Der Graf von Moret. Александр Дюма
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Название: Der Graf von Moret

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ mit denen er mich tractirte, um meiner los zu werden. Das Blut des großen Königs vermischte sich mit dem meinigen, und zu mir kommt Ihr, um mir vorzuschlagen, das seines Sohnes zu vergießen? Ich bin kein Ravaillac, aber Ihr, Ihr seid ein Elender! Nehmt also Euer Gold und entfernt Euch schnell, oder ich spieße Euch an die Mauer wie ein giftiges Tier!«

      »Schweige, Bandit,« rief der Unbekannte, einen Schritt zurückweichend, »oder ich lasse deine Zunge durchbohren und deine Lippen zusammennähen.«

      »Nicht ich bin ein Bandit, aber Du bist ein Mörder, und da ich nicht von der Polizei bin und Dich daher auch nicht festnehmen kann, um Dich daran zu verhindern, dass Du Deine schändlichen Vorschläge anderswo machst, wo sie vielleicht angenommen würden, so will ich deine Pläne mit Dir zugleich vernichten und aus deiner missgestalteten Person das machen, wozu sie einzig und allein gut genug ist, eine Vogelscheuche nämlich.«

      Während er die letzten Worte sprach, zog Latil seinen langen Degen aus der Scheide und führte damit nach dem Manne im Mantel einen kräftigen Stoß.

      Jener aber, den dieser Stoß in der Tat durchbohren und einer Fledermaus gleich an die Wand hätte nageln müssen, wenn er ihn abgewartet hätte, machte mit einer Gewandtheit, die man von einem Manne seiner Statur gewiss nicht erwartet hatte, einen Sprung nach rückwärts, zog blitzschnell seinen Degen und lag in demselben Augenblicke vor Latil in der Parade, dem er nun mit so gebundenen Stößen und meisterhaften Finten zusetzte, dass der Klopffechter es für nöthig erachtete, seinen ganzen Vorrat von Kunst. Klugheit und Kaltblütigkeit zu Hilfe zu rufen; dann, als ob es ihn gefreut hätte, in dem Augenblicke, wo er es am wenigsten erwartete, einen Gegner gefunden zu haben, der ihm ebenbürtig war, nahm er sich vor, den Kampf so lange als möglich dauern zu lassen und begnügte sich von nun an, mit einer solchen Geschicklichkeit zu parieren, als ob er sich auf dem Fechtboden befunden hätte, in der Erwartung, die Ermüdung oder ein Fehler seines Gegners würden ihm die Gelegenheit zu einem jener Meisterstöße geben, wegen deren er so berühmt oder vielmehr so berüchtigt war.

      Minder geduldig als er war der Bucklige. Als er die fruchtlose Bemühung sah, eine ungedeckte Stelle an seinem Gegner zu finden, auch ohne Zweifel Eile hatte, und überdies zu bemerken glaubte, dass Latil sich zwischen ihn und die Tür dränge, um ihm den Rückzug abzuschneiden, fing er plötzlich an zu schreien:

      »Zu mir, meine Freunde! Zu Hilfe! Man ermordet mich!«

      Kaum hatte der bucklige Edelmann diesen Ruf ausgestoßen, als drei Männer, welche sich in der benachbarten Gasse aufgehalten hatten, plötzlich in den niederen Saal stürzten und zu gleicher Zeit den unglücklichen Latil angriffen, welcher, als er sich nach ihnen umwandte, nicht den Stoß zu parieren vermochte, den der Bucklige in diesem Augenblicke nach seiner Schulter führte, und da einer der Eingedrungenen zur selben Zeit von einer andern Seite auf ihn einhieb, so erhielt er auf einmal zwei tödtliche Wunden.

      Latil fiel röchelnd der Länge nach auf den Boden nieder.

      III.

      Der bucklige Edelmann überzeugt sich, dass es nicht recht von ihm war, den Grafen van Moret tödten lassen zu wollen

      Ein Stillschweigen von einigen Augenblicken folgte dieser Katastrophe; die Degen wurden schweigend und vorsichtig abgewischt und in ihren Scheiden verwahrt.

      Aber bei dem Lärm, der vorhergegangen war, bei dem Schmerzensschrei Latil's, bei dem Klirren der Waffen, war Meister Soleil mit seinen Gehilfen durch die Küchentür herbeigekommen, während einige Neugierige ihre Köpfe durch die Tür gesteckt hatten, welche auf die Straße führte.

      Alle blickten mit Schrecken auf den am Boden hingestreckten Mann und zeigten einander schaudernd die vier Blutbäche, welche aus seinen vier Wunden strömten und in dem Saale eine hässliche Lache bildeten.

