DIE KLAUE - Der Kannibale von New York. Robert W. Walker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу DIE KLAUE - Der Kannibale von New York - Robert W. Walker страница 19

Название: DIE KLAUE - Der Kannibale von New York

Автор: Robert W. Walker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Fälle der Jessica Coran

isbn: 9783958353800

isbn:

СКАЧАТЬ erst gestern zusammengerufen. Falls Sie sich erinnern, Sir, habe ich bereits vor zwei Wochen eine solche Sonderermittlungskommission vorgeschlagen, aber …«

      »Vor zwei Wochen waren es noch weniger Tote und ein Opfer war eine Prostituierte«, konterte der Polizeichef. »Zu diesem Zeitpunkt so viel städtische Gelder für diesen Irren auszugeben …«

      »… hätte in der Presse nicht gut ausgesehen, ich weiß«, beendete Rychman den Satz. »Jetzt sind wir genauso weit gekommen. Also sagen Sie mir ehrlich, was hat Sie heute hergeführt, abgesehen davon?« Er zeigte mit einem kräftigen Zeigefinger auf die Ausgabe der Times.

      »Es ist nicht nur die Presse, Captain Rychman«, meinte der Bürgermeister. »Alle sitzen mir im Nacken, die Kirche, der Lehrer-Eltern-Verband, die Rotarier, verflucht, die ganze Stadt.«

      Alan hob die Hände. »Denken Sie, ich weiß nicht, dass die uns alle auf die Finger gucken?«

      »Wir müssen jemanden festnehmen.« Der Polizeichef war endlich ehrlich genug, zu sagen, worum es bei diesem Besuch ging.

      »Verhaften, was?«, sagte er und murmelte: »Verdammt.«

      Rychman begann, wie ein Tiger im Käfig auf und ab zu laufen, blieb dann vor Jessica stehen, sah ihr mit eisigem Blick in die Augen und fragte: »Würde das gut aussehen? Die Gemeinde beruhigen? Stimmen Sie mit diesem … Denken überein, Dr. Coran? Dass wir einfach pauschal jemanden verhaften sollten?«

      »Niemand hat was von pauschal gesagt, Alan«, unterbrach Eldritch.

      Aber weder Jessica noch Alan Rychman hatten ihm Aufmerksamkeit geschenkt oder ihn gehört. Sie erwiderte ruhig: »Nein … nein, ich glaube nicht, dass eine Verhaftung, nur um jemanden zu verhaften, auf lange Sicht etwas bringt.«

      Rychmans Gesicht hellte sich auf, aber er unterdrückte schnell sein Lächeln, als er merkte, dass Eldritch eher verwirrt aussah. Eldritch hatte offenbar gedacht, Dr. Coran würde die Idee unterstützen.

      Sie stand auf und ging hin und her, wobei ihr Stock leise rhythmisch auf den Boden klopfte. »Gentlemen, die tausende Sexualstraftäter in Gewahrsam zu nehmen und zu verhören, hat bereits mehr Zeit, Energie und Papierkram gekostet, als Sie sich leisten können, und Sie haben damit nichts weiter als ein paar tausend Papierspuren geschaffen, die vermutlich zu nichts führen.«

      »Wir können aber nicht weiter untätig bleiben!«, rief Eldritch.

      Sie sah ihm in die Augen. »Der Mörder ist kein gewöhnlicher Triebtäter. Das ist kein Vergewaltiger und auch kein typischer Killer.«

      Bürgermeister Halle war nicht klar, worauf sie hinauswollte.

      »Dieser Verrückte ist eine der seltensten Arten von Mördern. Ein Mann, der Geschmack an weiblichem Fleisch und dem Leiden von Frauen gefunden hat. Er tötet Frauen, weil er Frauen hasst. Das ist ein Raubtier und Menschen meines Geschlechts sind seine Beutetiere.«

      »Sehen Sie das auch so, Captain?«, fragte Halle.

