Название: Die Zähmung der Amelie
Автор: Amelie Wild
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783753190709
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„Wie vereinbart.“
Thomas betrachtete die Gemahlin seines Freundes. Sie sah wie eine kühle Schwedin aus: groß, blond, stolz, selbstsicher und auf eine erregend herbe Weise sehr attraktiv. Sie hatte eisblaue, große Augen und einen vollen, weichen Mund, der zumeist herrisch und fast arrogant wirkte, dessen Sinnlichkeit aber außer Zweifel stand. Die langen blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden.
Sie führte ihn in das große Wohnzimmer, bot Kaffee an, plauderte dann mit ihm über ihre Einrichtungsvorstellungen, und warf hin und wieder ein paar Fragen dazwischen. Sie wollte dies und jenes über moderne Kunst wissen, und erwies sich als angenehme, völlig gelockert auftretende Gesprächspartnerin, die wiederholt mit echt klingendem Bedauern feststellte, wie schade es doch wäre, dass Charlie an der Unterhaltung nicht teilnehmen könne.
Dann begannen sie, sich über die Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die der große Raum bot, wobei sie rasch merkten, dass ihr Geschmack kaum voneinander abwich. Das schuf eine gewisse Gemeinsamkeit, von der Thomas zu wissen glaubte, dass sie eine sehr fruchtbare Basis für seine weiteren Bemühungen darstellte.
Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten war er auf eine seltsam gierige, drängende Weise von dem Wunsch besessen, mit Amelie möglichst rasch zu vögeln –am besten noch heute, spätestens in dieser Nacht.
Die Faszination, die von ihrer Schönheit und ihrer schlanken, sportlich trainierten Figur ausging, weckte seine Begierde und machte ihm deutlich, dass es immerhin schon vier Tage her war, seitdem er das letzte Mal gefickt hatte. Wie hieß das Mädchen nochmals? Er überlegte einige Sekunden, konnte sich aber nicht erinnern. Unwichtig. Es war nur eine feuchte Fotze gewesen, die gevögelt wurde. In seinen Augen war dies der einzige Zweck für die Erschaffung von Frauen: Beine breitmachen und sich besteigen lassen. Okay, in der Küche lag ein weiteres Argument, dass die Anwesenheit von Weibern rechtfertigte: kochen, putzen und sich ficken lassen.
Aber egal. Er blickte auf sein augenblickliches Ziel. Ja, die attraktive blonde Amelie war genau der Typ, den er zähmen und neu prägen wollte. Eine spannende und hoffentlich lohnende Aufgabe.
„Möchtest du noch einen Kaffee?“, fragte Amelie.
„Ja, bitte.“
Als sie sich über den kleinen Tisch beugte, um seine Tasse nachzufüllen, sah er, wie ihre vollen, jungen Brüste die weiße Seidenbluse auf eine Zerreißprobe stellten. Amelie trug einen Büstenhalter, aber das dünne, feine Material war einfach nicht dafür geschaffen, die Größe und die erigierten Nippel zu kaschieren. Sie zeichneten sich deutlich, wenigstens für die Dauer des Einschenkens, unter den leichten Stofflagen ab.
Amelie trug zu ihrer weißen Bluse einen schwarzen, knielangen Rock mit breitem Gürtel, Nylons und hohe Pumps. Sie wirkte seriös und damenhaft. Die langen, blonden Haare und das ovale Gesicht machten sie zu einer Schönheit, die normalerweise nur in Zeitschriften zu finden war.
Thomas blickte auf sein Handy. Eine Nachricht hatte einen Signalton erzeugt.
„Das ist wirklich dumm“, meinte er. „Ich werde dringend erwartet. Gerne hätte ich mit dir weitere Ideen besprochen. Ich hätte da eine interessante Couch und ein ansprechendes Gemälde im Kopf.“
Er sah das Bedauern in ihrem Gesicht und registrierte zufrieden, dass sie mit dem Lauf der Unterhaltung zufrieden war.
„Natürlich könnte ich heute Abend, nach meinem Termin, noch einmal zurückkommen.“
„Also gut“, erwiderte sie nach kurzem Zögern. „Dann heute Abend um acht Uhr.“
Er kam bewusst zehn Minuten später, um ihr nicht das Gefühl zu geben, dass es ihn nach einem raschen Wiedersehen drängte. Er hatte sich umgezogen und erschien in einer modernen Jeans, Hemd und Pullover.
