Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ Ka­pi­tän nick­te grim­mig.

      »Fünf Damp­fer ste­cken im Eis. Sie ha­ben da­für zu sor­gen, dass sie in Ord­nung sind, wenn im Früh­ling das Eis auf­bricht. Aber zu­erst schaf­fen Sie alle La­dun­gen in ein großes De­pot. Das kön­nen Sie leich­ter ver­tei­di­gen. Ma­chen Sie das De­pot was­ser­dicht. Su­chen Sie sich die rech­ten Leu­te her­aus, die mit ei­nem Ge­wehr um­ge­hen kön­nen. Ver­ges­sen Sie nicht: wenn es hart auf hart geht, hat der ge­won­nen, der zu­erst schießt.«

      Als der Ka­pi­tän weg­trat, wur­de Herr John Mel­ton ge­mel­det, aber er folg­te dem Kon­to­ris­ten auf den Fer­sen, um nicht ab­ge­wie­sen zu wer­den. Er schnauf­te wie ein zor­ni­ges Nas­horn und hielt dem Chef der Kom­pa­nie ein Pa­pier vor die Nase.

      »Le­sen Sie das! Was soll das be­deu­ten, zum Hen­ker?«

      Ja­cob Wel­se warf einen Blick auf das Pa­pier.

      »Tau­send Pfund Pro­vi­ant.«

      »Na also! Sagt mir der Kerl im Spei­cher, es gilt nur für fünf­hun­dert!«

      »Das stimmt.«

      »Aber …«

      »Es lau­tet auf tau­send Pfund, aber wir kön­nen nur fünf­hun­dert dar­auf lie­fern.«

      »Ist das Ihre Un­ter­schrift hier? Ist das, schwarz auf weiß, Ihr Name?«

      »Ja.«

      »Also, was wer­den Sie tun?«

      »Ih­nen fünf­hun­dert ge­ben. Und was wer­den Sie tun?«

      »Die An­nah­me ver­wei­gern.«

      »Gut. Dann brau­chen wir nicht wei­ter zu re­den.«

      »Doch! Dann will ich Ih­nen noch sa­gen, dass wir bei­de ge­schie­de­ne Leu­te sind. Ich bin reich ge­nug, um mein Ge­päck selbst über die Päs­se zu ver­frach­ten, und das wer­de ich nächs­tes Jahr tun. Schluss mit Ih­nen.«

      »Da­ge­gen kann ich nichts ma­chen. Sie ha­ben drei­hun­dert­tau­send Dol­lar in Gold­staub bei mir ste­hen. Ge­hen Sie an die Kas­se, und las­sen Sie sie sich aus­zah­len.«

      Mel­ton ging in ohn­mäch­ti­ger Wut auf und ab.

      »Herr­gott, Mann! Ich hab’ doch für das Gan­ze be­zahlt. Wol­len Sie mich etwa ver­hun­gern las­sen?«

      »Hö­ren Sie zu, Mel­ton.« Ja­cob Wel­se mach­te eine Pau­se. Dann frag­te er lang­sam: »Worum han­delt es sich in die­sem Au­gen­blick? Was ver­lan­gen Sie?«

      »Mei­ne tau­send Pfund Pro­vi­ant!«

      »Für Ihren ei­ge­nen Ma­gen?«

      Der Mi­nen­kö­nig nick­te.

      »Se­hen Sie, Mel­ton, Sie ar­bei­ten für Ihren ei­ge­nen Ma­gen und ver­lie­ren die Ner­ven wie ein Chechaquo. Ich ar­bei­te für zwan­zig­tau­send Mä­gen!«

      »Aber Timm Red­dy ha­ben Sie noch ges­tern ohne Zö­gern für tau­send Pfund ge­ge­ben!«

      »Die Ra­tio­nie­rung ist erst heu­te in Kraft ge­tre­ten.«

      »Aber warum soll ge­ra­de ich dar­un­ter lei­den?«

      »Weil Sie erst heu­te ge­kom­men sind und Timm Red­dy ges­tern.«

      Ja­cob Wel­se sah in Mel­tons ver­ständ­nis­lo­ses Ge­sicht und zuck­te die Ach­seln.

