Der Katzenschatz. Hanna Nolden
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Название: Der Katzenschatz

Автор: Hanna Nolden

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783959590938

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СКАЧАТЬ euch an den Küchentisch, Kinder. Und nehmt euch.“

      Sie folgten der Anweisung. Die selbst gemachte Limonade befand sich in einer großen Bowlenschale und Delilah musste zum Einschenken eine Kelle benutzen. Entgegen Jonas’ Erwartungen war die Limonade köstlich! Und tatsächlich kein Vergleich zu dem Zeug aus Flaschen. Überrascht sah er zu Frau Rigby auf, die ihn belustigt ansah.

      „Da staunst du, was? Jaja, ich hatte auch mal kleine Kinder.“

      Jonas nahm noch etwas nach. Delilah schaute sich um und meinte: „Nett haben Sie es hier, Frau Rigby.“

      Jonas staunte immer wieder darüber, wie höflich sie sein konnte, und wie gut sie es verstand, mit Erwachsenen Smalltalk zu betreiben.

      „Danke, mein Schatz.“

      Delilah lächelte. Während Jonas sie betrachtete, kam sie ihm unglaublich zerbrechlich vor. Er wusste, wie sehr seine Freundin die letzten Jahre gelitten hatte und wie empfänglich sie für freundliche Worte war. Manchmal hätte er sie am liebsten einfach in die Arme genommen oder ihr über die Haare gestrichen, aber das konnte sie nicht leiden. Freundliche Worte dagegen schon, und er gab sich immer Mühe, ihr Komplimente zu machen.

      Als Frau Rigby die Einkäufe wegsortiert hatte, drückte sie ihm und Delilah jeweils einen 5-Euro-Schein in die Hand.

      „Vielen Dank, Kinder. Das war wirklich sehr nett. Wenn ihr mögt, kommt mich doch mal besuchen. Dann mache ich Limonade für euch. Oder Aprikosenkuchen.“

      Delilah strahlte.

      „Danke schön! Sehr gerne!“

      Jonas verkrampfte sich. Das meinte sie doch wohl nicht ernst! Hier in der Küche war Frau Rigby zwar weniger unheimlich, aber zurück im Wohnzimmer bekam er schon wieder eine Gänsehaut. Auf einmal ging ein großes Gemaunze los und der Radau, den er von draußen gehört hatte, schwoll wieder an. Die Katzen kamen in Bewegung. Überall um ihn wuselte es. Jonas wurde schwindelig. Er konnte nicht sagen, warum, aber er fühlte sich bedroht. Alles drehte sich. Er wollte sich die Ohren zuhalten. Plötzlich kippte die Welt – nein, er kippte! Und dann war alles schwarz.

      Kapitel 2

      Flatternd öffnete Jonas die Augen und schloss sie gleich wieder. Sein Kopf dröhnte.

      „Ich glaube, er kommt zu sich“, drang eine ihm unbekannte, irgendwie fremdartig klingende Stim-me an sein Ohr.

      „Es hat tatsächlich funktioniert!“, sagte eine andere ebenso unbekannte und ebenso sonderbare Stimme. „Er ist tatsächlich einer von denen.“

      „Beruhigt euch, Kinder“, hörte er Frau Rigby sagen. „Lasst ihn doch erst einmal zu sich kommen.“

      Jetzt machte er die Augen auf und sah in die Gesichter der alten Frau und zweier Katzen – der weißen und der schwarzen von draußen.

      „Miau!“, machte die Weiße aufmunternd und stieß ihn mit dem Kopf an. Und dann … Jonas konnte es nicht fassen! Sein Sturz musste heftiger gewesen sein, als er zunächst angenommen hatte. Eine andere Erklärung gab es nicht. Die Katze sprach mit ihm. Sie maunzte zwar, aber er konnte sie verstehen! „Wie geht's dir, mein Kleiner?“

      Ruckartig setzte Jonas sich auf. Er rieb sich den Kopf. Was war hier los? Die schwarze Katze schien zu lachen – ihn auszulachen!

