Название: ABENTEUER LASS NACH
Автор: Scott Meyer
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Magic 2.0
isbn: 9783958352582
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»Soll das heißen, sie ist noch da?«, rief Gary.
»Die sichtbaren Parameter und die physikalischen wurden getrennt voneinander programmiert«, erklärte Tyler. »Die Steine, aus denen die Täuschung bestand, waren masselose Hüllen. Die Formen der Täuschung sind noch vorhanden.«
Wieder ploppte Todds Chatfenster aus dem Nichts auf, wieder wirkte er verstimmt.
»Es musste nur überzeugend genug sein, um Euch zum Laufen zu kriegen«, sagte Todd. »Schlampig oder nicht, es hat funktioniert, aber ja, du hast schon recht. Der Großteil des Plateaus ist noch da, außer natürlich der, auf dem Jeff stand.«
»Was zum Teufel sollte das?!«, schrie Philip.
Todd schwieg.
Philip rief zornig: »Todd! Wir gehen keinen Millimeter weiter, bis du uns erklärst, was gerade passiert ist.« Sie standen am Beginn eines Waldweges, vor ihnen lag ein langer Marsch durch dunkle Wälder, hinter ihnen eine steil abfallende Klippe. Die anderen gaben keinen Laut von sich. Zum einen waren sie fassungslos, zum anderen erwarteten sie ebenfalls eine Antwort auf diese Frage.
Schließlich meldete sich Todd: »Ihr wollt eine Erklärung zu dem, was gerade passiert ist? Im Ernst? Der Fels ist zerbröselt und ihr seid gerannt. Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.«
»Was ist mit Jeff passiert?«, fragte Philip fordernd.
Todd sagte: »Er ist abgestürzt.«
»Und was ist dann mit ihm passiert?«, setzte Jimmy nach.
Todd ging näher an die Kamera, um seiner nächste Aussage mehr Nachdruck zu verleihen. »Er ist gestorben.«
Gary meinte kopfschüttelnd: »Gut, okay, ja, verstehe, im Abenteuer ist er gestorben, aber wo ist er? Was ist mit ihm passiert? Wann werden wir ihn wiedersehen?«
Todd sagte: »Er liegt am Boden der Schlucht, jedenfalls das, was von ihm übrig ist. Er ist wirklich gestorben. Ihr werdet ihn wiedersehen, falls ihr beschließen solltet, da runter zu klettern und seine Leiche zu bergen.«
»Du hast ihn umgebracht?!«, heulte Philip auf.
Todd kicherte. »In gewisser Weise hast du ihn umgebracht, Philip. Als du ihn zu deinem stellvertretenden Befehlshaber gemacht hast, war er in diesem Spiel dem Tode geweiht. Ich dachte mir schon, dass du ihn oder Tyler nehmen würdest, ganz sicher war ich mir aber nicht. Also ist es, genau genommen, dein Fehler, dass er jetzt tot ist.«
»Ich wusste doch nicht, dass ich ihn dafür auswähle!«, beklagte sich Philip. »Ich dachte, es sei für den Fall, dass wir getrennt werden oder etwas in der Richtung. Ich hatte keine Ahnung, dass ich ihn dazu bestimme zu sterben!«
Todd zuckte mit den Schultern. »Dann sind wir wohl beide zu gleichen Teilen schuld, schätze ich.«
Gary fragte: »Wieso Jeff umbringen? Wieso irgendeinen von uns umbringen?«
Todd schüttelte seinen Kopf. »Kommt schon, Jungs! Welchen Teil von ›Rache‹ habt ihr nicht verstanden? Ihr habt das Gesetz in die eigenen Hände genommen, habt mich fortgeschickt, damit ich für den Rest meines Lebens in einem Gefängnis verrotte. Immer in dem Wissen, Unsterblichkeit und unermesslichen Reichtum in den Händen gehalten zu haben, bevor ihr mir das alles weggenommen habt. Jetzt bin ich wieder da, um mit euch abzurechnen, und ihr wollt ein Trainingsspielchen mit mir? Ihr sitzt alle in der Falle, in einem tödlichen Spiel, das ich mir über Jahre hinweg ausgedacht habe. Jeff ist gestorben, weil ich gleich zu Beginn jemanden sterben lassen musste, damit ihr wisst, was auf dem Spiel steht.«
»Wir sind Zeitreisende«, erinnerte Tyler. »Wir finden eine Möglichkeit, Jeff zurückzuholen.«
Todd sah Tyler in die Augen. »Falls ihr überlebt und eure Kräfte zurückbekommt, etwas, das Jeff nicht gelungen ist. Ihr wolltet einen Grund, um mit ganzem Herzen dabei zu sein? Nun, jetzt habt ihr einen. Ihr müsst immer weitermachen, sonst werdet ihr sterben. Solltet ihr eine der Herausforderungen nicht meistern, werdet ihr sterben. Solltet ihr unvorsichtig sein und unterwegs einen Fehler machen, werdet ihr sterben.«
»Aber du musst uns am Leben halten, damit wir dein beschissenes Spiel bis zum Ende durchspielen können«, wandte Tyler ein.
