Научно-технические основы газовой борьбы. В.К. Аркадьев
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СКАЧАТЬ Pfeil, um zum nächsten Lied zu wechseln. Es ist Unpretty von TLC und ich seufze gequält auf. »Du bist jetzt genauso penetrant wie zu Lebzeiten.«

      Erneut trifft mich die Einsamkeit mitten in die Brust.

      Ich hoffe immer noch, dass sich meine Seele irgendwann nicht mehr wie zerbrochen anfühlt, doch das scheint nie zu passieren. Ich weiß, dass Bri erst seit einem Jahr tot ist, aber es wäre toll, wenn ich aufhören könnte, nach meinem Handy zu greifen, um ihr zu schreiben.

      Kapitel 3

      Gage

      Während ich mit Officer Cas Bratton im Krankenhausflur stehe, werde ich das Bild von Nox' Gesicht, das durch den Sauerstoffmangel ganz blau war, nicht los. Oder wie sein Körper schlaff zu Boden gefallen ist.

      Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, bis der Krankenwagen da war, aber es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Ich konnte nur an den qualvollen Schmerz denken, den Menschen zu verlieren, den man am meisten liebt. Das durfte Adam nicht passieren. Niemand sollte das jemals fühlen müssen.

      Es ist schon schwer genug, die Tage nur mit Bruchstücken eines Herzens zu überstehen. Aber jetzt fühle ich mich entblößt und ungeschützt.

      Der Schorf wurde abgerissen, um eine Wunde freizulegen, die noch nicht verheilt ist, egal, wie viele Jahre vergangen sind.

      Ich bin wieder dort. Ich bin mit Johnnys Familie im Krankenhaus, mit Adam, und warte auf Nachrichten, obwohl ich es bereits weiß.

      Niemand erzählt dir das über den Tod eines geliebten Menschen. Irgendwie weißt du es einfach. Als Adam mich in dieser Nacht angerufen und gesagt hat, dass Johnny ins Krankenhaus gebracht worden war, hat sich ein flaues Gefühl in meinem Magen ausgebreitet und eine Stimme in meinem Hinterkopf hat mir gesagt, dass er tot war, bevor ich überhaupt wusste, was los war. Es war, als könnte ich sein Fehlen in dem Moment spüren, als es passierte.

      Adam kommt aus Nox' Zimmer, ein Gefühl erschöpfter Erleichterung dringt ihm aus jeder Pore. Ohne Vorwarnung kommt er auf mich zu und zieht mich in eine stürmische Umarmung.

      »Du hast ihm das Leben gerettet. Ich werde dir nie genug danken können. Ich weiß nicht, was ich getan hätte…«

      »Natürlich hab ich ihm geholfen. Du musst dich nicht bedanken.«

      »Es tut mir leid, dass ich dich angelogen habe. Ich habe die Schuldgefühle so viele Jahre mit mir herumgetragen. Es war ein Teufelskreis. Mit jedem Tag, an dem ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe, wurde es schwerer. Ich wollte dich nie verletzen.« Adams Stimme bricht am Ende und ich umarme ihn fester.

      Ja, ich war wütend und ja, ich war verletzt. Aber all das war jetzt nicht wichtig.

      »Ich weiß und ich hätte nicht sagen sollen, was ich gesagt habe. Es war unangebracht und ich habe es nicht einen Augenblick lang geglaubt. Ich war verletzt und hab um mich geschlagen. Nicht eine Sekunde habe ich je gedacht, dass du irgendeine Schuld an Johnnys Tod trägst.« Weil ich für Johnnys Tod verantwortlich bin. Wenn ich ein besserer Freund gewesen wäre, aufmerksamer, wenn ich nur gewusst hätte… Ich tätschele seinen Rücken. »Vergessen wir das. Ich liebe dich, Mann. Ich will, dass du glücklich bist und ich bin froh, dass du den richtigen Mann gefunden hast.«

      »Danke.«

      »Ich schätze, dass ich mir wohl besser eine andere Wohnung suche, hm?«, sage ich nachdenklich, während ich mich aus der Umarmung zurückziehe.

