Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма
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Название: Der Graf von Monte Christo

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ so viel Charakter verleiht, sagen: »Wenn Paris die Cannebière hättet so wäre Paris ein kleines Marseille.«

      Sich umwendend, erblickte der Reeder Danglars hinter sich, welcher dem Anscheine nach seine Befehle zu erwarten schien, in Wirklichkeit, aber, wie er, dem jungen Seemann mit dem Blicke folgte. Nur war ein großer Unterschied in dem Ausdruck dieses doppelten Blickes, der demselben Menschen folgte.

       Zweites Kapitel.

      Der Vater und der Sohn

      Lassen wir es Danglars, von dem Geiste des es getrieben, versuchen, eine boshafte Mutmaßung gegen seinen.Kameraden dem Reeder in das Ohr zu flüstern, und folgen wir Dantes, der, nachdem er die Cannebière in ihrer ganzen Länge durchlaufen hat, den Weg in die Rue de Noailles einschlägt, in ein kleines, auf der rechten Seite der Allée de Meillan gelegenes Haus tritt, rasch die vier Stockwerke einer dunkeln Treppe hinaufsteigt und, sich mit der einen Hand am Geländer haltend, mit der andern die Schläge seines Herzens zurückdrängend, vor einer halb geöffneten Thüre, welche bis in den Hintergrund eines Zimmers sehen läßt, stehen bleibt.

      Dieses Zimmer war das von dem Vater von Dantes bewohnte.

      Die Nachricht von der Ankunft des Pharaon war noch nicht bis zu dem Greise gedrungen, der, auf einem Stuhle sitzend, mit zitternder Hand einige Kapuziner vermischt mit Rebwinden, die sich am Gitter seines Fensters hinaufrankten, durch Stäbe zusammenzuhalten suchte. Plötzlich fühlte er sich von Armen umfaßt, und eine wohl bekannte Stimme rief hinter ihm:

      »Mein Vater, mein guter Vater!«

      Der Greis stieß einen Schrei aus und wandte sich um, dann seinen Sohn erblickend, warf er sich bebend und bleich in seine Arme:

      »Was hast Du denn, Vater?« rief der junge Mann unruhig, »solltest Du krank sein?«

      »Nein, nein, mein lieber Edmond, mein Sohn mein Kind, nein, ich erwartete Dich nicht, und die Freude, die Erschütterung bei Deinem unvorhergesehenen Anblick . . . ach! mein Gott, ich glaube, ich sterbe.«

      »Beruhige Dich doch, mein Vater, ich bin es, ich! Man sagt, die Freude könne nicht schaden, und darum bin ich hier ohne Vorbereitung eingetreten. Sieh mich an, lächle mir zur statt mich, wie Du es thust, mit irren Augen anzuschauen. Ich komme zurück, und wir werden glücklich sein.«

      »Ah, desto besser. mein Junge,« versetzte der Greis; »aber wie werden wir glücklich sein? Du verläßt mich also nicht mehr? Erzähle mir von Deinem Glücke.«

      »Der Herr verzeihe mir,« erwiderte der junge Mann, »daß ich mich über ein mit der Trauer einer Familie gemachtes Glück freue. Aber Gott weiß, daß ich dieses Gluck nicht gewünscht hätte; es kommt, und ich besitze nicht die Kraft, mich darüber zu bekümmern. Der brave Kapitän Lerlère ist gestorben. mein Vater und durch die Protection von Herrn Morrel bekomme ich wahrscheinlich seinen Platz. Begreifst Du, mein Vater, Kapitän mit zwanzig Jahren! . . . mit hundert Louisd’or Gehalt und einem Anteil am Nutzen! Ist das nicht mehr, als ein armer Matrose wie ich hoffen durfte?«

      »Ja, mein Sohn, ja,« sprach der Greis. »das ist ein großes Gluck.«

      »Von dem ersten Gelde, das ich gewinne, sollst Du auch ein Häuschen mit einem Garten bekommen. um Deine Rebwinden, Deine Kapuziner und Deine Geisblätter zu pflanzen. Aber was hast Du denn, Vater? Man sollte glauben. Du wärest unwohl?«

      »Geduld, Geduld, es wird nichts sein.«

      Und es schwanden dem Greise die.Kräfte und er sank rückwärts.

