Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 6 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740912550

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СКАЧАТЬ was Paoletto Riva ersann, war ebenso verwegen wie verlockend: Er hatte nicht mehr und nicht weniger vor, als die große Wells Fargo Station Santa Margerita zu überfallen.

      Sie alle kannten die Station. Sie lag mitten in der Sandwüste, nach allen Himmelsrichtungen hin über sechzig Meilen von jeder Stadt entfernt. Eine Versorungsstation dreier sich hier kreuzender Overland-Postlinien und zweier großer Trailwege. Drei große Häuser, Ställe, Scheunen, Baracken und Schuppen.

      Riva selbst hatte ausbaldowert, daß nur elf Menschen auf der Station waren – elf Männer.

      Frauen gab es nicht in Santa Margerita.

      Eine ganze Woche arbeitete Riva an dem Plan. Dann trug er ihn seinen Leuten vor.

      Alle waren von dem Gedanken ebenso erschrocken wie begeistert. Nur der Revolvermann Joseph Hearst schwieg.

      Riva hatte ihn nur angesehen.

      »Du bist dagegen, Joe?«

      »Yeah, weil es Wahnsinn ist. Nicht wegen der elf Männer, sondern wegen der Tatsache, daß die Station ganz sicher auf Überfälle vorbereitet ist. Wenn wir dreißig oder vierzig Leute wären, wenn wir eine Bande wären wie die Kellys oder die Belwoods, wenn wir einen Tornado über der Station loslassen könnten, yeah, dann wäre ich dabei. Aber wir sind fünf Figuren. Ich wette, daß wir nicht zwei Leute heil am anderen Ende der Station herausbringen werden.«

      Nach diesem Gespräch war es lange still zwischen den Tramps gewesen. Einige der Männer glaubten Hearst – aber im Grunde standen sie hinter Riva und träumten von der großen Beute, die er ihnen versprochen hat-te.

      Es gab in jenen wilden Jahren zahllose Banden in diesem Land. Fast täglich bildeten sich irgendwo neue. Glücklicherweise gingen die meisten von ihnen schnell wieder ein. Aber immer blieb irgendwo eine Banditen-Crew hängen, der einmal ein größerer Coup gelungen war, und terrorisierte die Umgegend.

      Die Riva-Bande war bis zu jenem Zeitpunkt, da unsere Geschichte spielt, noch ziemlich bedeutungslos. Und vielleicht wäre sie es auch geblieben und sogar auseinandergefallen, wenn der Italo-Amerikaner Riva nicht den absurden Gedanken mit dem Überfall auf die Wells Fargo Station Santa Margerita gehabt hätte.

      Riva blinzelte über das Land, das unter einer wabernden Glutschicht zu liegen schien.

      Nur wenige Meilen nördlich von hier lag die Station.

      Es war alles vorbereitet für den Überfall.

      Aber wenn Hearst nicht mitmachte, war alles sinnlos. Sie brauchten ihn – ihn vor allem. Er war der beste Schütze der Bande, der reaktionsschnellste Mann, ein umsichtiger Kämpfer und vor allem ein kaltherziger Bursche, der seinesgleichen suchte. Diese Qualitäten hatte Riva schon gleich in der ersten Stunde unten in Gingers am Croce River bei dem Coltman entdeckt. Riva kaute an einem Daumennagel herum und beobachtete das weite Land, das zu Füßen der vom Flugsand während einiger Jahrtausende säulenartig verschliffenen Burg aus rotem Arizonastein lag.

      Dies hier waren die letzten himmelragenden Gesteinstürme, die sich aus Arizona bis hier herauf ins südliche Texas hineinzogen, hier allerdings nicht mehr die gigantischen Ausmaße und nur noch wenig von der Großartigkeit hatten, die die skurrilen himmelragenden Gesteinsbastionen Arizonas aufzuweisen hatten.

