Научно-технические основы газовой борьбы. В.К. Аркадьев
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СКАЧАТЬ mich von meinem Stuhl.

      Ein Mann steht am Tresen. Er hat mir den Rücken zugewandt und mir fallen sein schlanker Körperbau und sein runder, fester Hintern auf. Aber mein Herz ist nicht bei der Sache.

      Als er sich umdreht, stockt mir jedoch der Atem. Er ist absolut umwerfend, jeder seiner aufsehenerregenden Züge wird durch perfekt aufgetragenes Make-up betont. Seine hohen Wangenknochen schimmern leicht bronzefarben, seine vollen Lippen ziert ein verlockender, dunkler Rotton und seine stahlgrauen Augen mit den endlos langen Wimpern sind auf eine Art geschminkt, die Dani wohl als Smoky Cat Eye beschreiben würde. Wenn ich noch immer einen Typ hätte, würde dieser Mann ihm exakt entsprechen.

      Er lächelt und ich reiße mich aus meinen Träumereien los. Es ist mir egal, wie gut das Make-up dieses Kerls ist oder wie lang seine Wimpern sind. Er ist nicht Johnny.

      »Kann ich dir helfen?«

      Interessiert mustert er mich von Kopf bis Fuß, ehe sich ein träges Lächeln auf seinen Lippen ausbreitet.

      »Da bin ich mir sicher.«

      Seine Stimme ist etwas tiefer, als ich es bei seinem femininen Aussehen erwartet hätte. Irgendwie weich und kräftig, wie ein teurer Scotch.

      »Bist du wegen des Pfauen-Tattoos hier?«, frage ich nach und hoffe, dass er nur ein Laufkunde ist, damit ich ihn an Dani weiterreichen und vergessen kann.

      »Ja.«

      Ich nicke, gehe hinter den Tresen und hole die Skizze, die ich anhand unserer E-Mail-Unterhaltung angefertigt habe. Als er mich über die Website kontaktiert und sich wegen eines Tattoos von einem farbenfrohen Pfau erkundigt hat, war ich sofort interessiert. Ich mochte Farbarbeiten schon immer, und wenn ich ihn mir jetzt so ansehe, würden die Farben, die ich ausgewählt habe, dank seines dunkleren Hauttons umwerfend aussehen.

      »Wie gefällt dir das?«, frage ich und reiche ihm die Zeichnung.

      Sein Gesichtsausdruck hellt sich weiter auf und in meinem Magen flattert es. Vielleicht brüte ich etwas aus. Wahrscheinlich eine Lebensmittelvergiftung.

      »Es ist perfekt«, seufzt er und streckt die Hand aus, um die Zeichnung zu berühren.

      »Freut mich, dass es dir gefällt. Gehen wir zu meinem Arbeitsbereich, dann können wir anfangen.« Ich deute in den hinteren Teil des Studios. »Ich hab gar nicht nach deinem Namen gefragt, als wir geschrieben haben.«

      »Beck. Nicht die Abkürzung für Beckham. Kurz für Becket.«

      »Schön, dich kennenzulernen, Nicht-Beckham. Ich bin Gage.«

      »Gage.« Er tippt sich mit dem Zeigefinger ans Kinn und mustert mich erneut. »Gefällt mir, passt zu dir.«

      »Schön, dass du einverstanden bist«, sage ich lachend und überrasche mich selbst.

      Ich bedeute ihm, auf dem Tattoo-Stuhl Platz zu nehmen, sobald wir in meinem Bereich sind, und kann unmöglich übersehen, wie geschmeidig sich sein Körper bewegt.

      Unaufgefordert schießt mir das Bild in den Kopf, wie er sich windet und bewegt, wenn er meinen Schwanz reitet.

      Der Gedanke lässt meine Haut vor Hitze prickeln.

      »Wohin willst du es haben?«

      »Auf meinen linken Arm«, sagt er und rollt den Ärmel nach oben.

      »Also, hat der Pfau eine Bedeutung?«, frage ich, als ich Becks Haut vorbereite.

