ABENTEUER LASS NACH. Scott Meyer
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Название: ABENTEUER LASS NACH

Автор: Scott Meyer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Magic 2.0

isbn: 9783958352582

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СКАЧАТЬ kommentierte Roy. »Ich bin drinnen, es ist mitten in der Nacht und ich habe das Gefühl, ich brauche eine Sonnenbrille. Welche Brit besuchen wir hier noch mal?«

      Das war keine dumme Frage. Brit war einzigartig, weil es sie mehr als einmal gab. Konnte man sich das Leben der meisten Menschen als Gerade vorstellen, die sich Richtung Zukunft ausdehnte, so bildete Brits Leben eher eine Schleife. Derzeit befanden sich Vergangenheits-Brit und Zukunfts-Brit in der gleichen Zeit und am gleichen Ort. Eine Situation, die sie mit der gleichen Anmut meisterten wie zwei Geschwister, die sich während einer langen Autofahrt die Rückbank teilen müssen. Brit, die Ältere, war das ältere Ich von Brit, der Jüngeren. Sie erinnerte sich an alles, was Brit, der Jüngeren, jemals passiert war und sorgte dafür, dass Brit, die Jüngere, das auch nie vergaß. Brit, die Jüngere, war das jüngere Ich von Brit, der Älteren. Sie hasste es, ihr Dasein zu teilen, und sorgte dafür, dass Brit, die Ältere, das auch nie vergaß.

      Gwen sagte: »Brit, die Jüngere, wohnt hier. Sie und Philip stehen sich sehr nahe. Sie würde Bescheid wissen wollen, falls er in Schwierigkeiten steckt.« Weder für Martin noch für Roy war das etwas Neues. Philip und Brit, die Jüngere, gingen ziemlich offen mit ihrer Beziehung um und Brit war mehr als einmal zu Besuch in Leadchurch gewesen. Tatsächlich war Gwens Aussage auch nicht für die anderen beiden bestimmt gewesen, sondern für sie selbst. Sie versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, dass sie das Richtige tat. Es war schon ziemlich spät. Brit schlief wahrscheinlich schon. Und Gwen hasste es, sie mit schlechten Nachrichten aus dem Bett zu holen.

      Gwen hatte kaum an der Tür geklingelt, da wurde ihnen auch schon geöffnet. Brits Haushälter Nik stand vor ihnen. Er sah gut aus, schlank und braun gebrannt wie eh und je. Nik war vor einigen Jahren schwer verwundet worden. Inzwischen, nach vollständiger Genesung, sah man ihm das nicht mehr an.

      Nik trug anstelle seiner üblichen Uniform ein schlabbriges, weißes Nachthemd, dennoch lächelte er und begrüßte sie: »Ah, hallo! Kommt rein. Sie erwarten euch bereits.«

      Brits Wohnzimmer war so, wie Martin es in Erinnerung hatte: gepflegt, wunderschön und frei von jeglicher Unordnung. Alles in diesem Raum, wie auch sonst fast alles in Atlantis, bestand aus Molekülen reinen, gehärteten Glases oder, bei tragenden Teilen, die größere Stabilität verlangten, aus Diamant. Eine Wand war komplett von einem gebogenen, nahtlosen Fenster eingenommen, welches einen Ausblick auf den Ozean dahinter bot. Sie befanden sich ein gutes Stück unter der Wasseroberfläche. Doch so spät nachts waren die einzigen Fische, die man zu sehen bekam, diejenigen, die nah genug ans Fenster heranschwammen, um vom Licht aus dem Apartment beleuchtet zu werden.

      Brit, die Ältere, und Brit, die Jüngere, saßen auf dem Sofa, äußerlich vollkommen identisch und doch grundverschieden. Brit, die Ältere, wirkte kühl und knackig wie frischer Sellerie. Sie trug eine einfache weiße Tunika, als Kontrast dazu eine schwarze Hose, farblich passend zu ihrem Brillengestell. Ihr schulterlanges, rotes Haar war tadellos gestylt. Neben ihr saß Brit, die Jüngere, in einem schlabbrigen Sweatshirt, Shorts und Wollsocken, die eine Nummer zu groß waren. Ihr schulterlanges, rotes Haar war durcheinander und ihre Brille saß leicht schief auf der Nase. Man hatte sie ganz offensichtlich gerade aus dem Bett geholt und sie war nicht sehr glücklich darüber.

