Das Horoscop. Александр Дюма
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Название: Das Horoscop

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ warum wollt Ihr nicht auf ihn warten?«

      »Weil es dergestalt regnen wird, mein Herr, daß weder Sie, noch ich, noch sonst Jemand in einer Viertelstunde noch im Freien bleiben können.«

      »Ihr sagt, es werde regnen?« fragte der Spießbürger mit der Miene eines Menschen, welcher glaubt, daß man sich über ihn lustig mache.

      »Ja,« und zwar tüchtig, mein Herr, antwortete der junge Mann ruhig.

      »Ihr wollt ohne Zweifel spaßen, junger Mann?«

      »Ich schwere Euch, daß ich nicht die geringste Lust dazu habe.«

      »Dann wollt Ihr Euch über mich lustig machen?« fragte der Spießbürger erbittert.

      »Mein Herr, ich gebe Euch mein Wort, daß ich dazu eben so wenig Lust habe als zu einem Spasse.«

      »Warum sagt Ihr mir dann, es werde regnen, während das Wetter doch herrlich ist?« heulte Landry, der immer hitziger wurde.

      »Ich sage aus drei Gründen, daß es demnächst regnen werde.«

      »Kenntet Ihr mir diese drei Gründe anführen?«

      »Allerdings, wenn es Euch Freude macht.«

      »Es macht mir Freude.«

      Der junge Mann salutirte höflich und mit einer Miene, welche besagen wollte: »Ihr seid so liebenswürdig mein Herr, daß ich Euch Nichts abschlagen kann.«

      »Ich erwarte Eure drei Gründe,« sagte Landry mit geballten Fäusten und zähneknirschend.

      »Der erste, mein Herr,« sprach der junge Mann, »besteht darin: Da es gestern nicht geregnet hat, so ist dieß ein Grund, daß es heute regnen wird.«

      »Ihr verhöhnt mich, mein Herr?«

      »Ganz und gar nicht.«

      »Nun denn, laßt den zweiten hören.«

      »Der zweite besteht darin, daß der Himmel die ganze Nacht wie auch den ganzen Morgen überzogen war und es noch in diesem Augenblick ist.«

      »Weil der Himmel überzogen ist, so ist das noch kein Grund, daß es regnen wird, versteht Ihr mich?«

      »Es ist wenigstens eine Wahrscheinlichkeit.«

      »Gebt jetzt Euren dritten Grund zum Besten: nur sage ich Euch zum Voraus, wenn er nicht besser ist als die zwei ersten, so werde ich böse.«

      »Wenn Ihr böse würdet, mein Herr, so müßtet Ihr einen abscheulichen Character haben.«

      »Ah! Ihr sagt, ich habe einen abscheulichen Character?«

      »Mein Herr, ich spreche in der bedingten Zeit und nicht im Präsens.«

      »Der dritte Grund, mein Herr? Der dritte Grund?«

      »Der dritte Grund zum Regnen ist, das es regnet, mein Herr.«

      »Ihr behauptet, daß es regne?«

      »Ich behaupte es nicht blos, sondern ich versichere es.«

      »Nein, das ist unerträglich!« sagte der Spießbürger außer sich.

      »Es wird sogleich noch unerträglicher werden.« sagte der junge Mann.

      »Und Ihr glaubt, daß ich mir das gefallen lasse?« rief der Spießbürger scharlachroth vor Wuth.

      »Ich glaube, daß Ihre Euch so gut gefallen lassen müßt wie ich,« sagte der Student, »und wenn ich Euch einen Rath ertheilen darf, so machet es wie ich: suchet eine Unterkunft.«

      »Ha, das ist zu stark!« heulte der Spießbürger, indem er sich gegen seine Gesellschaft zurückwandte.

      Dann rief er denjenigen, die im Bereich seiner Stimme waren, zu:

      »Komm Alle hierher! kommt, kommt!«

      Er schien so wüthend, daß Jedermann auf seinen Ruf herbeieilte.

      »Was gibt es?« fragten die Frauenzimmer mit gellenden Stimmen.

      »Was ist los?« fragten die Männer mit heiseren Stimmen.

      »Was es gibt?« sagte Landry, als er sich unterstützt sah, »es gehen da ganz unglaubliche Sachen vor.«

      »Was denn?«

      »Dieser Herr will mich ganz einfach am hellen Mittag die Sterne sehen lassen.«

      »Ich bitte um Verzeihung, mein Herr,« versetzte der junge Mann »mit der größten Sanftmuth »ich habe Euch im Gegentheil gesagt, der Himmel sei schrecklich überzogen.«

      »Das ist eine Figur, Herr Student,« versetzte Landry, »versteht Ihr mich, das ist eine Figur.«

      »In diesem Fall ist es eine schlechte Figur.«

      »Ihr sagt, daß ich eine schlechte Figur mache!« heulte der Spießbürger, dem das Blut zu den Ohren drang, so daß er absichtlich oder unwillkürlich schlecht hörte. »Ha, das ist zu stark, meine Herrn Ihr sehet ganz deutlich, daß dieser Schlingel da sich über uns lustig macht.«

      »Daß er sich über Euch lustig macht,« sagte eine Stimme, »nun ja, das ist möglich.«

      »Ueber mich wie über Euch und uns Alle; er ist ein Witzbold, der blos Possen im Kopf hat und Euch zum Schabernack einen Regen herbeiwünscht.«

      »Mein Herr, ich schwöre Euch, daß ich keinen Regen wünsche, da ich sonst eben so naß werde wie Ihr, ja sogar noch nässer, weil ich drei oder vier Zoll mehr habe als Ihr.«

      »Ihr wollt also sagen, daß ich ein Knirps sei?«

      »Das ist mir nicht eingefallen, mein Herr.«

      »Ein Zwerg?«

      »Das wäre eine ungerechtfertigte Beleidigung. Ihr habt beinahe fünf Fuß, mein Herr.«

      »Ich weiß nicht, warum ich Dich nicht ins Wasser werfe!« ruft Landry.

      »Ach ja, ins Wasser! ins Wasser! sagten mehrere Stimmen.

      »Wenn Ihr mich ins Wasser werfet, mein Herrn,« sagte der junge Mann mit seiner gewöhnlichen Höflichkeit, »so würdet Ihr nichtsdestoweniger naß werden.«

      Da der junge Mann durchs diese Antwort bewiesen hatte, daß er für sich allein mehr Geist besaß als alle Andern, so kehrten sich alle Andern gegen ihn. Ein großer Kerl trat heran und sagte halb spöttisch, halb drohend zu ihm:

      »Sag einmal, Du Spitzbube, warum behauptest Du, daß es in diesem Augenblick regne?«

      »Weil ich Tropfen gespürt habe.«

      »Tropfen!« rief Landry. »Wenn es Tropfen regnet, so ist Dieß noch kein starker Regen, und er hat ausdrücklich gesagt, daß es tüchtig regnen werde.«

      »Du stehst also mit einem Astrologen in Verbindung?« sagte der große Kerl.«

      »Ich stehe mit Niemand in Verbindung, mein Herr,« СКАЧАТЬ