      Die Freude in seinen Augen verblasst und er zieht die Mundwinkel leicht nach unten. Sofort bereue ich die Frage. Ich würde alles bereuen, was das Lächeln aus seinem Gesicht vertreibt. Beck hat ein Gesicht, das für Freude geschaffen ist, nicht für Kummer.

      »Es soll mich an meine Schwester erinnern«, sagt er ein paar Sekunden später. Sein Tonfall lädt nicht zu weiteren Fragen zu diesem Thema ein, also lasse ich es fallen.

      »Hast du schon Tattoos?« Ich weiß immer gern vorher, ob ich einen Neuling unter mir habe, der durchdreht, sobald die Nadel seine Haut berührt.

      »Nein. Wird es wehtun?«, fragt er. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf seine volle Unterlippe, an der er nervös nagt.

      »Die Umrisse werden am schlimmsten sein, wenn du dich danach also ausruhen willst, können wir die Farbe ein anderes Mal machen«, schlage ich vor.

      Beck nickt und auf seinem Gesicht breitet sich Entschlossenheit aus.

      »Tätowierst du gern?«, fragt er, als ich meine Latexhandschuhe anziehe und mit dem Stuhl nach vorn rolle.

      »Ja. Aber ich hasse es, wenn Teenager-Mädchen und Jungs aus den Studentenverbindungen herkommen und irgendwelchen Mist wollen, der in dieser Woche gerade der letzte Schrei ist. Jedes Mal, wenn ich ein chinesisches Schriftzeichen oder ein Zitat aus einem bekannten Film tätowieren muss, sterbe ich innerlich ein wenig mehr.«

      Beck lacht und ein warmes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus. Er hat ein wirklich schönes Lachen.

      »Was machst du?«, frage ich ihn.

      »Ich bin Tänzer.«

      Die Vorstellung, wie er sich nur in einem Spitzen-Jock um eine Stripper-Stange windet und mit dem Hintern wackelt, drängt sich in meine Gedanken und erhitzt meine Haut, bevor ich sie abschütteln kann.

      »Ähm, das ist cool«, murmle ich, richte meinen Blick auf meine Arbeit und zwinge mich, mich zu konzentrieren.

      Unangenehme Stille breitet sich zwischen uns aus.

      Ich achte während der Arbeit auf Becks körperliche Reaktionen. Anfangs scheint es ihm gut zu gehen, aber je länger ich arbeite, desto häufiger fällt mir auf, wie er sich anspannt oder einige Sekunden lang die Luft anhält.

      »Ich bin gleich mit den Umrissen fertig. Macht es dir was aus, wenn wir die Farbe in ein paar Wochen fertigstellen?«, biete ich an und formuliere es so, als würde es eher mir als ihm zugutekommen.

      »Ich hab nicht erwartet, dass es so sehr wehtut und ich hab Angst, dass ich kneife und nicht wiederkomme, wenn wir es jetzt nicht durchziehen.«

      »Okay, dann machen wir weiter.«

      Ich lege etwas Musik auf, um mein fehlendes Verlangen nach Small Talk weniger auffällig zu machen, und arbeite weiter an seinem Tattoo.

      Als wir fertig sind, sieht Beck ein wenig blass aus. Aber sobald er sich den bunten Pfau ansieht, erhellt ein Lächeln sein Gesicht.

      »Er ist perfekt. Oh mein Gott, vielen Dank. Ich kann dir gar nicht sagen, was mir das bedeutet«, schwärmt er, während ich die überschüssige Tinte und die kleinen Blutstropfen abwische.

      »Gern geschehen.«

      Nachdem ich seinen Arm bandagiert habe, führe ich Beck wieder nach vorn, um abzukassieren und ihm einen Ausdruck mit Hinweisen für die Versorgung zu Hause zu geben. Es gibt nichts Schlimmeres, als eine wunderschöne Farbarbeit zu schaffen und dann zu sehen, wie sie verblasst und rissig wird, weil sie während der Heilung nicht gut versorgt wird.

      »Also, СКАЧАТЬ