»Ach, ich weiß nicht. Das wäre natürlich der Idealfall, aber ganz ehrlich, wenn ihr alle elendig zugrunde geht, hat das Spiel seinen Zweck auch erfüllt. Ich weiß sowieso schon, wie es ausgehen wird. Ich habe es geschrieben. Außerdem, Tyler, nur weil ich damit rechne, dass jemand bis zum Ende durchkommt, heißt das noch lange nicht, dass ich davon ausgehe, dass du derjenige bist. Tatsache ist, ich wollte mich eigentlich nur an Philip, Jimmy und Gary rächen. Du und Jeff seid nur hier, weil ich wusste, dass ihr befreundet seid. Ich dachte mir, euch beide sterben zu sehen, würde sie anspornen.«
»Du willst sagen, ich sei entbehrlich«, stellte Tyler fest.
»Im Gegenteil«, erläuterte Todd. »Wenn jemand entbehrlich ist, ist es dir egal, ob derjenige stirbt. Ich dagegen erwarte von dir, dass du stirbst. Ich weiß nicht, ob es ein Wort dafür gibt. Vielleicht ›Opferlamm‹. Es wird mir allerdings nicht leidtun, wenn du nicht mehr da bist. Übrigens, ein Stück den Weg runter werdet ihr auf eine Gruppe toter Jäger stoßen, die ihr fleddern könnt, um an warme Sachen und Waffen zukommen. Nichts Besonderes. Nur ein paar Schwerter, Schilde und Tierhäute. Das sollte euch helfen, mit der Kälte und den Bergwölfen fertig zu werden.«
»Was hat die Gruppe Jäger denn umgebracht?«, erkundigte sich Tyler.
Todd antwortete: »Bergwölfe.«
Jimmy bemerkte: »Das spricht nicht gerade für die Effektivität der Waffen.«
»Nein, das tut es nicht«, stimmte Todd ihm mit ein bisschen zu viel Begeisterung zu.
»Was, wenn wir uns weigern?«, fragte Philip. »Was, wenn wir einfach nur dasitzen und warten, dass du aufgibst?«
»Ihr werdet entweder erfrieren oder von Bergwölfen gefressen. Ich werde meine Rache so oder so bekommen.«
Philip bohrte weiter: »Was passiert, falls wir das Abenteuer zu Ende bringen?«
»Bis zur Schlucht des sicheren Verderbens? Ihr lernt die Identität des Auserwählten kennen. Der Mann, der frei sein wird«, erwiderte Todd.
»Ein Mann«, sagte Philip.
»Falls überhaupt einer von euch die Schlucht erreicht«, schränkte Todd ein.
Jimmy fasste zusammen: »Also, die Wahl, die du uns lässt, lautet, nicht kooperieren und sterben oder kooperieren und wahrscheinlich sterben.«
»Richtig«, gab Todd zu.
»Das ist kein besonders großer Anreiz«, sagte Jimmy.
Todd hielt dagegen: »Groß genug.«
Kapitel 6
Gwen, Martin und Roy materialisierten vor der Tür zu Brits Unterkunft. Sie standen in einem langen Gang aus makellosem, undurchsichtigem weißen Glas. Der Fußboden bestand aus strukturiertem, СКАЧАТЬ