      Rychman nickt eifrig. »Ja, das sehe ich ganz ähnlich.«

      Dr. Coran fuhr fort. »Sein Appetit nach Fleisch ist ein untrennbarer Bestandteil seiner Jagdleidenschaft.«

      »Jagdleidenschaft?«

      »Eine Fantasie, die er sich erfüllt. Für ihn ist das wie Jagdsport, wenn Sie so wollen.«

      Bürgermeister Halle schluckte. »Nun … ja …«

      »Er jagt nach Fleisch, wegen des Nervenkitzels und um ein empfundenes Bedürfnis zu befriedigen.« Nervös lief sie vor den drei Männern auf und ab. »Menschenfleisch zu essen, genau wie Blut zu trinken, ist eine Anomalie, die weit über die Taten eines normalen Sexualstraftäters hinausgeht. Er ist so weit von allem entfernt, was wir als gewöhnlichen Verrückten kennen, dass … nun, dieser Mann ist zum Kannibalenstadium zurückgekehrt. Sein Geist und Körper macht ihn zum Kannibalen, der nur das tut, was für ihn natürlich ist, wie die fleischfressenden Affen, aus denen sich die Menschheit entwickelt hat.«

      »Ein verdammtes Tier«, meinte Eldritch, der versuchte, sich den Mann vorzustellen.

      »Nein, lassen Sie sich dadurch nicht in die Irre führen. Er ist nicht einfach nur ein Tier«, warf sie ein.

      »Weiter«, sagte der Bürgermeister.

      »Er legt eine sehr komplexe Persönlichkeit an den Tag … vielleicht zu komplex.«

      »Können Sie da spezifischer werden?«

      »Er ist nicht dumm. Das ist kein durchgedrehter Junkie, kein Obdachloser oder einer der Leute aus Ihrer Liste mit Sexualstraftätern.«

      »Wir haben uns bereits die ganzen Perversen vorgenommen und sie wieder freigelassen«, fügte Rychman hinzu.

      »Wer immer dieser Kerl ist, er zeigt ein behutsames, ritualisiertes Vorgehen. Er lebt eine tief sitzende Fantasie aus, und so schrecklich sie auch sein mag, erfordert sie doch eine Menge bewussten Nachdenkens und viel Planung.«

      »Nun, ja die Verbrechen weisen einen hohen Grad an Wiederholung auf«, sagte Eldritch. »Ein bestimmtes Muster …«

      Halle atmete tief ein. »Sie behaupten also im Grunde, dass uns dieser Kerl ziemlich lange entkommen könnte, falls wir ihn überhaupt fangen.«

      »Ich fürchte, ja. Und wenn Sie Ihre Leute zu diesem Zeitpunkt dazu zwingen, Verhaftungen vorzunehmen, dann könnte der Schuss nach hinten losgehen.«

      »Wir reden ja nicht über mehrere Verhaftungen«, wandte Eldritch ein. »Wir reden nur von einer verdammten Verhaftung.«

      Rychman erwiderte scharf: »Ich stimme in diesem Punkt Dr. Coran zu. Irgendeine Verhaftung zum jetzigen Zeitpunkt würde uns als die Lüge, die sie ist, um die Ohren fliegen.«

      »Wenn man dazu eine Lüge braucht …«, meinte der Polizeichef, aber der Bürgermeister hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.

      »Captain Rychman, darf ich vielleicht vorschlagen, dass Sie tun, was Carl sagt, und eine Verhaftung vornehmen? Nehmen Sie jemanden, den Sie sowieso von der Straße haben wollten … jemanden, der einen guten Platzhalter für diese … diese Klaue abgibt. Bringen Sie etwas gegen ihn vor, um ihn so lange wie möglich festzuhalten, während Sie weiter ermitteln. Wer weiß, es könnte ja sogar die Klaue sein.«

      Rychman sah aus seinem neuen Bürofenster auf die belebten Straßen der Stadt unter ihm. Er drehte sich um und sagte: »Wenn es das ist, was Sie wollen.«

      »Einer Ihrer Detectives soll diesen Kerl zum Verhör herbringen und die anderen sollen wenigstens so tun als ob. Und wenn Sie das wirkliche Monster schnappen, wird sich alles in Wohlgefallen auflösen. Ich denke, das könnte zu einem ruhigeren Arbeitsablauf führen«, sagte der Bürgermeister.

      Rychman nickte. »Sicher, ja … ja, Sie haben recht … wenn wir ein wenig den Druck verringern könnten.«

      Der Bürgermeister stand auf, nahm Rychmans Hand und schüttelte sie mit festem Druck. »Gut, ich bin froh, dass wir hier eine Art Konsens in der Angelegenheit erreichen konnten.« Er wandte sich Dr. Coran zu: »Nun, Dr. Coran ich kann es kaum erwarten, Ihre Fortschritte bei den Ermittlungen zu sehen, damit wir diesen Unmenschen mit Ihrer Hilfe schnappen. Bleiben Sie unter dem Radar.«

СКАЧАТЬ