      Inmitten dieses Schweigens sagte ein Stimme:

      »Man muss die Wache holen.«

      Aber derjenige der drei Freunde des buckligen Edelmannes, der ihm zuerst zu Hilfe gekommen war, und Latil die Rückenwunde beigebracht hatte, rief:

      »Dass Niemand sich vom Flecke rührt! Die Sache geht uns allein an, und wir verantworten Alles. Ihr seid Zeugen, dass wir nichts Anders taten, als dass wir unserem Freunde hier, dem Marquis Pisani, zu Hilfe eilten, welchen dieser infame Bandit in einen Hinterhalt gelockt hatte; fürchtet daher nichts; Ihr habt es mit vornehmen Leuten, mit den Freunden des Herrn Kardinals tun.«

      Sämtliche Anwesende entblößten ihre Häupter, doch waren sie durch die Auskunft, die ihnen erteilt worden war, augenscheinlich noch nicht ganz beruhigt über die Folgen eines Ereignisses, welches in jener Zeit wohl nicht zu den seltenen gehörte, aber dessen Umstände ihm eine besondere Wichtigkeit verliehen.

      Der Redner begriff, dass um das allgemeine Vertrauen herzustellen, es nöthig sei, etwas umfassendere Aufklärungen zu geben. Er ließ sich daher nicht lange bitten, und mit dem Finger einen seiner Gefährten bezeichnend, sagte er: »Seht hier zuerst den Herrn Vincent Voiture, einen bekannten Dichter und Schöngeist, welcher einer der ersten Akademiker Consard's sein wird, wenn Consard seine Akademie einmal gegründet hat, und welcher einstweilen Einführer der Gesandten bei Monsieur, Sr. königlichen Hoheit, ist.«

      Ein kleiner, frischer, sehr elegant in Schwarz gekleideter Mann verbeugte sich, als er zur Bewunderung der Umstehenden seine Titel aufzählen hörte.

      »Ferner,« fuhr der Redner fort, »ist hier der Herr Graf von Brancas, Sohn des Herrn Herzog von Villars, Ehrencavalier Ihrer Majestät der Königin; endlich,« setzte er, die Stimme erhebend und mit dem Kopfe schüttelnd, wie ein Pferd seine Mähne schüttelt, hinzu, »endlich bin ich da: Peter von Bellegarde, Marquis von Montbrun, Herr von Souscarières, Sohn des Herrn Herzogs von Bellegarde, Großstallmeisters von Frankreich, Großoffiziers der Krone, Freund des seligen Königs Heinrich IV., und guter Untertan des glorreich regierenden Königs Ludwigs XIII. Wenn alle diese Bürgschaften Euch nicht genügen, so wüsste ich Euch keine andere anzubieten; doch, da Ihr nun die Mühe habt, den Fußboden hier zu waschen und den Leichnam zu bestatten und eine jede Mühe ihren Lohn verdient, so ist hier etwas, womit Ihr Euch bezahlt machen könnt.«

      Und die Börse vom Tische nehmend, warf Peter von Bellegarde, der Marquis von Montbrun, dieselbe zu den Füßen des Wirtes nieder, ließ die vier Rollen zu Hundert Pistolen in seine Tasche gleiten, ohne vom Marquis Pisani in dieser fingerfertigen Handlung gestört zu werden, welcher sich bereits aus dem Saale geschlichen hatte.

      Der Wirt und seine Gehilfen waren durch die Aufzählung so glänzender Namen und Titel, sowie durch den Klang des Goldes, welches auf den Dielen nach allen Seiten hin rollte, ganz verblüfft worden; sie nahmen achtungsvoll ihre Kappen ab, grüßten linkisch, indem sie mit den Füßen hinten aus scharrten, und nahmen die Lichter von den Wänden, um die Ehre haben zu können, Edelleuten voran zu leuchten, welche so freundlich gewesen waren, einen Menschen in ihrem Hause zu tödten, und eine Börse voll Gold daselbst zu hinterlassen, deren Inhalt soeben von Madame Soleil, welche eine gute Wirtin war, zusammengerafft und in die Tasche gesteckt wurde, worauf Peter von Bellegarde, der mit der Schönheit des Wortes auch die Würdigkeit der Gebärde verband, seinen Mantel in den rechten Faltenwurf brachte, seinen, Schnurrbart strich, seinen Hut auf das linke Ohr drückte und elastischen Schrittes den Saal verließ.

      Die Anderen folgten ihm mit ebenso heiteren als herausfordernden Mienen.

      Während alle Drei sich anschickten, dem Marquis Pisani zu folgen, der bereits einen bedeutenden Vorsprung gewonnen hatte, müssen wir den Leser mit einigen unerlässlichen Details über die Personen bekannt machen, die wir ihm vorgeführt haben.

      Der, СКАЧАТЬ