Научно-технические основы газовой борьбы. В.К. Аркадьев
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СКАЧАТЬ Blick klebt die ganze Zeit an Beck. Wie sich sein Körper bewegt und mit dem Beat geht, macht es mir unmöglich, woanders hinzusehen.

      Sein Gesicht ist eine Maske der Verzückung, während er selbst die personifizierte Musik wird. Atemberaubend ist das einzige Wort, das mir dazu einfällt.

      Ich bin noch immer wie berauscht, als er die Bühne verlässt und ich registriere die nächste Darbietung nicht einmal, weil mein Kopf zu sehr damit beschäftigt ist, Becks Tanz noch einmal abzuspielen.

      Als die Lichter wieder angehen und sich alle in Richtung Ausgang schieben, brauche ich immer noch ein paar Minuten, um meinen Kopf wieder frei zu bekommen.

      »Trinken wir was bei Miller's«, schlägt Adam vor und deutet auf eine Bar ein Stück die Straße runter.

      Alle stimmen zu und als ich meine Hände in die Taschen schiebe, wird mir klar, dass mein Handy fehlt.

      »Scheiße, ich glaube, mir ist das Handy aus der Tasche gefallen. Ich komme gleich nach, ich muss noch mal rein.«

      ***

      Beck

      Auf der dunklen Bühne im leeren Theater gehe ich noch einmal die Stellen in der Choreografie durch, die sich nicht vollkommen natürlich angefühlt haben. Dieses Mal gelingt es mir, die Schritte etwas selbstbewusster auszuführen, deshalb wiederhole ich sie noch einmal, nur um sicher zu sein.

      Nach dem vierten Durchgang sehe ich auf und stelle fest, dass der Tattookünstler mit den pinken Haaren in dem ansonsten verlassenen Theater steht und mich beobachtet.

      »Hey«, rufe ich und nicke ihm zu.

      »Hey«, erwidert er. »Entschuldige, hab mein Handy fallen lassen und als ich zurückgekommen bin, hast du getanzt…«

      »Ist schon okay. Das kommt jetzt vielleicht überraschend, aber es stört mich nicht, wenn mir Leute beim Tanzen zusehen.«

      »Du bist wirklich gut. Wie bist du dazu gekommen? Ist es ein Hobby oder eine Vollzeit-Sache?«

      Ein Kloß bildet sich in meinem Hals und meine Beine fühlen sich schwach an. Es ist unmöglich, diese Frage ehrlich zu beantworten, ohne über Brianna zu sprechen. Aber aus irgendeinem Grund will ich es ihm erzählen.

      »Ich habe schon immer gern getanzt und als ich jung war, habe ich davon geträumt, es beruflich zu machen. Aber du weißt ja, wie das Leben manchmal spielt. Eines Tages bin ich mit einem Job aufgewacht, den ich hasse, und hatte keine Zeit mehr, irgendetwas zu genießen – ganz zu schweigen vom Tanzen. Dann ist vor einem Jahr meine Zwillingsschwester gestorben.« Ich schlucke und versuche, meinen trockenen Mund zu befeuchten. »Es ging ihr gut. Sie war dreißig und gesund. Und dann eines Tages, bäm, Hirnaneurysma. Der Arzt meinte, dass sie unmöglich hätte wissen können, dass ihr Kopf eine tickende Zeitbombe war. Dadurch ist mir klar geworden, wie kurz das Leben ist und dass ich mir die Zeit nehmen muss, Dinge zu genießen.« Ich breite die Arme aus, um auf das Theater um uns herum zu deuten. »Bri wäre stolz gewesen; sie hat mich immer gedrängt, meiner Leidenschaft zu folgen, anstatt meine Zeit hinter einem Schreibtisch zu verschwenden. Ich warte immer noch darauf, dass die Zeit anfängt, alle Wunden zu heilen.«

      »Das tut sie nicht«, wirft Gage mit sanfter und trauriger Stimme ein. »Irgendwann wird es an den Rändern weicher. Aber die fehlende Präsenz dieser Person wird immer da sein.«

      »Wer war es bei dir?«

      Sein Gesichtsausdruck fällt in sich zusammen und ich weiß, dass er um Worte ringt. Als er mich wieder ansieht, schimmert Schmerz in seinen Augen.

