Verraten . Морган Райс
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Название: Verraten

Автор: Морган Райс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Героическая фантастика

Серия: Weg der Vampire

isbn: 9781632910509

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СКАЧАТЬ war vor der Tür ein lautes Krachen zu hören.

      Als Samantha sich schnell umdrehte, sah sie, wie die riesigen Doppeltüren aufflogen.

      Sie konnte kaum fassen, was nun geschah. Dort stand Kyle mit seinem zur Hälfte entstellten Gesicht, neben ihm Sergei, und dahinter eine Söldnertruppe, die aus Hunderten von Vampiren bestand.

      Aber das war noch nicht alles. Kyle hatte es. Er reckte es hoch in die Luft. Das Schwert.

      Mit einem fürchterlichen Schrei stürmte Kyle in den Raum. Seine Anhänger folgten ihm dicht auf den Fersen. Im Raum brach Tumult aus.

      Es war ein Kampf Vampir gegen Vampir, als Kyle und seine Männer brutal auf ihre Widersacher losgingen. Doch der Blacktide Clan war seit Jahrtausenden kampferprobt und würde nicht ohne Weiteres klein beigeben. Rexus’ Vampire wehrten sich voller Entschlossenheit.

      Der Ausgang des Kampfes war offen, keiner wollte nachgeben.

      Doch Kyle verzeichnete ungeheure Erfolge. Er schwang das Schwert mit beiden Händen über dem Kopf und verteilte Hiebe in alle Richtungen. Überall gingen Vampire zu Boden. Arme, Beine und Köpfe wurden abgeschlagen … Kyle allein war eine Ein-Mann-Armee. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge und tötete jeden Vampir, der ihm in die Quere kam.

      Samantha war entsetzt. Noch nie in ihrem sehr langen Leben hatte sie gesehen, dass ein Vampir getötet wurde, tatsächlich endgültig getötet wurde. Nie hätte sie sich vorstellen können, dass ein Vampir so schwach und vergänglich sein könnte. Dieses Schwert war Furcht einflößend – und eine absolut todbringende Waffe.

      Samantha zögerte nicht länger. Als ein Vampir sich mit blutigen, scharfen Zähnen auf sie stürzen wollte, duckte sie sich flink, sodass er über sie hinwegflog, und ergriff blitzschnell die Flucht.

      Sie stürmte quer durch den Raum auf Sam zu und erreichte ihn gerade noch rechtzeitig, denn ein anderer Vampir hatte dieselbe Idee gehabt. Sam war wie gelähmt vor Schreck und stand angekettet da wie ein Lamm unter Löwen.

      Der fremde Vampir wollte sich gerade mit gebleckten Zähnen auf Sams Kehle stürzen, als Samantha auf ihn zusprang. Die beiden stießen in der Luft zusammen und stürzten zu Boden. Bevor ihr Widersacher sich aufrappeln konnte, hatte Samantha ihn schon niedergeschlagen und außer Gefecht gesetzt.

      Dann sprang sie selbst auf die Füße und zerrte an Sams Ketten. Als sie ihn befreit hatte, sah er sich völlig fassungslos um, als wäre gerade ein vollkommen absurder Albtraum Wirklichkeit geworden.

      »Samantha«, sagte er, »was zum Teufel ist hier …«

      »Nicht jetzt«, unterbrach sie ihn, riss die letzte Kette los, ergriff Sams Arm, zerrte ihn durch das Chaos und steuerte auf den Ausgang zu.

      Auf dem Weg dorthin wurden sie von einem weiteren Vampir angegriffen.

      Instinktiv versetzte Samantha Sam einen kräftigen Stoß, sodass er stürzte, dann duckte sie sich. Der Vampir flog über ihre Köpfe hinweg.

      Schnell sprangen die beiden wieder auf und setzten ihren Weg fort. Geschickt wichen sie allen Gefahren aus. Samantha wusste, dass es jenseits der Tür noch eine Hintertür gab, die zu einer Treppe führte, über die sie auf die Straße gelangen konnten. Wenn es ihnen erst einmal gelungen war, aus dem Gebäude zu fliehen, konnte sie Sam ganz weit wegbringen.

      In dem Durcheinander achtete niemandem darauf, dass sie flüchten wollten. Als sie die Tür fast erreicht hatten, spürte Samantha plötzlich, wie sie von hinten angesprungen wurde, dann verlor sie das Gleichgewicht und stürzte.

      Als sie herumwirbelte, sah sie sich Sergei gegenüber, diesem widerlichen kleinen Russen, der Kyles Handlanger geworden war. Der, der ihr das Schwert vor der Nase weggestohlen hatte.

