Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783959791977

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      »Schnallen Sie Parker los!« kommandierte Mr. X und wies auf den Butler.

      Mike beeilte sich, dem Wunsch seines Chefs nachzukommen. Er beugte sich über den Butler und zerschnitt die Stricke, die ihn auf der Pritsche festhielten.

      »Er wird Sie umbringen«, flüsterte Parker dem Agenten zu, »Passen Sie auf, er wird Sie mit einiger Sicherheit umbringen!«

      »Fertig, Chef!« Mike richtete sich auf und wies auf Parker, der zwar noch an Händen und Füßen gebunden war, sich aber wenigstens aufzurichten vermochte.

      »Fertig!« sagte Mr. X. Dann schoß er.

      Mike stöhnte auf. Er faßte sich an die Brust und sackte dann langsam in sich zusammen. Er rollte auf den Leib und blieb regungslos liegen. Parkers Warnung hatte nichts gefruchtet. Mike hatte sich fast freiwillig niederschießen lassen.

      »Ich muß gestehen, daß ich nicht sonderlich erstaunt bin«, sagte Parker zu Mr. X.

      »Ich weiß, Sie sind klug«, erwiderte die undeutliche und verzerrte Stimme des Maskierten. »Und weil Sie klug sind, werden Sie mir die Fotokopien ausliefern.«

      »Wer sind Sie nun wirklich? Professor Manfield, Patentanwalt Gatewell oder Leutnant Canters von der Kriminalpolizei …?«

      »Sie rechnen mit vielen Möglichkeiten, nicht wahr?«

      »Ich liebe das Spiel mit den Gedanken.«

      »Schade, Sie wären der richtige Mann für mich, leider stehen Sie aber auf der anderen Seite.«

      »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet. Wer sind Sie wirklich, wenn ich noch einmal in aller Höflichkeit fragen darf.«

      »Kommen Sie von allein drauf, Parker … Sie wissen, was ich von Ihnen will!?«

      »Die Unterlagen. Ich sagte schon, daß ich die Fotokopien vergraben habe!«

      »Ich werde sie wieder ausgraben!«

      »Um mich dann anschließend ins Jenseits zu befördern. Wie Mike, nicht wahr?«

      »Es wird ein schneller und glatter Tod sein. Sie brauchen sich nicht zu ängstigen, Parker.«

      »Das ist ein Angebot, das sich hören lassen kann! Darf ich fragen, wieso ich in Ihre Gewalt gelangte?«

      »Sehr einfach, ich ließ Sie abfangen!«

      »Ich war aber nicht allein, wenn ich mich recht erinnere!«

      »Canters war bei Ihnen! Und seine Leute, die er vorgeschickt hatte. Ich sollte in die Falle gehen, nicht wahr? Aber Sie haben vergessen, daß man auch den Polizeifunk abhören kann. Ich war eben schneller als Sie, Parker.«

      »Ich gebe mich geschlagen. Lebt Leutnant Canters noch?«

      »Sie halten ihn doch unter anderem auch für Mr. X, Parker. Ist es nicht so?«

      »Ganz gewiß, Mr. X …!«

      »Nun gut, Parker, dann würde er ja noch leben, oder? Zerbrechen Sie sich weiter Ihren Kopf! So, und jetzt das Versteck! Damit wir uns richtig verstehen! Belügen dürfen Sie mich nicht, es geht um Ihr Leben. Ich will Ihnen eine Chance einräumen.«

      »Und die wäre, wenn ich mir diese Frage erlauben darf?«

      »Hören Sie genau zu, Parker …!«

      Mr. X beugte sich vor und setzte Parker mit kurzen, knappen Worten auseinander, wie seine Überlebenschance aussah. Es waren Worte, die den Butler ehrlich beeindruckten …

      *

      Die Zeitbombe war einfach, aber sinnvoll.

      Sie bestand aus einem Wecker, einigen dünnen Drähten und Klemmen und schließlich einer starken Batterie, die nach der eingestellten Zeit einige Dynamitstäbe in die Luft fliegen ließ. Kam es dazu, dann verwandelte sich der niedrige und enge Keller in eine Hölle. Dann gab es kein Entrinnen mehr.

      Die Rechnung des Mr. X sah sehr einfach aus.

      Zusammen mit Parker hatte er die Zeit für die Hin- und Rückfahrt zum angeblichen Versteck der Fotokopien berechnet. Wenn er die Kopien hatte, wollte Mr. X schleunigst zurückkehren und den Mechanismus der Bombe ausschalten. Fand er die Fotokopien nicht, wollte er nicht zurückkehren und die Bombe einfach hochgehen lassen.

      Parker machte sich selbstverständlich keine Illusionen.

      Er hatte den Bluff des Mr. X sofort durchschaut. Hätte er die Kopien gefunden, hätte er die Bombe bestimmt hochgehen lassen. Fand er sie nicht, würde er auf dem schnellsten Weg zurückkommen, um den Butler noch einmal gründlich in die Zange zu nehmen.

      Fast war Parker enttäuscht, daß Mr. X ihn für so dumm hielt, an die erste Version zu glauben. Nun, im Grunde konnte Parker zufrieden sein. Es war ihm gelungen, wertvolle Zeit herauszuschlagen, wertvolle Zeit, die unbedingt genutzt werden mußte.

      Parker war zwar immer noch an Händen und Füßen gefesselt, doch er konnte sich auf der Pritsche frei bewegen. Somit war er auch in der Lage, sich um seinen Universal-Regenschirm zu kümmern. Dieser Schirm sollte die Rettung einleiten.

      Der Butler rollte sich vorsichtig von der Pritsche herab und schlängelte sich dann an den Regenschirm heran, der einsam und verlassen an der Wand stand.

      Auf diesem Weg kam der Butler an dem regungslos auf dem Boden liegenden Mike vorbei. Der Agent atmete nicht mehr. Nein, für ihn gab es keine Rettung.

      Parker erreichte seinen Universal-Regenschirm und kippte ihn zu Boden. Dann schob er sich rücklings an ihn heran. Seine Hände bekamen den Schirmgriff zu fassen und konnten dann den kleinen Knopf eindrücken.

      Parker zuckte unwillkürlich zusammen, als die eingebaute, rasiermesserscharfe Degenklinge aus dem Schirmstock hervorzischte. Es handelte sich um einen fast 30 Zentimeter langen Degen, dessen Klinge auf beiden Seiten geschärft war.

      Um diese Klinge ging es dem Butler.

      Er praktizierte sie vorsichtig unter sich, legte sich mit dem Rücken auf den Schirmstock und strammte die Fesseln an seinen Händen. Innerhalb weniger Sekunden fielen die durchtrennten Stricke von seinen Handgelenken ab.

      Parker hatte seine Hände freibekommen.

      Nun klappte alles wie am Schnürchen …

      Weitere Sekunden, und auch die Fesseln an seinen Fußgelenken existierten nicht mehr. Parker erhob sich etwas steifgliedrig und brachte seinen gestockten Kreislauf wieder in Bewegung. Er vollführte einige Freiübungen, die jedem Zuschauer gezeigt hätten, wie fit der Butler war. Von einem müden, alten und relativ verbrauchten Mann konnte wirklich keine Rede sein.

      Parker kümmerte sich um Mike.

      Vorsichtig wendete er ihn auf den Rücken. Und hielt überrascht inne. Der erwartete Blutfleck über der Brust war nicht zu sehen. Sollte Mike überhaupt nicht getroffen worden sein? Das war so gut wie ausgeschlossen.

      Parker untersuchte den Agenten.

      Und СКАЧАТЬ