      »Mein Freund, Johnny. Es ist fast zehn Jahre her.«

      »Mein herzliches Beileid.«

      »Danke. Dir auch.«

      »Geht es nur mir so oder schreit eine so deprimierende Unterhaltung wie diese nach einem Drink?«

      »Oh, also, ich soll mich mit meinen Freunden im Miller's die Straße runter treffen.«

      »Gut. Ich wette, dass es dort sogar Drinks gibt. Du kannst mir einen ausgeben.« Ich zwinkere ihm zu, ehe ich von der Bühne hüpfe. »Macht es dir was aus, zwei Minuten zu warten, während ich mich umziehe?«

      Gage sieht überrascht aus, nickt aber zustimmend.

      Ich stolziere zurück zur Garderobe und wiege meine Hüften ein bisschen mehr. Gage ist süß und ich habe eine Schwäche für verwundete Seelen. Außerdem hat er Freund gesagt, was bedeutet, dass ich eine Chance habe.

      In der Garderobe ziehe ich mein Kostüm aus und schlüpfe in eine Leggings und ein lilafarbenes, schulterfreies Oberteil. Es schreit förmlich Flashdance. Dann tausche ich meine High Heels gegen Ballerinas und frische mein Make-up auf. Nachdem ich mich kurz von oben bis unten im Spiegel gemustert habe, bin ich bereit für mein spontanes Quasi-Date mit dem heißen Tattookünstler.

      Als ich wieder in den Zuschauersaal komme, bin ich ein wenig überrascht, dass Gage noch immer wartet. Die Chancen standen gut, dass er abhauen würde.

      Sein Blick gleitet über mich und als er bei meinen Füßen ankommt, ist die Enttäuschung nicht zu übersehen.

      »Ich weiß, die Absätze lassen meine Beine und meinen Arsch phänomenal aussehen. Aber sie bringen meine Füße um, deshalb brauche ich nach dem Tanzen eine Pause. Wenn du deine Karten richtig ausspielst, lasse ich mich vielleicht überreden, sie irgendwann nur für dich zu tragen.«

      Gages Gesicht läuft feuerrot an und er reißt die Augen auf.

      Er wird eine spaßige Herausforderung, das weiß ich jetzt schon.

      Gage

      Mir schießt die Vorstellung in den Kopf, wie Beck seine straffen Beine um meine Mitte schlingt und sich die Absätze seiner Schuhe in meine Oberschenkel bohren, während ich in ihn stoße.

      Heiße Lust sammelt sich in meiner Magengrube und raubt mir den Atem.

      Ich habe nicht mehr so empfunden, seit Johnny gestorben ist. Nicht, dass ich in den letzten acht Jahren im Zölibat gelebt habe. Aber dieses Gefühl allumfassenden Verlangens ist etwas, von dem ich dachte, ich würde es nicht mehr empfinden können.

      Schuldgefühle folgen dieser Welle der Lust auf dem Fuße.

      Ich habe Johnny versprochen, dass er bis zu meinem Tod der Einzige für mich sein würde. Ich habe nie die schreckliche Möglichkeit in Betracht gezogen, dass er weg ist und ich noch immer hier sein würde.

      ***

      Als wir die Bar betreten, sehe ich, dass die Jungs ein paar Tische in der hinteren Ecke in Beschlag genommen haben. Sie alle wirken in letzter Zeit so glücklich. Alle berühren sich, küssen sich oder sehen ihre Partner sehnsüchtig an.

      Ich freue mich für sie, aber es ist nicht schön, der Außenseiter zu sein.

      »Einziger Single in der Gruppe?«, stellt Beck fest, als er meinem Blick folgt.

      »Owen ist Single.« Ich deute auf den einzigen meiner Freunde, der nicht in einer Beziehung ist. Aber er scheint sehr zufrieden damit zu sein und nicht so schmerzhaft einsam wie ich. »Aber ansonsten schon.«

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