      Plötzlich richtete sich Joe Hearst auf. Er war ein schlanker Mensch mit magerem Gesicht, langem Kinn, herabgezogenen Mundwinkeln, kleiner hochstehender Nase und kalten Augen.

      »All right, Riva! Ich reite mit!« brachte er dumpf über die Lippen.

      Auch die anderen erhoben sich.

      Dann stiegen sie hinunter zu den Pferden, die sie in einer Felsspalte abgestellt hatten. Im Sturmritt preschte die Bande nordwärts, der Station Santa Margerita entgegen.

      Und dann geschah an jenem Freitagmittag zwischen zwölf Uhr und zwölf Uhr dreiundzwanzig das, was später niemand mehr für möglich halten wollte:

      Poul Riva und seine vier Banditen überfielen die Station – und fanden keinen Widerstand.

      *

      Sie waren im leichten Trab in die Straße geritten, die von den Häusern, Scheunen, Schuppen und Baracken gebildet wurde.

      Vorm Office stiegen sie von den Pferden.

      Riva selbst betrat das Bureau.

      Er sah sich drei Männern gegenüber, die mit hochgekrempelten Ärmeln an einem Tisch standen und arbeiteten.

      Der Bandit zog seinen Revolver.

      »Hands up!«

      Er hatte es nicht einmal laut oder sehr drohend gesagt – und wunderte sich doch selbst, wie wortlos die Leute reagierten. Sie hoben ihre Hände in Schulterhöhe und starrten ihn verdutzt an.

      Hearst stürmte in die Tür. Blitzschnell nahm er den dreien die Revolver aus den Waffengurten, dann winkte er sie heran und stieß einen nach dem anderen in einen Verschlag, den er verriegelte.

      »Wenn ich einen Laut höre, Boys, fliegt ihr mit der Sprengstoffladung, die ich hier hinlege, in die Luft!«

      Er warf einen Feldsteinsplitter vor die Tür.

      Ebenso, wie Riva das Office genommen hatte, nahm er auch die beiden Lagerhäuser und den Rest der Station.

      Dreiundzwanzig Minuten dauerte der Spuk. Dann hatten die Tramps alles Mitnehmenswerte an sich genommen und stiegen auf die Pferde.

      Riva, der die Kasse geplündert hatte, feuerte vor Übermut einen Schuß auf die große Uhr ab.

      Genau um zwölf Uhr dreiundzwanzig blieb das Uhrwerk stehen.

      Die Wells Fargo Leute waren auf die Straße getrieben worden.

      Da trat der kleine kahlhäuptige Chief der Station einen Schritt vor und blickte Riva, der noch oben auf dem Vorbau des Bureaus stand, bittend an.

      »Mister, Sie haben alles, was Sie hier holen konnten. Bitte, verschonen Sie die jungen Burschen hier. Mich können Sie meinethalben auslöschen. Aber wenn es geht, nicht eben hier, wo ich so lange Jahre gelebt und gearbeitet habe.«

      Riva kam die Treppe herunter.

      Er fühlte sich wie ein König. Fast leise versetzte er:

      »Hier stirbt niemand. Wir nehmen euch mit und lassen euch in den Türmen zurück.«

      Der Stations Chief preßte die Lippen zusammen. Dann stieß er heiser hervor:

      »Bitte, Mister, lassen Sie die Boys doch laufen. Es sind alles noch junge Kerle, die noch kaum ins Leben hineingerochen haben. Weshalb wollen Sie sie umbringen. Es reicht doch, wenn Sie mich mitnehmen.«

      »Schluß jetzt!« Riva machte eine herrische Geste mit der Rechten, warf die zusammengebundenen Geldsäk-ke, die er im Office erbeutet hatte, über seinen Sattel und stieg auf. »Vorwärts, Leute, bringt sie auf die Gäule, und dann weg hier!«

      Der Troß stob Minuten später aus der nun völlig verlassenen Station nach Süden davon.

      *

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