Deportiert auf Lebenszeit. Marcus Andrew Hislop Clarke
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Название: Deportiert auf Lebenszeit

Автор: Marcus Andrew Hislop Clarke

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ in der Luft!«

      »Aber wir können sie doch nicht braten lassen, wie Kastanien!« rief der Andere, als die Gluth am Himmel sich immer mehr ausbreitete und tiefer und tiefer wurde.

      »Was nützt ein Boot?« sagte Pine. »Das Langboot hält nur dreißig Mann und das dort ist ein großes Schiff.«

      »Nun so nehmt zwei, drei Boote,« Beim Himmel, Ihr werdet sie doch nicht lebendig verbrennen lassen, ohne einen Finger zu rühren.«

      »Sie haben ihre eignen Boote,« sagte Blunt, dessen Ruhe einen starken Gegensatz zu dem Ungestüm des jungen Offiziers bildete; »wenn das Feuer um sich greift, so werden sie sich in die Boote retten, darauf können Sie sich verlassen. In der Zwischenzeit wollen wir ihnen zeigen, daß Jemand in der Nähe ist.« Während er noch sprach, schoß ein blaues Licht zischend in die Luft.

      »Da, das werden sie sehen, glaube ich,« sagte er, als die bleiche Flamme auffuhr und für einen Augenblick die Sterne verschwinden ließ, damit sie dann an dem wiederum verdunkelten Himmel nur um so lichter erschienen.

      »Mr. Best, lassen Sie die Ouarterboote hinab und bemannen Sie dieselben! Mr. Frere, Sie können in dem Einen mitgehen und einen oder zwei Freiwillige von Ihren Graujacken unten mitnehmen. Ich brauche alle Hände, die ich missen kann, um das Langboot und den Kutter zu bemannen, im Fall wir dieselben nöthig haben. Schnell daran, Kinder, flink!« Als die ersten acht Mann, welche das Deck erreichten, sich theils nach dem Steuerbordboot, theils nach dem Backbordboot wandten, lief Frere hinab in das Zwischendeck.

      Mrs. Vickers war natürlich im Wege und schrie ein wenig auf, als Blunt ohne Weiteres mit kaum verständlicher Entschuldigung an ihr vorübereilte; aber ihr Mädchen stand aufrecht und bewegungslos an der Ouarterreeling und als der Kapitain eine Sekunde still stand, um sich umzublicken, sah er ihre dunkeln Augen nicht ohne Bewunderung auf sich gerichtet. Er war über zweiundvierzig stark und grauhaarig aber er erröthete wie ein Mädchen unter diesem bewundernden Blicke. Doch sagte er nur für sich: »Das Mädchen ist ein Staatsmädchen!« und fluchte ein wenig dabei.

      Frere war an der Wache vorüber in’s Zwischendeck hinab geeilt. Auf seinen Wink wurde die Thür des Gefängnisses geöffnet. Die Luft war heiß und jener eigenthümliche, entsetzliche Geruch von zu eng eingeschlossenen Menschen erfüllte den ganzen Raum. Es war grade, als ob man in einen angefüllten Stall käme.

      Sein Blick lief die doppelte Reihe der Kojen entlang, welche an der Seite des Schiffes befestigt waren und hielt bei der vorderen an. Es schien hier etwas vorgefallen zu sein, denn statt der sechs Paar Füße, welche heraushängen sollten, sah man nur vier Paar bei dem schwachen Licht der Kugellampe.

      »Was ist hier geschehen?« fragte er die Wache.

      »Ein Gefangener ist krank. Wer Doktor hat ihn in’s Hospital geschickt.«

      »Aber es fehlen zwei?«

      Der Andre kam Hinter den Kojen vor. Es war Rufus Dawes. Er hielt sich etwas zur Seite und grüßte.

      »Ich fühlte mich krank, Herr, und versuchte, das Fenster zu öffnen.«

      Die Köpfe erhoben sich alle und Augen und Ohren strebten zu sehen und zu hören, was vorfiel.

      Maurice Frere stampfte ungeduldig mit dem Fuß.

      »Krank, weshalb seid Ihr krank? Ich werde Euch zu thun geben, damit Ihr die Krankheit ausschwitzt. Steht hier auf dieser Seite zurück.«

      Rufus Dawes gehorchte staunend. Er schien bedrückt und leidend zu sein, strich wiederholt mit der Hand über die Stirn, als ob er einen Schmerz bannen wollte.

