Seewölfe - Piraten der Weltmeere 24. John Roscoe Craig
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 24

Автор: John Roscoe Craig

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954392506

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СКАЧАТЬ sauwohl zu fühlen.

      Mit wenigen Handbewegungen erklärte der Seewolf den Männern, daß sie keine andere Wahl hatten, als ein neues Focksegel zu setzen, wenn die „Isabella“ von den Brechern nicht zu Kleinholz geschlagen werden sollte.

      Es war ein Kampf auf Leben und Tod. Manchmal glaubte der Seewolf, die See würde sie mitsamt dem Ersatzsegel verschlingen, doch schließlich hatten sie es geschafft.

      Hasard arbeitete sich von der Nock der Fockrah zum Fockmars vor. Im Licht der unablässig herabzuckenden Blitze sah er, daß die gesamte Mannschaft an Deck war. Auf Handzeichen von Ben Brighton hin wurde das neue Sturmsegel gebraßt. Die Blinde hielt zum Glück immer noch. Sie riß die „Isabella“ weiter nach vorn und verhinderte, daß die schlanke Galeone querschlug.

      Als der Seewolf wieder in der Kuhl stand und von den anderen Männern in Empfang genommen und unter die Back geführt wurde, glaubte er, auf seinen zitternden Beinen nicht mehr stehen zu können. In seinem rechten Arm hatte er einen Krampf, der sich nur langsam löste.

      Schwer keuchend lagen die anderen fünf Männer neben ihm, die ihm geholfen hatten, das Focksegel anzuschlagen.

      Es war ein Sturm, der den Männern das Mark aus den Knochen sog, und der Seewolf war froh, daß er auf einem Schiff wie die „Isabella“ fuhr, die trotz ihrer schlanken Abmessungen diesem Höllensturm zu trotzen vermochte.

      Hasard dachte an Francis Drake und die „Golden Hind“. Er hoffte, daß sich der Sturm totgeritten hatte, wenn er drei oder vier Tagesreisen weiter nördlich Drakes Schiff erreichte.

      In Augenblicken wie diesen haßte man die See wie sonst nichts auf der Welt, aber der Seewolf wußte, daß er sich dieser Herausforderung jederzeit wieder stellen würde.

      Der Sturm war so schnell vorbei, wie er über sie hereingebrochen war. Erleichtert blickten die Männer der „Isabella“ den davonjagenden schwarzen Wolken nach und begrüßten den blauen Himmel und die Sonne wie einen totgeglaubten Freund.

      Schwankend stand der Seewolf mit Ben Brighton und Ferris Tucker auf dem Achterdeck und beobachtete den verhältnismäßig geringen Schaden, den der fürchterliche Sturm in der Takelage der Galeone angerichtet hatte. Bis auf die Spieren an den Topps der Masten hatte die „Isabella“ das Inferno heil überstanden. Ferris Tucker hatte schon Anweisungen gegeben, die zersplitterten Spieren zu ersetzen.

      Ben Brighton ließ alle Segel setzen. Der Wind blies immer noch kräftig aus südlicher Richtung. Piek- und Klaufall wurden vorgeheißt, und dann halste die „Isabella“ und jagte in nordwestlicher Richtung vor dem Wind her.

      Der Seewolf sah seinen Männern an, wie fertig sie waren. In den Augen einiger der neuen Leute sah er Bewunderung, wenn sie zum Achterdeck aufblickten. Wahrscheinlich hielten sie den Seewolf für eine Art Zauberer, weil er es geschafft hatte, die Galeone heil durch den Sturm zu bringen, den der Höllenfürst persönlich gesandt zu haben schien.

      Hasard grinste Ben Brighton an, der diese Blicke ebenfalls richtig gedeutet hatte.

      „Du bist für die Piraten ein Wundermann“, sagte er, „oder sie glauben, daß du mit dem Leibhaftigen im Bunde stehst.“

      „Das kann nicht schaden“, sagte der Seewolf grimmig. „Und wenn einer meint, er könne mit mir umgehen wie mit einem Normalsterblichen, dann werde ich ihm beweisen, daß ich der Satan persönlich bin.“

      Ben Brighton pfiff durch die Zähne.

      „Mir zittern schon die Knochen“, sagte er grinsend.