Auch Amelie hatte die Garderobe gewechselt. Sie trug einen langen dunkelbraunen Rock und eine grüne Bluse, die, wie Thomas mit einem kundigen Blick feststellte, eine lange Knopfleiste auf dem Rücken hatte. Die Bluse brachte Amelies pralle Brüste deutlich zur Geltung und war von bemerkenswerter erotischer Ausstrahlung.
Thomas nahm an, dass die junge Frau diese Wirkung durchaus begriff und möglicherweise sogar bewusst forcierte, und er fragte sich mit prickelnder Spannung, ob er darin nicht den Auftakt zu ein paar leidenschaftlichen Stunden sehen durfte. Nein, davon konnte keine Rede sein, sagte er sich im nächsten Moment. Amelie ist von ihrer Prägung her nicht der Typ, der alle Bedenken schnell über Bord wirft und sich ficken lässt. Sie war eindeutig ein Produkt ihrer Umgebung, und kann sich davon nicht lösen. Man muss Geduld und Raffinesse aufbringen, um ihr zu zeigen, was noch in ihr steckt und wozu sie fraglos imstande ist.
Draußen war es dunkel geworden; die Vorhänge waren geschlossen. Im Kamin brannte ein kleines Feuer. Die Sitzgarnitur lag im Lichtkreis einer Stehlampe. Der kleine Tisch war gedeckt: diesmal war es Tee, wie Thomas enttäuscht feststellte.
Immerhin fragte ihn Amelie diesmal: „Oder hättest du lieber etwas Stärkeres? Ein Bier? Wodka?”
„Wodka mit Bitter Lemmon, wenn es möglich wäre.“
Er sah zu, wie Amelie zwei Gläser füllte, wobei ihm nicht entging, dass sie für sich nur ein Minimum an Wodka einschenkte. Sie kehrte mit den Gläsern zum Tisch zurück, nahm ihm gegenüber in einem bequemen Sessel Platz und meinte: „Ich habe vorhin mit Charlie telefoniert. Er hatte seinen ersten Arbeitstag in London. Er weiß, dass wir uns heute Abend über die neue Möblierung unterhalten, und hat deinen Besuch gebilligt.“
Thomas lächelte. „Hattest du deshalb ein schlechtes Gewissen?“
Amelie wurde verlegen. „Habe ich so spießig gewirkt?“
„Vielleicht ein wenig“, meinte er.
„Aber was ist so schlimm an der Bewahrung echter Werte, an Toleranz, Treue und Familiensinn?“
„Darin ist gar nichts auszusetzen. Aber ich glaube, es geht nur darum, alberne Tabus wegzuräumen und gewisse Fesseln zu lösen, die viele Menschen wie eine Last empfunden haben.“
„So?“, fragte Amelie und hob ihr Kinn. „Was tritt denn an die Stelle der Tabus? Doch nur die Hilflosigkeit, vielleicht auch nur eine große Leere, eine Riesenenttäuschung. Freiheit bedeutet Verpflichtungen einzugehen.“
Er lachte leise. „Ich fürchte, du siehst das Problem zu akademisch.“
„Wie meinst du das, Thomas?“, fragte sie irritiert.
Er zuckte mit den Schultern. „Es ist ein wenig heikel, darüber zu sprechen. Ich neige zur Offenheit.“
„Ich möchte jetzt wissen, was du genau meinst. Mit Charlie kann ich über solche Themen nicht sprechen.“
„Ach ja?“, wunderte sich Thomas. „Charlie ist doch sehr aufgeschlossen.“
„Das meine ich damit nicht“, erklärte Amelie. „Ich bringe es einfach nicht fertig, mit ihm über bestimmte Themen zu sprechen. Ich finde, dass zwischen Mann und Frau gewisse Schranken bestehen bleiben sollten, sonst läuft die Ehe Gefahr, in Gewöhnlichkeit zu versanden, in einer gewissen Vulgarität. Nicht ohne Grund ist die Scheidungsrate in Deutschland so hoch.“
„Es klingt, als wäre sexuelle Offenheit eine ansteckende Krankheit. Vulgarität СКАЧАТЬ