      „Caligula!“, sagte die Weiße streng. „Das ist nicht sehr nett.“

      Jonas keuchte und rückte ein Stück von der sprechenden Katze weg, aber sofort waren andere Katzen da, die ihn beschnüffelten und ihre Köpfe und Leiber an ihm rieben und deren Schwanzspitzen seine Nase kitzelten.

      „Delilah!“, rief er panisch. „Delilah!“

      „Ich komme ja schon!“

      Sie kam aus der Küche geeilt und hatte ein Glas Wasser in der Hand. Sie ging neben ihm auf die Knie. „Hast du denn nicht gefrühstückt?“, fragte sie besorgt.

      Er rieb sich erneut den Kopf, dann nahm er das Glas entgegen.

      „Doch, schon“, murmelte er verwirrt. „Ich weiß nicht …“

      „Trink erst mal.“

      Er nahm einen großen Schluck Wasser. Die Katzen schwiegen und verharrten jetzt, als würden sie auf etwas warten. Jonas ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.

      „Ich will hier raus!“, rief er und stemmte sich hoch. Er stellte das Glas auf einem Tischchen ab und taumelte Richtung Tür. Er hörte noch, wie Delilah ein paar entschuldigende Worte an Frau Rigby richtete, dann waren sie draußen. Eilig durchquerte er den Vorgarten und auf der Straße rannte er fast. Delilah hastete hinter ihm her.

      „Jonas!“ Sie schloss zu ihm auf und legte eine Hand auf seine Schulter. „Was ist denn nur los?“

      „Ich hasse Katzen“, fauchte er und schüttelte Delilahs Hand ab. Er war sauer und wusste selbst nicht einmal warum. Vielleicht war es einfach seine eigene Angst, die ihn wütend machte. Er sprach nicht mehr mit Delilah auf dem Weg nach Hause. Er ging auch stets zwei Schritte vor ihr, und sie folgte ihm vorsichtig. In seinem Kopf hämmerte immer nur ein und derselbe Gedanke: Die Katze hat gesprochen! Jonas ging so schnell, als würde er vor dem Gedanken fliehen wollen, aber er konnte ihn nicht abschütteln. Sein Herz schlug wie verrückt und wollte sich nicht beruhigen. Als er die Haustür aufschloss, merkte er, dass seine Hände zitterten. Wieder wurde ihm schwindelig. Er schloss die Augen und lehnte die Stirn gegen die Haustür. Da spürte er Delilahs Hand auf seiner Schulter.

      „Soll ich mit reinkommen?“

      Jonas nickte schwach und schob die Tür auf. Ihm war nicht nach Reden, aber er hatte Angst und wollte jetzt nicht allein sein. Kaum im Haus rannte er die Treppe hinauf in sein Zimmer, ließ sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke. Dieser eine Satz rotierte immer noch in seinem Kopf und ließ keinen anderen Gedanken zu. Delilah setzte sich zu ihm auf die Bettkante und legte fürsorglich eine Hand auf seine Stirn.

      „Soll ich deine Mutter anrufen? Vielleicht brauchst du einen Arzt.“

      Jonas schüttelte den Kopf.

      „Mir geht es gleich besser“, versprach er und versuchte inständig, selbst daran zu glauben. „Keine Ahnung, was das war!“

      Das Reden half irgendwie. Ja. Er war ein Mensch und er konnte sprechen. Aber Katzen konnten definitiv nicht sprechen! Das war absolut unmöglich! Delilah strich ihm vorsichtig durchs Haar, aber als er unter ihrer Berührung zusammenzuckte, entschuldigte sie sich und stand auf.

      „Ich hol dir was zu trinken“, sagte sie und verließ das Zimmer. Während sie weg war, versuchte Jonas sich zu sammeln. Delilah war hier zu Besuch. Eigentlich wäre es an ihm, ihr etwas zu trinken zu holen. Er setzte sich auf. Delilah war seine beste Freundin, trotzdem scheute er davor zurück, sich ihr anzuvertrauen. Sie würde ihn für verrückt halten. Er war drauf und dran, sich selbst für verrückt zu halten! Die Vorstellung, mit diesem Gedanken, nach diesem Erlebnis, hier ganz allein zu sein, war unerträglich. Delilah durfte jetzt auf keinen Fall nach Hause gehen!

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