      „Das gilt doch nicht für die alte Crew, du Blödmann.“

      Hasard wandte sich um, als Ferris Tucker auftauchte, um zu berichten, daß sie schon bald mit dem Lenzen aufhören konnten. Es war verhältnismäßig wenig Wasser ins Schiff gedrungen. Am meisten durch das Koldergat auf dem Achterdeck. Die vier Männer, am Kolderstock hatten praktisch die ganze Zeit, in der der Sturm getobt hatte, unter einem Wasserfall gestanden. Jetzt saßen sie unter der Back, in trockenes Zeug gehüllt, und schlürften das heiße Getränk, das der Kutscher ihnen gebraut hatte.

      Die schlanke Galeone schoß wie ein Pfeil durch das aufgewühlte Meer, das sich sehr viel langsamer beruhigte als der Himmel, der wieder sein strahlendes Blau zeigte.

      Der Seewolf blickte nach vorn, wo Will Thorna und ein paar andere auf Ben Brightons Befehl die Blinde einholten und das Ersatzsegel anschlugen. Will Thorne sollte das Segel, das den Sturm so gut überstanden hatte, überprüfen, ob es Schaden erlitten hatte.

      Die ersten Seevögel tauchten wieder auf und kreisten kreischend über dem Schiff.

      Hasards Haß auf den mächtigen, unendlichen Ozean war wie weggewischt. Das Herz ging ihm auf, wenn er die zum Zerreißen geblähten Segel seines Schiffes betrachtete.

      Hier war er in seinem Element. Er wußte, daß er ohne die See nicht leben konnte, auch wenn sie ihn eines Tages wahrscheinlich umbringen würde.

      Ihr Kurs stand fest.

      Francis Drake war auf dem Weg nach Panama. Dort, wo die Silberschiffe des Stillen Ozeans ihre wertvolle Ladung löschten, damit diese über den Isthmus von Panama nach Porto Bello geschafft werden konnte, würde sich El Draque, wie die Spanier Francis Drake nannten, auf die Lauer legen, um wie ein reißender Wolf in die Schafherde einzudringen.

      Der Seewolf war sicher, daß er Drake finden würde. Er hatte ein schnelles Schiff – und eine Crew, mit der er dem Teufel die Schwanzhaare absegeln konnte.

      2.

      Der Sturm erreichte die „Golden Hind“ am Abend desselben Tages, an dem er auch die „Isabella“ gebeutelt hatte. Doch er hatte längst nicht mehr die Kraft wie ein paar Stunden zuvor.

      Thomas Moone und Edwin Carberry hatten alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, obwohl es nicht aussah, als ob die „Golden Hind“ in Schwierigkeiten geraten könne.

      Thomas Moone zog sich deshalb beruhigt zu den anderen Gentlemen zurück, die an diesem Abend von Francis Drake zum Nachtmahl geladen waren. Edwin Carberry übernahm die Wache bis Mitternacht.

      Der Wind blies kräftig, wechselte aber zum Glück nicht. Carberry blickte zum Fockmast und dachte, daß sie auch das Marssegel hätten stehenlassen können. Der Profos war allein auf dem Achterdeck. Er spuckte nach Lee, als er das Gelächter aus der Kammer des Kapitäns hörte. Sein Gesicht verzog sich zu einem grimmigen Lächeln.

      Er konnte die Männer, die Francis Drake um sich versammelt hatte, nicht leiden. Die einzige Ausnahme bildete Thomas Moone, aber auch dem blieb nichts weiter übrig, als den Mund zu halten, wenn die feinen Pinkel und Möchtegern-Abenteurer sich mit dem Kapitän über Dinge unterhielten, die nicht einmal ein lahmes Maultier interessierten.

      Carberry dachte an die guten alten Zeiten zurück, als Francis Drake noch einer der ihren gewesen war. Obwohl er nie gesoffen und geflucht hatte, war er doch immer ihr Kapitän gewesen, der sich bedingungslos auf ihre Seite gestellt hatte, wenn es irgendeinem von der Mannschaft an den Kragen gehen sollte. Jetzt umgab er sich mit Speichelleckern wie dem jüngeren Bruder von Sir Thomas Doughty, den Drake vor der Durchfahrung der Magellanstraße hatte köpfen lassen. Es war das erstemal, daß Carberry den Henker gespielt hatte. Wenn er heute darüber nachdachte, konnte er wahrhaftig nicht sagen, daß es ihm Spaß bereitet hatte, einem Menschen den Kopf abzuschlagen, aber es quälten ihn auch keine Gewissensbisse.

      Sir СКАЧАТЬ