      »Es wird kei­ner vor­ge­zo­gen. Ob Sie eine lum­pi­ge Ak­tie von den Bo­nan­za-Mi­nen oder ein dickes Pa­ket Ak­ti­en ha­ben, das gibt Ih­nen kein An­recht auf ein ein­zi­ges Pfund mehr Fut­ter, als der äl­tes­te, ärms­te Ar­bei­ter oder der kleins­te Säug­ling be­kommt. Hun­gern wer­den Sie nicht, so­lan­ge ich die Zü­gel füh­re. Das ver­spre­che ich Ih­nen. Mehr ver­spre­che ich Ih­nen aber nicht. So, al­ter Freund, und jetzt ge­ben Sie mir die Hand, und da­mit Schluss.«

      Nach dem Bo­nan­za-Kö­nig kam ein schlott­ri­ger Yan­kee her­ein­ge­schlurft, an­gel­te mit dem in ei­nem Mo­kas­sin ste­cken­den Fuß einen Stuhl her­an und setz­te sich ver­trau­lich nie­der.

      »Hal­lo, Dave, sind Sie es?«

      »Na­tür­lich bin ich’s, Wel­se. Hö­ren Sie, die Ge­schich­te mit dem Pro­vi­ant hat den Leu­ten einen Schre­cken ein­ge­jagt, der ist nicht von schlech­ten El­tern. Es wird eine tüch­ti­ge Ab­wan­de­rung wer­den, so­bald der Fluss zu­friert.«

      »Das freut mich zu hö­ren. Wol­len Sie mit­ma­chen?«

      »Ich? Ich den­ke nicht dran! Hab’ mein Zeugs ges­tern schon nach der Mine ver­frach­tet. War auch höchs­te Zeit. Aber stel­len Sie sich vor, Wel­se, was mit mei­nem Zu­cker pas­siert ist! Hat­te den gan­zen Vor­rat auf dem letz­ten Schlit­ten, und ge­ra­de der hat den Ein­fall, durchs Eis zu bre­chen! Wis­sen Sie, ge­ra­de da, wo der Weg von Klon­di­ke nach Bo­nan­za ab­ga­belt. So was ist mir doch noch nicht pas­siert, der al­ler­letz­te Schlit­ten und all mein Zu­cker! Des­halb bin ich jetzt hier. Hun­dert Pfund oder so müs­sen Sie mir ge­ben. Wei­ßen oder brau­nen – es kommt nicht drauf an.«

      Ja­cob Wel­se schüt­tel­te lä­chelnd den Kopf, Dave Har­ney rück­te sei­nen Stuhl noch nä­her an ihn her­an.

      »Ihr Kom­mis drau­ßen sagt, es hät­te kei­nen Zweck, ihn zu pla­gen. Schön, sage ich, dann schau’ ich selbst mal beim Chef her­ein. Sie kön­nen mei­net­we­gen dop­pel­te Prei­se neh­men … ich zah­le.«

      Als er die ab­leh­nen­de Hal­tung Wel­ses spür­te, wur­de er im­mer dring­li­cher.

      »Erin­nern Sie sich an die Bon­bons, die ich Ih­nen da­mals am Pre­a­cher-Creek ge­macht habe? Ja, das ist auch schon wie­der sechs Jah­re her. Herr­gott, wie die Zeit läuft! Wenn nicht mehr, ich glau­be so­gar sie­ben! Also, Sie wis­sen doch: eher kann ich auf Ta­bak und Schnaps ver­zich­ten als auf mei­nen Süß­kram. Ich kann ein­fach nicht! Es ist ein schreck­li­cher Zu­stand. Heraus mit dem Zu­cker, Wel­se! Mei­ne Hun­de ste­hen drau­ßen, Sie fah­ren gleich mit mir nach dem Spei­cher! Fa­mo­se Idee, was?«

      »Nein.«

      »Ich will ja nicht hap­pig sein, Wel­se. Wenn Sie knapp sind, will ich mich mit 75 be­gnü­gen. Wel­se, Wel­se … ge­ben Sie mir nur fünf­zig! Ich ver­ste­he Ihre Lage, ich bin ja nicht der Mann, der einen an­de­ren Mann quält.«

      »Nicht so­viel Wor­te, Dave! Wir ha­ben nicht ein ein­zi­ges Pfund Zu­cker üb­rig!«

      »Ich bin doch kein Gier­schlund, ge­ben Sie mir fünf­und­zwan­zig!«

      »Kei­ne Unze!«

      »Also dann ver­ges­sen Sie, dass ich Sie über­haupt um Zu­cker СКАЧАТЬ