gesucht gefunden. Madlen Schaffhauser
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Название: gesucht gefunden

Автор: Madlen Schaffhauser

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738023749

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СКАЧАТЬ Kopf dahin, um im nächsten Augenblick deprimiert den Blick abzuwenden und lustlos in der Zeitschrift, die ich in meinen Händen halte, weiterzublättern.

      Obwohl ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe, dass er noch erscheinen wird, ist mir schon seit dem frühen Morgengrauen bewusst, dass er meiner Bitte nicht nachkommen wird.

      Ich entscheide mich noch eine halbe Stunde zu bleiben, danach werde ich im Restaurant nebenan eine Kleinigkeit zu mir nehmen. Wenn er sich bis dann nicht zeigt, werde ich nach ihm suchen gehen.

      Jedes Mal, wenn die Tür aufgeht, drehe ich mich zu ihr um, aber nicht der Mann, den ich gerne sehen würde, tritt ein.

      Die halbe Stunde und mein Essen sind vorüber. Ich packe meine Sachen und verlasse das Hotel, in dem ich übernachtet habe, um mit einer grossen Entschlossenheit abermals zur Fussballarena zu fahren. Nur habe ich nicht damit gerechnet, niemanden hier anzutreffen.

      Wieder steige ich in mein Auto und suche die Adresse von ihm heraus, gebe sie ins Navigationsgerät ein und mache mich auf den Weg.

      Mein TomTom führt mich über die Hauptstrasse in eine der nächsten Nachbargemeinden. Nach etlichem abbiegen, halte ich vor einem eisernen Tor, das ein riesiges Anwesen dahinter erahnen lässt. Ich steige aus und trete an die Einfahrt, um einen Blick auf sein zu Hause zu erhaschen. In dem Moment, in dem ich meine Hand um die Eisenstäbe lege, kommt ein stämmiger Mann auf mich zu und brüllt mich mit kräftiger, angsteinflössender Stimme an.

      „Was tun Sie hier? Verschwinden Sie auf der Stelle!“ und kommt näher.

      „Entschuldigen Sie. Ich wollte nicht unhöflich sein. Ist er da? Ich muss unbedingt mit Herr Falk sprechen. Es ist äusserst wichtig.“

      „Er möchte niemanden sehen. Und für Stalkerinnen hat er sowieso keine Zeit.“

      „Ich bin keine Stalkerin. Hier.“ Ich strecke ihm eine Visitenkarte hin.

      „Das hat überhaupt nichts zu bedeuten. So eine Karte kann jedermann machen.“ Der Bodyguard gibt die Karte durch die Eisenstäbe zurück und betrachtet mich mit einer grimmigen Miene. „Wenn Sie nicht in einer Minute verschwunden sind, werde ich die Polizei rufen.“

      Mir wird schnell klar, dass es keinen Sinn macht, mit diesem Mann weiter zu diskutieren. „Okay, Sie haben gewonnen. Aber bevor ich gehe, geben Sie ihm bitte diesen Umschlag. Ich nehme den Briefumschlag heraus, den ich letzte Nacht vorbereitet habe und reiche es ihm.

      Der Leibwächter auf der anderen Seite des Tors nimmt es widerwillig an sich. „Und jetzt machen Sie, dass Sie wegkommen.“

      „Versprechen Sie mir, dass Sie es ihm geben.“

      „Werde ich.“

      3.

      Ich öffne das Fenster, um die stickige Luft aus meinem Büro herauszubekommen. Wo ich kurz stehen bleibe und die herrlichen Sonnenstrahlen betrachte , die sich durch die Wolken kämpfen. Nach einem verregneten Wochenende sollte es heute, laut Wetterprognose, einen äusserst heissen und sonnigen Tag werden.

      Es sind nun bereits vier Tage vergangen, seit ich in Weggis und vor Oliver Falks Anwesen war. Ich habe gehofft, dass er sich bei mir meldet, sobald er meine Nachricht erhalten hat. Nun denke ich, ist es an der Zeit den Fall zu den Akten zu legen. Ich sollte mich bei seiner Mutter melden, um ihr mitzuteilen, dass ich alles versucht habe, um ihn zu einem Treffen zu überreden. Dabei ist es mir nicht einmal gelungen, mit ihm zu sprechen. Es wird mir schwer fallen, ihr in die Augen zu sehen, während ich ihr meinen Misserfolg eingestehen muss.

