Der Graf von Moret. Александр Дюма
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Название: Der Graf von Moret

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ wurden, alle Mittel der Fechtkunst anzuwenden.

      Souscarières, welcher in allen Leibesübungen Meister war, bildete auch hier den stärkeren und geschickteren Teil, aber die langen Beine Pisani's und sein verschrobener Körper gaben ihm in Bezug auf die Plötzlichkeit des Angriffes einen großen Vorteil. Endlich, nachdem etwa eine halbe Minute verlaufen sein mochte, wahrend die Klingen funkensprühend aneinander schlugen, stieß der Marquis einen Schrei aus, den er nur mit Mühe zwischen seinen geschlossenen Zähnen hervorbrachte, ließ den Arm sinken, den Degen zu Boden fallen und stürzte dann zusammen.

      »Meiner Treu,« sagte Souscarières, nun auch seinen Degen senkend, »Ihr seid Zeugen, dass er es so gewollt hat.«

      »Ah ja,« antworteten Brancas und Voiture.

      »Und Ihr werdet auch bezeugen, dass Alles nach den Regeln der Ehre vor sich gegangen ist.«

      »Wir werden es bezeugen.«

      »Und nun, da ich nicht den Tod, sondern im Gegenteile die Heilung des Sünders will, so traget ihn in das Hotel seiner Mutter und holt eiligst Bouvard, den Chirurgen des Königs.

      »Das ist in der Tat das Beste, was wir tun können. Helft mir, Brancas; glücklicher Weise sind wir von dem Hotel nicht weit entfernt.«

      »Ah!« sagte Brancas, »welches Unglück, eine Partie, welche so schön angefangen hatte.«

      Während Brancas und Voiture den Körper Pisani's so sanft als möglich in das Hotel trugen, verschwand Souscarières um die Ecke der Rue Froidmanteau, und sagte im Fortgehen zu sich:

      »Diese verdammten Buckligen? Ich weiß nicht, was sie alle so gegen mich hetzt. Das ist nun schon der dritte, dem ich meinen Degen durch den Leib rennen muss, um mich seiner zu entledigen.«

      IV.

      Das Hotel Rambouillet

      Wie wir schon erwähnt haben, war das Hotel Rambouillet zwischen der Kirche St. Thomas du Louvre, welche man zu Ende des zwölften Jahrhunderts zum Andenken an den heiligen Märtyrer Thomas gebaut hatte, und dem Hospital der Quinze-vingt gelegen, welches Ludwig IX. bei seiner Rückkehr aus Egypten als Asyl für die dreihundert, oder, wie man damals sagte, fünfzehnmal zwanzig Ritter errichtet hatte, denen von den Saracenen die Augen ausgestochen worden waren.

      Die Erbauerin des Hotels, die Marquise Rambouillet, war im Jahre 1588 geboren, das heißt in dem Jahre, in welchem der Herzog von Guise und sein Bruder auf Befehl Heinrichs III.bei den Ständen von Blois ermordet wurden. Sie war die Tochter des Johann von Bivonne, Marquis von Pisani und der Julia Savelli, einer römischen Dame aus der glorreichen Familie der Savelli, welche der Christenheit zwei Päpste schenkte, Honorius III. und Honorius IV. und eine Heilige der Kirche, die heilige Lucine. In ihrem zwölften Jahre ward sie mit dem Marquis von Rambouillet, aus dem Hause Angennes, verheiratet, einem berühmten Hause, welchem der Kardinal von Rambouillet entstammte, sowie jener Marquis von Rambouillet, welcher in Erwartung der Ankunft Heinrichs III. Vizekönig von Polen war.

      I« Jahre 1606, d. h. sechs Jahre nach der Hochzeit, war der Marquis von Rambouillet in einem Augenblicke der Verlegenheit gezwungen gewesen, das Hotel Pisani an Pierre Forget Dufresne zu verkaufen. Der Kaufcontract bestimmte die Summe von 34.500 Livres Tournois; der Käufer seinerseits verkaufte es wieder im Jahre 1624 an den Kardinalminister um den Preis von 30.000 Talern, der es niederreißen und in der Zeit, zu welcher wir gelangt sind, auf demselben Platze den Kardinalspalast erbauen ließ. Bis dieser Palast, von dem man sich Wunderdinge erzählte, bezogen werden konnte, wohnte der Kardinal entweder in einem seiner beiden Landhäuser zu Chaillot und Reuil, oder in seinem Stadthaus auf der Place Royal, welches an das von Marion Delorme bewohnte Haus anstieß.