      »Welcher von Euch Burschen kann ein Ruder führen ?« fuhr Frere fort.

      »Verdammt, ich brauche nicht fünfzig. Drei ist genug. Heran, schnell!«

      Die schwere Thür schlug wieder zu und im nächsten Augenblick waren die vier Freiwilligen auf Deck. Die rothe Gluth verwandelte sich jetzt in gelb und breitete sich weiter über den Himmel aus.«

      »Zwei in jedem Boot!« rief Blunt. »Ich werde jede Stunde ein blaues Licht für Sie abbrennen, Mr. Best und nehmen Sie sich in Acht, daß Ihr Boot nicht sinkt. Fort, Burschen!«

      Als der zweite Gefangene in Frere’s Boot zum Ruder griff, stieß er einen schwachen Schrei aus, fiel vornüber, erholte sich aber wieder. Sara Purfoy, welche über die Reeling sah bemerkte es.

      »Was ist’s mit dem Mann?« fragte sie. »Ist er krank?«

      Pine war in ihrer Nähe, hörte sie und blickte hinab. »Das ist der große Bursche aus Nr. 10. Hier Frere!«

      Aber Frere hörte ihn nicht. Er blickte nur nach dem Feuerzeichen, das in der Entfernung noch hell schimmerte.

      « »Fort, Kinder!« schrie er. Und unter dem Hurrah des Schiffsvolkes schossen die beiden Boote aus dem fahlen blauen Licht hinaus in die Dunkelheit. Sara Purfoy blickte Pine an, wie um eine Erklärung fragend. Aber er wandte sich kurz ab. Einen Augenblick zögerte das Mädchen, dann aber, ehe er sich wieder umkehrte, warf sie einen schnellen Blick um sich schlüpfte die Leiter hinab und ging in das Zwischendeck. Die eisenbeschlagene Eichenthür der Barrikade, die mit Schießlöchern und mit starken Fallthüren für besondere Gelegenheiten versehen war und welche die Soldaten von den Gefangenen trennte, lag zu ihrer Linken. Die Wache an der Thür sah sie fragend an. Sie legte ihre kleine Hand auf seine große, rauhe Hand – eine Wache ist auch menschlich – und sah ihn mit ihren großen, braunen Augen an.

      »Zum Hospital,« sagte sie. »Der Doktor schickt mich.« Und ehe er noch antworten konnte, war sie schon in der Luke verschwunden und ging um den Bretterverschlag herum, hinter welchem der kranke Mann lag.

       Viertes Capitel.

      Das Hospital

      Das Hospital war nichts mehr oder weniger als ein Theil des unteren Decks und war von dem Platz abgenommen, der eigentlich den Soldaten zukam. Es ging bis an die Sternfenster und war, so zu sagen, eine künstliche Sternkajüte. Allerhöchstens konnte es ein Dutzend Menschen aufnehmen.

      Obgleich es hier nicht so heiß war, wie in dem Gefängnis, so war die Atmosphäre doch ungesund und dick und das Mädchen, das still stand, um der summenden Unterhaltung der Soldaten in ihren Kajüten zu lauschen, fühlte sich ganz schwindlig und übel. Doch nahm sie sich zusammen und reichte ihre Hand einem Manne hin, der schnell bei dem unsichern Lichte und durch die unheimlichen Schatten, welche die hin- und herschwingende Laterne warf, auf sie zuschritt. Es war der junge Soldat, welcher an demselben Tage bei den Gefangenen Wache gestanden hatte.

      »Nun, Fräulein,« sagte er. »Hier bin ich und warte auf Sie.«

      Sie sind ein guter Junge, Miles, aber ich bin doch des Wartens werth?«

      Miles grinste von einem Ohr zum andern.

      »Gewiß sind Sie das ,« sagte er. Sara Purfoy runzelte die Stirn, dann lachte sie.

      »Kommen Sie her, Miles, ich habe etwas für Sie.«

      Miles kam näher und grinste noch mehr. Sie nahm etwas aus ihrer Tasche. Wenn Mrs. Vickers es gesehen hätte, würde sie sehr ungehalten gewesen sein, denn es war nichts Geringeres als des Kapitains Branntweinflasche.

      »Trinken Sie. Es ist derselbe, den sie oben trinken, es wird Ihnen nichts schaden.«

      Der Bursche ließ sich nicht nöthigen. Er trank die Hälfte СКАЧАТЬ