      Ein plötzlicher Luftzug lässt mich zur Tür drehen. Meine Schwester steht im Türrahmen.

      „Hast du Zeit?“

      „Sehe ich so aus, als wäre ich beschäftigt?“ gebe ich etwas zu barsch zurück.

      „Du brauchst mich nicht anzufunkeln.“ erwidert sie leise.

      „Entschuldigung. Das wollte ich nicht. Ich war nur gerade zu sehr in Gedanken versunken.“

      „Ich weiss etwas, was dich gleich aufheitern wird.“ Tina lächelt mich an und ihre Augen nehmen einen bestimmten Glanz der Erregung an.

      „Wie soll ich das verstehen?“

      „Ich habe einen ganz ungewöhnlichen Gast hier draussen.“ Sie dreht sich um und verlässt mein Büro. Ich folge ihr in den Flur hinaus und bleibe abrupt stehen, als ich unseren Besucher erkenne. Ein paar Schritte von ihm entfernt steht sein Leibwächter, den ich bereits einmal gesehen habe.

      „Herr Falk.“ Ich strecke ihm meine Hand hin. „Es ist mir eine äusserst grosse Freude, Sie hier begrüssen zu dürfen.“ Ich kann mein Glück kaum fassen, dass er doch noch erschienen ist, was jedoch gleich wieder getrübt wird, als er nicht auf meine Begrüssung eingeht.

      „Lassen sie uns in Ihr Büro gehen.“ Sein Tonfall verrät nichts Gutes. Er klingt verärgert und aufgeregt zugleich.

      „Möchten Sie etwas zu trinken?“

      „Nein. Unser Gespräch wird nicht lange dauern.“

      „Dann folgen Sie mir doch bitte.“ Ich gehe ihm voran in mein Arbeitszimmer, bewusst dass er seine Augen tief in meinen Rücken bohrt.

      „Nehmen Sie doch Platz.“ Ich schliesse die Tür hinter uns und deute ihm auf einen Stuhl, in dem vor wenigen Wochen bereits seine Mutter gesessen ist.

      „Was soll dieser verdammte Mist.“ Er schleudert den Umschlag, den ich ihm über seinen Bodyguard zukommen liess, über den Tisch und funkelt mich mit einem finsteren Blick an.

      Mit grosser Genugtuung entdecke ich, dass das Kuvert geöffnet wurde. Er muss die Nachricht gelesen haben und wird wissen, dass ich herausgefunden habe, wie sein richtiger Geburtsname lautet. Dass seine Eltern ihn mit acht Jahren weggegeben haben und an welchen Orten er seine Kindheit verbracht hat.

      „Ich habe nicht die Absicht, Ihnen irgendwie zu schaden, wenn es das ist, was Sie von mir annehmen. Auf keinen Fall.“

      „Warum spionieren Sie mir nach? Was wollen Sie? Und wie zum Teufel sind Sie an diese Informationen gelangt?“ Er versucht gar nicht zu leugnen, der zu sein, der er in Wirklichkeit ist, was mich in der Tat überrascht.

      Ich lasse meinen Sarkasmus lieber in der Tasche stecken und schenke ihm besser sofort reinen Wein ein. „Ihre Mutter hat mich damit beauftragt.“

      „Was?“ Er zieht seine Augen zu gefährlichen Schlitzen zusammen.

      „Emma Kyssen. Sie hat mich geben, Sie zu suchen.“

      „Ich habe keine Mutter.“

      „Ich kann verstehen, wenn Sie so reagieren. Ich glaube, ich würde es nicht anders machen. Aber...“ Sein scharfer Ton lässt mich abrupt verstummen.

      „Sie wissen überhaupt nichts. Meine Eltern sind für mich gestorben, als ich acht war.“

      „Ihre Mutter denkt jeden Tag an Sie.“

      „Lassen Sie mich bloss mit Ihren Heucheleien zufrieden. Sie hat mich СКАЧАТЬ