      Gwen bemerkte: »Oh, äh, wir dachten, du wärst alleine.«

      »Ja«, gab Brit, die Jüngere, zu, »dachte ich auch. Ich lag schon im Bett und wollte noch lesen, bis ich einschlafe. Da taucht sie auf und sagt mir, ich würde Besuch bekommen, wollte mir aber nicht sagen, wen oder warum.«

      Brit, die Ältere, tätschelte der Jüngeren das Knie und betonte: »Es war wichtig, dass du wach bist, damit du deine Besucher empfangen kannst. Gwen, Martin, wie immer ein Vergnügen. Auch schön, dich wieder zu sehen, Roy.«

      Roy sagte: »Es tut mir leid, Miss. Ich habe die andere Brit einige Male getroffen, aber ich glaube nicht, dass wir uns ... oh. Ach ja. Richtig.«

      Brit, die Ältere, entgegnete: »Mm hmm. Wie dem auch sei, macht es euch doch bitte bequem. Wir haben wichtige Neuigkeiten zu besprechen.«

      Brit, die Jüngere, machte deutlich: »Dies ist mein Zuhause. Ich spiele die Gastgeberin, vielen Dank.«

      Brit, die Ältere, gab nach: »Natürlich. Es tut mir leid. Es fällt mir nicht ganz leicht, weil das mal meine Wohnung war, als ich noch du war. Dieses Sofa habe ich tatsächlich immer noch. Nur dass es mittlerweile natürlich eine Antiquität ist.« Nick kam von nebenan mit einem Esszimmerstuhl, der, wenn auch wunderschön, weit weniger bequem aussah als die beiden anderen verfügbaren Stühle. Roy bestand darauf, auf ihm Platz zu nehmen, ungeachtet der Tatsache, dass Nik ihn näher bei Gwen abgestellt hatte, und Gwen bereits im Begriff war sich zu setzen.

      Als es sich alle bequem gemacht hatten, sah Brit, die Jüngere, Gwen an und erkundigte sich: »Was gibt‘s?«

      Brit, die Ältere, erklärte: »Sie sind hier, um uns zu sagen, dass Philip entführt wurde.«

      Der Blick von Brit, der Jüngeren, wanderte zwischen Gwens und Martins Gesicht hin und her. »Was? Ist das wahr?«

      »Ja«, bestätigte Brit, die Ältere. »Er und seine Freunde Tyler, Jeff und Gary. Oh, und Jimmy auch.«

      »Wann?«, fragte Brit, die Jüngere, wobei sie weiter Gwen und Martin ansah.

      Brit, die Ältere, fuhr fort: »Vor etwas mehr als einer Stunde. Stimmt doch, oder nicht?«

      Martin bejahte.

      »Wer war das?«, hakte Brit, die Jüngere, nach.

      »Das wissen sie noch nicht«, antwortete Brit, die Ältere.

      Martin äußerte seine Vermutung: »Wir haben Jimmy im Verdacht.«

      »Aber das wissen sie noch nicht«, wiederholte Brit, die Ältere.

      Brit, die Jüngere, drehte sich um und warf Brit, der Älteren, einen wütenden Blick zu. »Noch nicht? Dann weißt du also, wer es war.«

      »Ja.«

      »Wer?«

      Brit, die Ältere, verdrehte die Augen. »Schätzchen, du weißt doch, ich kann dir nichts über die Zukunft sagen. Du musst sie selbst erleben, so wie ich.«

      »Aber du hast mir doch gerade von der Zukunft erzählt. Ich habe ihnen Fragen gestellt, und du hast mir dauernd gesagt, was sie antworten werden«, beschwerte sich Brit, die Jüngere, mit zusammengebissen Zähnen.

      »Nein. Sieh mal, jetzt sind sie ja hier. Wenn ich dir erzähle, was sie sagen werden, habe ich dir nichts über die Zukunft verraten. Dann habe ich dir von der Gegenwart erzählt.«

      Brit, die Jüngere, sagte: »In Ordnung«, auch wenn es nicht so klang. »Philip ist verschwunden. Also, wer hat ihn?«

      Brit, die Ältere, schüttelte ihren Kopf. »Siehst du, das ist das Problem. Verschwunden ist er in der Gegenwart, aber du wirst erst in der Zukunft herausfinden, wer ihn entführt hat.«

      Brit, die Jüngere, wendete entschlossen ihren Blick von Brit, der Älteren, ab und Gwen zu. »Glaubst du, Philip ist in Gefahr?«

      Brit, die Ältere, mischte sich ein: »Sei nicht albern, Schätzchen. Selbstverständlich ist er in Gefahr. Seine Dateieinstellungen wurden in den Ursprungszustand zurückgesetzt. Er ist in großer Gefahr.« Brit, die Jüngere, schloss die Augen, atmete tief durch, dann fuhr sie fort, mit Gwen zu sprechen. »Wo ist er? Hast du eine Ahnung?«

      Brit, СКАЧАТЬ