Kerze ins Fenster.«

      »Komm schon«, sagte Spiers.

      Carmody grinste, kein sehr schöner Anblick. Seine Zähne waren wie gelbe Grabsteine in seinem vernarbten und bemalten Gesicht.

      »Schnapp dir dein Zeug. Wir krallen uns einen Chuck und treten ein wenig in Scheiße.«

      Spiers hatte das Gefühl, dass sie in noch viel größere Scheiße geraten würden. In etwas, das er nicht benennen konnte.

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