      Eine weitere Welle der Einsamkeit bricht über mich herein. Das hatte irgendwann passieren müssen. Natürlich würde Adam nicht für immer Single bleiben. Unterbewusst war mir immer klar gewesen, dass ich eines Tages den Trost seiner Anwesenheit aufgeben musste, die Abhängigkeit davon, dass er mich unterstützt und mich erdet.

      Der Gedanke an eine Wohnung, in der ich ganz allein lebe, reicht aus, um mir den Atem zu rauben und mir das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Die Wohnung, von der ich mir immer vorgestellt habe, sie mit Johnny zu teilen, wird nun leer sein. Niemand, zu dem man am Ende des Tages nach Hause kommen kann. Niemand, der sich mit mir hinsetzt, wenn ich nicht schlafen kann.

      Aber ich kann mich nicht für immer an Adam klammern. Er verdient sein Glück, egal, was es mich kosten wird.

      »Was? Warum?«, fragt Adam.

      »Du und Nox seid jetzt ein Paar. Da braucht ihr mich nicht, um die Stimmung zu verderben. Es ist sowieso längst überfällig. Ich habe mich viel zu lange auf dich gestützt. Du verdienst ein Leben, das sich nicht um deinen trübsinnigen besten Freund dreht.«

      »Mein Leben wird sich immer um meinen trübsinnigen besten Freund drehen«, scherzt Adam.

      Ich zwinge mich zu einem Lächeln, das mit Sicherheit nicht überzeugend ist.

      »Nee, du hast jetzt deinen Mann. Geh und sei glücklich. Ich werde immer noch da sein, ich werde nur versuchen, mich zur Abwechslung mal selbst zu stützen.«

      »Ich bin für dich da, egal, was passiert. Das wird sich nie ändern.«

      »Danke, Mann.«

      »Hey, stört es dich, wenn ich mir heute Abend dein Auto leihe?«, frage ich.

      »Natürlich nicht. Ich bleibe hier bei Nox, also gehört es ganz dir. Du wirst dir nur ein Uber nach Hause nehmen müssen, um es zu holen, weil ich mit Cas hergekommen bin.«

      »Vermutlich werde ich auch ein Auto brauchen, wenn ich meine eigene Bude habe«, sinniere ich.

      »Könnte schön sein, dein eigenes Auto zu haben«, sagt Adam und ich nicke zustimmend.

      Ich umarme Adam ein letztes Mal, ehe ich mir ein Uber bestelle und draußen warte.

      Es fühlt sich an, als wäre meine Haut zu eng und mein Inneres zu scharfkantig. Ich löse mich an den Nähten auf.

      ***

      Sobald ich die vertraute Stelle an dem verborgenen Aussichtspunkt erreicht habe, prasseln so viele Erinnerungen auf mich ein, dass ich kaum atmen kann.

      Bilder tauchen vor meinen Augen auf, wie Momentaufnahmen aus einem bekannten Film. Johnny, der mich mit so viel schüchterner Hoffnung anlächelt, dass ich ihm in diesem Moment mein Herz zu Füßen gelegt habe. Sein schlanker Körper in meinen Armen, als wir atemlos und ineinander verschlungen auf der Decke liegen, während der Schweiß auf unserer Haut abkühlt und wir den Sternenhimmel betrachten und von unserer Zukunft träumen. Tränen und Streitereien, weil er es nicht ertragen konnte, unsere Liebe geheim zu halten, während ich zum millionsten Mal versucht habe, ihm erklären, warum es nicht der richtige Zeitpunkt war, um es Adam zu sagen. Wie Johnny immer distanzierter wurde, während ich ihn wortwörtlich auf Händen und Knien angefleht habe, mir zu sagen, was mit ihm los sei, weil ich verzweifelt wissen wollte, warum er nicht mehr der Mann war, in den ich mich verliebt hatte. Wo war mein Johnny und wer war diese Hülle eines Jungen, der an seiner Stelle hier war?

      Ich hätte damals die Zeichen sehen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass er mehr Hilfe brauchte, als ihm die schiere Stärke meiner Liebe geben konnte.

      Und dann die Nacht nach Johnnys Beerdigung, als Adam und ich hier hochgefahren sind und unseren Kummer in einer Flasche Jack Daniels ertränkt haben.

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