      Seit dreißig Jahren vergrößerte und verschönerte sich Paris mit jedem Tage Heinrich IV. hat so zu sagen zu dem modernen Paris den Grund gelegt; unter ihm bedeckte sich eine Menge von Garten-, Sumpf- und brachliegendem Lande mit Gebäuden; man baute die Rue Dauphine und den Place Royale; die Vorstädte St. Antoine, Montmartre, St. Martin, St. Denis, St. Honoré fingen an sich zu erheben, und der Faubourg St. Germain bildete ein siebzehntes Stadtviertel. —

      Im Jahre 1604 wurde der Pont-Neuf, dessen Grundstein Heinrich III. im Jahre 1518 gelegt hatte, vollendet im Jahre 1605 fügte man den letzten Stein in das Stadthaus, welches man 1533 unter Franz I. zu bauen angefangen hatte. Von l 614 – 1616 beschäftigte man sich damit, die Brücken und Häuser der Insel St. Louis zu errichten, auf den Pont-neuf wurde die Reiterstatue Heinrich IV. gesetzt, und man legte den Grund zum Palais Luxemburg. Maria von Medicis ließ die Höfe mit Anlagen versehen, welche den Namen die Höfe der Königin erhielten.

      Noch sichtbarer wurde die Vergrößerung von Paris in den Jahren 1624 – 1628. Die neuen Umfassungsmauern beginnen in dieser Epoche am Ufer der Seine bei der um westlichen Ende des Tuileriengartens gelegenen Porte de la Confereme, verlängern sich bis an die Rue St. Honoré, wo das Thor gleichen Namens steht, ziehen sich zur Porte Gaillo, dann zur Rue Richelieu, wo eben das Thor Richelieu gebaut wird, passieren die Rue Montmartre und enden längs der alten Einschließungsmauern an der neuen Rue St. Denis.

      Auch die Marquise Rambouillet stellte ihr Contigent zu der Verschönerung von Paris. Nach dem Verkaufe des Hotels Pisani sah sie sich auf das in der Rue Thomas du Louvre gelegene Haus ihres Vaters angewiesen, welches sich für sie, ihre sechs Kinder und ihre zahlreiche Dienerschaft als viel zu beschränkt herausstellte. Da entschloss sie sich, jenes Hotel Rambouillet erbauen zu lassen, das in der Folge einen solchen Ruf erringen sollte. Aber unzufrieden mit den Plänen, welche ihr die Architekten vorlegten, die ihrerseits wieder durch das winklige und schwer zu verwendende Terrain gehindert waren, beschloss sie, selbst einen Plan zu entwerfen.

      Lange Zeit dachte sie vergebens über diesen Plan nach, aber eines Tages rief sie mit Archimedes: »Gefunden!« Sie ließ sich Feder und Papier bringen und zeichnete sofort die inneren und äußeren Conturen des Palastes und das mit einem solchen Geschmack, dass Maria von Medicis, damals Regentin und mit der Erbauung des Luxemburg beschäftigt, (obwohl sie in ihrer Jugend in Florenz die schönsten Paläste gesehen, und aus diesem neuen Athen die berühmtesten Architekten jener Zeit hatte kommen lassen), dennoch zur Marquise von Rambouillet schickte, um sich bei derselben Rats zu erholen, und an dem Baue ihres Hotels ein Beispiel zu nehmen.

      Das älteste der Kinder der Marquise war die schöne Julie Lucine d'Angennes, welche noch bei weitem mehr von sich reden machte, als ihre Mutter. Seit jener viel genannten Gattin des Menelaus, die einen blutigen und langwierigen Krieg entzündete, hat es wohl kein weibliches Wesen gegeben, dessen Schönheit in so vielen Liedern besungen worden wäre, als diese Dame. Keiner der Männer, deren Herz sie erobert hatte, kam jemals wieder in den Besitz des verloren Gutes zurück. Die Wunden, die sie schlug, waren, wenn nicht tödtlich, so doch unheilbar. Wenn Ninon de l'Enclos ihre Märtyrer hatte, so hatte Julie d'Angennes ihre Sterbenden, welche – wie die alten Gladiatoren – sie auf dem Wege zum Tode grüßten.

      Im Jahre 1600 geboren, war sie zur Zeit, in welcher unsere Geschichte beginnt, 28 Jahre alt; wenn auch nicht mehr in der Blüte ihrer Jugend, so stand sie doch im vollen Glanze ihrer Schönheit.

      Die Marquise von Rambouillet hatte noch vier andere Töchter, welche jedoch von ihrer ältesten Schwester verdunkelt wurden, und ziemlich unbekannt blieben. Drei Derselben traten übrigens in den geistlichen Stand ein; Frau v. Hyéres, Frau v. Saint-Etienne und Frau von Pisani; die vierte endlich, Clara Angelica von Angennes, wurde die erste Frau des Herrn von Grignan.

      Im ersten Capitel unserer Erzählung machten wir die Bekanntschaft СКАЧАТЬ