      »Rasch, rasch,« sagte der junge Mann. »ein Glas Wein wird Dich wiederbeleben; wo verwahrst Du Deinen Wein?«

      »Nein, ich danke, ich brauche nichts,« sagte der Greis und wollte seinen Sohn zurückhalten.

      »Doch, doch. Vater, nenne mir den Ort.«

      Und er öffnete zwei oder drei Schränke.

      »Vergeblich,« sprach der Greis, »es ist kein Wein mehr hier.«

      »Wie, kein Wein mehr hier!« rief ebenfalls erbleichend Dantes, indes er abwechselnd die hohlen Wangen des Greises und die leeren Schränke anschaute. »Wie kein Wein mehr hier? sollte es Dir an Geld gefehlt haben?«

      »Es fehlt mir an nichts. da Du jetzt hier bist,« versetzte der Greis.

      »Ich habe Dir jedoch bei meiner Abreise vor drei Monaten zwei hundert Franken zurückgelassen.« stammelte Dantes, sich den Schweiß abtrocknend, der von seiner Stirne lief.

      »Ja. ja Edmond. das ist wahr; aber Du hattest bei Deinem Abgang eine kleine Schuld bei dem Nachbar Caderousse vergessen: er erinnerte mich daran und sagte, wenn ich nicht für Dich bezahlte. so würde er sich von Herrn Morrel bezahlen lassen; Du begreifst, aus Furcht es könnte Dir schaden . . . «

      »Nun?«

      »Bezahlte ich.«

      »Aber ich war Caderousse hundert und vierzig Franken schuldig!« rief Dantes.

      »Ja,« stammelte der Greis.

      »Und Du hast sie ihm von den zwei hundert Franken gegeben. die ich Dir zurückließ?«

      Der Greis machte ein Zeichen mit dem Kopfe.

      »Du lebtest also drei Monate lang mit sechzig Franken!« murmelte der junge Mann.

      »Du weißt. wie wenig ich bedarf.« sagte der Greis.

      »Oh! mein Gott. mein Gott! vergieb mir,« rief Edmond und warf sich vor dem alten Mann auf die Knie.

      »Was machst Du denn?«

      »Acht Du hast mir das Herz zerrissen.«

      »Bah! Du bist hier,« erwiderte lächelnd der Greis. »und nun ist Alles vergessen. denn Alles ist gut.«

      »Ja, ich bin hier,« versetzte der junge Mann. »ich bin hier mit einer schönen Zukunft und mit einigem Geld; hier. Vater. nimm. nimm. und lasse sogleich etwas holen.«

      Und er leerte auf den Tisch seine Taschen aus, welche ein Dutzend Goldstücke, fünf bis sechs Fünffrankenthaler und etwas Münze enthielten.

      Das Antlitz des Greises erheiterte sich.

      »Wem dies?« fragte er.

      »Mein . . . Dein. Uns! Nimm. kaufe Mundvorräthe; sei glücklich, morgen gibt es andere.«

      »Sachte, sachte.« sprach der Greis lächelnd. »mit Deiner Erlaubnis werde ich Deine Börse nur bescheiden benützen; wenn man mich zu viele Dinge auf ein Mal kaufen sehen wurde. könnte man glauben. ich wäre genötigt gewesen, zu diesem Behuf Deine Ankunft abzuwarten.«

      »Mache es wie Du willst; aber vor Allem nimm eine Magd an. Du sollst nicht länger allein bleiben. Ich habe geschmuggelten Kaffee und vortrefflichen Tabak in einem Kistchen im Raume; morgen erhältst Du Beides; doch stille, hier kommt Jemand.«

      »Es ist Caderousse. der Deine Ankunft erfahren haben wird und Dir zu Deiner Rückkehr Glück wünschen will.«

      »Gut, abermals Lippen, welche etwas sagen, während das Herz ganz Anderes denkt!« murmelte Edmond. »Doch gleichviel. es ist ein Nachbar. der uns einst Dienste geleistet hat. darum mag er willkommen sein.«

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