      Als er mit einem bösen, grausamen Grinsen auf sie hinunterblickte, hasste sie ihn noch mehr.

      Man musste Sam zugutehalten, dass er keine Furcht zeigte. Obwohl die Reste der Ketten ihn nach wie vor behinderten, sprang er auf Sergeis Rücken und wickelte ihm die Ketten um den Hals. Der Junge drückte so stark zu, dass Sergei seinen Griff unwillkürlich lockerte und Samantha sich unter ihm hervorrollen konnte.

      Doch trotzdem war Sam einem Vampir nicht gewachsen. Sergei sprang knurrend auf und schüttelte Sam wie eine Stoffpuppe ab, sodass er mehrere Meter weiter gegen die Wand krachte.

      Als Samantha sich aufrappeln wollte, fielen ein Dutzend Vampire über sie her. Sie sah, dass Sam ebenfalls umringt wurde. Sie saßen in der Falle.

      Das Letzte, was sie wahrnahm, war Sergeis grausames Lächeln, bevor er ihr einen Faustschlag mitten ins Gesicht versetzte.

* * *

      Während Kyle durch den großen Versammlungssaal des Blacktide Clans wirbelte, voller Aggression das Schwert schwang und einen Vampir nach dem anderen erledigte, fühlte er sich lebendiger als je zuvor. Blut spritzte in alle Richtungen, bedeckte auch ihn selbst von oben bis unten und machte seine Hände glitschig, als er das Schwert noch kraftvoller einsetzte. Das war seine Rache. Rache dafür, dass sie ihn so schlecht behandelt hatten, nachdem er dem Clan über Jahrtausende loyal gedient hatte. Wie konnten sie es wagen? Dafür lernten sie jetzt die wahre Bedeutung des Wortes Vergeltung kennen. Sie alle würden sich bei ihm entschuldigen, jeder Einzelne von ihnen: Sie würden sich vor ihm bis zum Boden verneigen und zugeben, dass sie sich gründlich geirrt hatten.

      Alles lief perfekt. Nach seinem kleinen Schlenker über die Brooklyn Bridge hatte er seine loyalen Anhänger in die City Hall geführt und zuerst die Vampire getötet, die es gewagt hatten, sich ihm in den Weg zu stellen. Dann waren sie durch den Geheimgang immer tiefer in das Innere der City Hall vorgedrungen, bis sie schließlich das Allerheiligste des Clans erreicht hatten. Niemand hatte einen Versuch gemacht, ihn aufzuhalten, als er mit seinen Männern in den Saal stürmte. Viele Vampire schlossen sich der Armee an, als sie Kyle und vor allem das Schwert sahen. Erfreut stellte Kyle fest, wie viele Vampire seines alten Clans ihm immer noch die Treue hielten. Er wusste, dass der Tag gekommen war, an dem er rechtmäßig die Führung über den Clan übernehmen würde.

      Rexus war ein schwacher Meister. Wäre er stärker gewesen, hätte er selbst das Schwert gefunden, und zwar schon vor vielen Jahren. Niemals hätte er andere mit der Suche beauftragt. Es gefiel ihm, andere für seine eigenen Fehler zu bestrafen, obwohl er eigentlich selbst die Strafen verdient gehabt hätte. Die Macht hatte ihn berauscht. Die Verbannung Kyles war ein letzter, verzweifelter Versuch gewesen, alle zu eliminieren, die ihm in der Rangordnung nahegestanden hatten. Doch der Schuss war eindeutig nach hinten losgegangen.

      Als Kyle durch den Saal auf den Thron des Obersten Meisters zupreschte, weiteten sich Rexus’ Augen voller Panik.

      Er sprang von seinem Thron und versuchte, sich heimlich davonzuschleichen. Der sogenannte Meister zeigte jetzt im Krieg sein wahres Gesicht.

      Doch Kyle hatte andere Pläne.

      Schnell lief er hinüber, um Rexus direkt zu konfrontieren. Am einfachsten wäre es gewesen, Rexus das Schwert in den Rücken zu stoßen, doch so leicht wollte er ihn nicht davonkommen lassen. Er sollte ganz aus der Nähe sehen, wer ihn tötete.

      Abrupt blieb Rexus stehen, als Kyles breite Schultern ihm den Weg versperrten. Sein Kinn bebte, als er das schimmernde Schwert betrachtete. Mit zitterndem Finger zeigte er auf Kyles Gesicht. In dem Moment sah er einfach nur wie ein alter Mann aus. Ein schwacher, alter Mann, der große Angst hatte. Wie armselig.

      »Du bist verstoßen worden!«, rief er. »Ich habe beschlossen, dass du verstoßen wirst!«

      Kyle СКАЧАТЬ